Feminismus LGBTQIA* AfD Rechtsextremismus Handel Service Tierschutz Demokratie Klimakrise Montagslächeln

Infografik: Die Invasion der Industriehühner

Seht euch dieses Schaubild an: Von 2009 bis 2012 ist die Anzahl der Hühner, die in Ställen gemästet werden, in Deutschland um 60 Prozent gestiegen und liegt jetzt bei knapp 63 Millionen Tieren. Der Grund ist der Boom von Ställen mit immer größeren Tierzahlen.

Industriehühner sind eine der sich am schnellsten verbreitenden Arten in Deutschland, stellt der BUND in einer neuen Infografik fest: Von 2009 bis 2012 ist die Zahl der Hühner, die in Ställen gemästet werden, in Deutschland um 60 Prozent gestiegen. Sie  liegt jetzt bei knapp 63 Millionen Tieren. Der Grund ist der Boom von Ställen mit immer größeren Tierzahlen. Der Markt im Inland ist längst gesättigt, das Billigfleisch wird exportiert.

Der größte Stallneubau liegt in Vechta. 633.000 Hühner fristen hier ihr Leben und landen auf der Schlachtbank, ohne jemals frische Luft und Sonnenlicht gesehen zu haben. Wer kann sich diese Zahl schon vorstellen? Wenn ich bedenke, welches Tierleid dahinter steht, wird mir ganz übel. Und wie sieht es in eurer Region aus? Entstehen dort auch neue Ställe?

2013_BUND_Masthaehnchenkarte_21082013
Quelle: BUND

Am kommenden Samstag, den 31. August, umzingeln wir Tausenden Menschen den Megaschlachthof im niedersächsischen Wietze um vor der Bundestagswahl für eine bessere Landwirtschaftspolitik zu demonstrieren und für Essen, dem wir vertrauen können.

Auch hinter diesem Schlachthof stehen unglaubliche Zahlen: Bei voller Auslastung können hier täglich 430.000 Hühner geschlachtet werden, das sind 7 Hühner pro Sekunde. Um den Schlachthof auszulasten, sollen in der Umgebung noch 200 Ställe mehr entstehen. Es ist höchste Zeit, dass eine breite Bürger/innen-Bewegung für Bauernhöfe statt Agrarindustrie aktiv wird. Kommt nach Wietze!

TEILEN

Autor*innen

Astrid Goltz, Jahrgang 1983, hat Kulturwissenschaften in Lüneburg und Santiago de Chile studiert. Seit vielen Jahren ist sie ehrenamtlich in Umweltprojekten aktiv, zuletzt bei den Klimapiraten. Hauptamtlich hat sie für die BUNDjugend zum ökologischen Fußabdruck gearbeitet und für den BUND das Klimaforum Bonn 2010 mit organisiert. Ihre Schwerpunktthemen als Campaignerin bei Campact sind Gentechnik und Agrarpolitik sowie Flüchtlingspolitik. Alle Beiträge

17 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Am Besten ganz auf Fleisch verzichten, muss ja nicht abruppt sein. Ich esse so keine Wurst als Aufschnitt, gut, am Wochenende grillen wir ganz gerne mit der Familie, dann kommt auch Fleisch drauf aber bestimmt leiden auch die Biohühner beim Schlachten?

  2. Jede Massentierhaltung hat auch negative Konsequenzen für die Umwelt:
    Z.B. gravierende Boden- und Grundwasserbelastung … wohin mit der Gülle?!

    • Gut, dass Ihnen das aufgefallen ist. Die Grafik hat der BUND herausgebracht und sie haben den Fehler auch schon entdeckt und schicken uns so schnell wie möglich eine korrekte Version zu.

  3. Stoppt den FleischFressWahnsinn!
    Kauft beim Biobauern in Eurer Nähe.
    Gemüse und Kartoffeln in Tomatensoße … ess ich gerade… sehr lecker… 🙂

