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Atom-Gipfel im Kanzleramt: 2.000 Menschen pfeifen Bundesregierung aus

Auf dem Weg entlang des Bundeskanzleramtes war heute kein Durchkommen mehr: mehr als 2.000 Menschen protestierten vor den Türen gegen den Atom-Gipfel der Bundesregierung. Ihr Unmut war unüberhörbar – sie pfiffen, trommelten und skandierten im Chor: „Abschalten, abschalten!“. Drinnen im Kanzleramt verschanzte sich die Bundeskanzlerin, gemeinsam mit Umweltminister Röttgen, Wirtschaftsminister Brüderle und Finanzminister Schäuble versuchte […]

Auf dem Weg entlang des Bundeskanzleramtes war heute kein Durchkommen mehr: mehr als 2.000 Menschen protestierten vor den Türen gegen den Atom-Gipfel der Bundesregierung. Ihr Unmut war unüberhörbar – sie pfiffen, trommelten und skandierten im Chor: „Abschalten, abschalten!“. Drinnen im Kanzleramt verschanzte sich die Bundeskanzlerin, gemeinsam mit Umweltminister Röttgen, Wirtschaftsminister Brüderle und Finanzminister Schäuble versuchte sie schon seit dem frühen Morgen, eine gemeinsame Linie im Atomstreit zu finden.

Atom-Protest vor dem Bundeskanzleramt

Nach monatelangen heftigen Streitereien war letzte Woche Bewegung in die Sache gekommen: Kanzlerin Merkel machte Druck und verlangte eine Entscheidung – mit Frist bis heute. Erst am Freitag wurde der genaue Termin bekannt gegeben, so dass wir die Aktion noch einmal kurzfristig verschoben. Doch pünktlich zum vorverlegten Aktionsstart um 12.30 Uhr strömten von allen Seiten Menschen heran: Jung und alt, mit Fahnen und Transparenten, ein buntes Bild!

Ballon-Aktion in Berlin

Mit einer Aktion direkt vor dem Zaun des Kanzleramts machten wir deutlich, was Laufzeitverlängerungen für die Menschen bedeuten: ein massiv steigendes Sicherheitsrisiko. Rund 2.000 Ballons ließen wir als „radioaktive Wolke“ vor einer Merkel-Puppe aufsteigen. Vergeblich bemühte sie sich, mit einem kleinen Schmetterlingsnetz die vielen Ballons einzufangen. Denn alles Schönreden von „sicheren Atomkraftwerken“ kann nicht verschleiern, dass von den 17 immer älter und maroder werdenden Reaktoren im Land ein tödliches Risko ausgeht, das mit jedem Jahr wächst. Im Falle eines Super-GAUs wären Millionen von Menschen betroffen.

Nach der Aktion zogen wir an die Einfahrt des Kanzleramts, wo mittags die beiden Parteivorsitzenden Westerwelle und Seehofer erwartet wurden. Vorsorglich hatte die Polizei sogar Absperrgitter aufgestellt. Doch die beiden Politiker scheuten die Begegnung mit den Demonstrantinnen und Demonstranten: ihre Limousinen fuhren gleich weiter ums Kanzleramt herum – zum Hintereingang.

Atom-Protest vor dem Bundeskanzleramt

Bis 18 Uhr blieben wir mit einer Mahnwache vor Ort, und sendeten jeweils zur vollen Stunde einen lauten „Atom-Alarm“ in Richtung Kanzleramt. Danach beendeten wir den Protest – für heute. Denn auch wenn die Regierung heute noch zu einer Einigung kommt, ist damit noch längst nichts endgültig entschieden. Und spätestens am 18. September sind wir wieder da: Mit zehntausenden Menschen gehen wir in Berlin auf die Straße und umzingeln das Regierungsviertel. Kommen Sie auch!

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