    • Absolut deiner Meinung! Habe mal ein Interview vom Wiesenhof-Chef gelesen. Der spricht so daher, als müsse der arme Mensch ja was zu essen haben … Ja aber bitte nicht vergessen, dass wir auf so viel Fressfleisch gar nicht angewiesen sind. Was wird da für ein Mist verbreitet? Wir werden erschlagen in den Supermärkten – vom Angebot an Fleisch und Wurst. Ich hätte gerne eine entsprechende Vielfalt an Gemüse und Obst, aber mit hochwertiger Qualität. Was könnte man auf den Grundstücken der Massenfarmen nicht wunderbare Gärten bauen – nach Möglichkeit mit alten Gemüsesorten, die noch nach was schmecken. Ich esse gerne mal Fleisch, aber doch nicht jeden Tag! An einer Fischtheke hat man mir neulich gebeichtet, dass mindestens 30% vom Einkauf in der Mülltonne landen – ich werde mal den Metzger fragen. Früher war das so – wenn man morgens nicht rechtzeitig da war, da gab es eben nichts mehr! Was sich die Leute immer aufregen, wenn es ihr Lieblings-Entrecôte nicht mehr gibt. Wie hat das Hagen Rether so schön formuliert? „Wir brauchen eine Ökodiktatur – wir schaffen’s nicht alleine“ Es sind Industrie und Konsument gemeinsam, die das Problem verursachen. Aber der größte Teile der Konsumenten glaubt, dass das schon alles in Ordnung sei, wie Werbung und Industrie das machen. Für all das Böse gibt es ja Gesetze. Deswegen finde ich es immer wieder eine dreiste Lüge, wenn so Konzernbosse und Lebensmittelindustrievertreter in die Kamera salbadern, der Kunde hätte doch die Freiheit zu entscheiden, ob er das richtig oder falsch findet. Ja, das stimmt aber nicht! Es ist immer nur ein kleiner Prozentsatz, der sich aus dem System ausklinkt und Dinge hinterfragt. Das war schon immer so. Die Werbung hat einen enormen Einfluss auf das Verhalten. Und der Groteil der Bevölkerung lässt sich sein Leben vorleben. Also müssen Gesetze her – zum Schutze der Allgemeinheit. 🙂

    • Ich schließe mich dem Kommentar von Daniel an,da brauch ich nich viel mehr zusagen.
      Nur eines, ich kenne auch jemanden, der dasselbe berichtet.Unendlich viel Fleisch und Wurst landet wegen, sags mal sarkastisch, minderer Qualität in der Tonne noch bevor es in den Handel kommt.
      Wenn man dann noch Daniels 30% dazu nimmt,sind wir bestimmt schon bei 50 bis 60 % für die Tonne.
      Was mich mal brennend interessieren würde,wo geht das Hühnchen denn hin wenn unser Markt gesättigt ist ? Hab mal gelesen, das mit diesen Exporten die Landwirtschaft grad in Entwicklungsländern niedergemacht wird. Wäre doch interessant da mal ne Karte zu machen
      über die Wege der Hühner.
      Wir hier können doch letztendlich alle nach Vegetarischer Ernährung rufen und dafür kämpfen das es den Tieren gut geht.Dann nimmt die Industrie ihre Maschinen und Tiere und zieht woanders hin,z.b wie bei Kleidung usw..Da wird Obst und Gemüse in Landstrichen angebaut die dafür
      garnicht geeignet sind (Wasser) ,Kilometerweit transportiert usw. und dürfen sich Bio nennen.
      Ich weis,Pessemist 😉
      Aber im Zeitalter der Globalisierung reicht der eigene Tellerrand nicht,
      da kann man Gesetze machen ohne Ende im eigenen Land,ich bin der Meinung das verpufft.
      Es ist genügend für alle da,es ist nur eine Frage der Verteilung und inwieweit es uns gelingt
      den Menschen zu zeigen wie man eine Angel baut,wie man Sie benutzt das lernen Sie selbst.

    • Habe schon vor längerer Zeit die Konsquenz aus verschiedenen Skandalen gezogen. Ich kaufe Obst und Gemüse nur noch auf dem Markt. Ist zwar nicht Bio aber kommt vom Bauern um die Ecke. Habe aus diesem Grund auch eine Biokisten Lieferung wieder abgestellt. Was nützt mir eine Bio Gurke, wenn sie durch die halbe Republik gekarrt wird, um dann in meiner „Bio Kiste“ zu landen. Mein Fleisch beziehe ich von einem Zusammenschluss vierschiedener Bauern, die z. B. ihre Rinder auf der Weide bzw. im Offenstall halten. Auch die Puten sind zwar kein Bio aber Bodenhaltung mit viel Auslauf. Als Verbraucher kann, man jederzeit auf den Höfen auftauchen und sich alles anschauen. oder man nimmt an einer der zahlreichen Exkursionen teil. Die Kosten für die Lebensmittel meiner großen Familie ist nur minimal gestiegen und die Qualität der Lebensmittel ist mir das wert.

    • Werbung:
      Das ist auch ein Grund, warum ich eher öffentlich-rechtliches Fernsehen einschalte.
      Werbung interessiert mich schon lange nicht mehr, sie törnt mich regelrecht ab …
      Ist es nicht oft so, dass in einer Packung nicht unbedingt das drin ist, was draufsteht?
      Nicht wenige Waren sind doch bloß Mogelpackungen!
      Werbung verspricht viel zu viel, hält kaum etwas …
      Lug und Trug – eben.
      Und Bio-Hühner haben es nicht immer besser! Geschlachtet werden sie im gleichen Schlachthof wie Geflügel aus dem konventionellen (Massen-) Betrieb.
      Pro Sekunde wie viele Tiere? Wenn nicht alles richtig funktioniert – mit der Betäubung,
      dann bekommen diese Tiere es leibhaftig mit, wie sie geschlachtet werden.
      Ein qualvoller Tod …
      Wozu nur Zehntausende Tiere – zusammengepfercht – in einem Betrieb?
      Nicht alles Geflügelfleisch wird hier in Deutschland verbraucht, sondern verlässt auch die EU und gelangt z.B. nach Afrika, wo der dortige Geflügelmarkt zusammenbricht, weil unser Geflügel-
      fleisch – hiervon meistens das, was hier nicht favorisiert ist – günstiger zu erstehen ist …
      Deutschland = Exportweltmeister …
      Immer mehr Wachstum – und im Grunde in beinah allen Dingen – ich frage mich wirklich, wohin dies bloß noch führen soll.
      Sorry,
      wenn ich das so festellen muss, und dies ist eben mein Eindruck:
      Es ist fast so, als würde doch vieles aus einem kranken Hirn stammen –
      und wie viele Menschen werden dann durch diese Art des Wirtschaftens krank? –
      Wir machen mit diesem Wirtschaftswachstum (Profitgier, Gewinnmaximierung o.dgl.) auch noch die Tiere krank (Qualzucht u.a.) … und nehmen es zumindest billigend in Kauf!
      Jedenfalls –
      mit einem gesunden Menschenverstand und mit einem Herzen am richtigen Fleck
      hat das alles in der Wirtschaft bei uns allgemein – insgesamt gesehen – leider nur recht wenig zu tun!
      Und – die bekannten großen Krisen kamen auch nicht von ungefähr, nebenbei gesagt …
      — Ich möchte mit meinen obigen Feststellungen nun wirklich niemandem zu nahe treten,
      doch es ist, wie es ist,
      und dies sollte ja bemerkt werden dürfen. —
      Fazit:
      Wohin man schaut – egal, in welchem Wirtschaftsbereich (!) – es ist im Grunde nahezu nichts in Ordnung …
      Mich wundert es von daher nicht mehr,
      weshalb im Allgemeinen immer mehr Menschen krank werden, und darunter haben – ganz grob gesagt – auch schließlich die Umwelt und Natur zu leiden,
      was sich wiederum auf den Menschen auswirkt …
      Ein Teufelskreis, letztendlich u.U. eine Spirale nach unten – und dies (immer mehr) global!
      Aber,
      ein Lichtblick (!),
      es gibt Gott sei Dank doch recht viele in Bewegungen, die sich tatsächlich aktiv für eine bessere Welt insgesamt einsetzen – und hoffentlich werden es davon
      immer mehr …
      Ein solches Wachstum – im Umdenken – würde ich eher begrüßen.
      Sorry, ich bin jetzt wahrhaftig vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen …

  4. Wenn möglich eigene Hühner halten. Da hat man Eier jeden Tag und 1 Huhn pro Woche im Topf.
    In jedem Fall im Umfeld kaufen: Es gibt viele kleine „echte“ Hühnerfarmen, wo die Hühner auch draußen scharren. Aufs Land fahren, dann hat man auch einen Huhngeschmack.

Auch interessant

Agrar, Klimakrise Wie die Klimakrise die Landwirtschaft bedroht Agrar, Ernährung Hofübernahme durch Dennree: Wenn keiner mehr offen spricht Agrar, Naturschutz, Umwelt Diese 5 bedrohten Arten profitieren von ökologischer Landwirtschaft Agrar, Protest Landwirtschaft in Deutschland: 1,2 Prozent und eine Menge Verantwortung Agrar 3 Fragen an … Lina Gross zur „Wir haben es satt“-Demo Agrar, Klimakrise Agrarpolitik: In drei Schritten zur Neuausrichtung Agrar, Montagslächeln Montagslächeln: Trittbrettfahrer Agrar, Ernährung Verschwundene Küken Agrar, Service 5 Dinge, die Du für die Agrarwende tun kannst Agrar Özdemirs Ackergifte
Campact ist eine Kampagnen-Organisation, mit der über 3 Millionen Menschen entschlossen für progressive Politik eintreten und unsere Demokratie verteidigen. Wenn wichtige politische Entscheidungen anstehen, starten wir Kampagnen - digital und auf der Straße. Wir schmieden breite Bündnisse und mobilisieren eine starke Bewegung für die gemeinsame Sache. NewsletterHilfe und FAQKontaktDatenschutzImpressumCookie Einstellungen