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Offener Brief an alle „ich-bin-ja-für-Toleranz-aber“s

Es ist für mich schwer zu glauben, aber offenbar gibt es unter den Campact-Aktiven tatsächlich Einzelne, die den homophoben Aufruf „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ unterstützen. Ich empfehle diesen Menschen Nachdenklichkeit – und Scham. Denn die Petition auf openPetition ist im Geist der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit geschrieben, auch wenn im Text Gegenteiliges behauptet […]


Es ist für mich schwer zu glauben, aber offenbar gibt es unter den Campact-Aktiven tatsächlich Einzelne, die den homophoben Aufruf „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ unterstützen. Ich empfehle diesen Menschen Nachdenklichkeit – und Scham.

Denn die Petition auf openPetition ist im Geist der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit geschrieben, auch wenn im Text Gegenteiliges behauptet wird. Das ist insbesondere im ursprünglichen Petitionstext zu sehen, der von der Redaktion von openPetition abgelehnt wurde, weil er gegen die Nutzungsbedingungen des Petitionsportals verstieß. Auch dass die Petition auf rechten Plattformen im Internet wie „Politically Incorrect“ intensiv beworben wird ist ein deutliches Indiz für ihren Charakter. Ohne den Hintergrund einer diskriminierenden Einstellung macht die Petition auch keinen Sinn, wie ein kleines Gedankenexperiment zeigt.

Sexuelle Orientierung ist nicht anders zu werten als die Frage, ob ich mit meiner linken oder mit meiner rechten Hand schreibe. Die meisten schreiben mit Rechts, einige mit Links, was soll’s, es funktioniert beides. Es wäre doch völlig hirnrissig, von Linkshändern zu verlangen, ihre natürliche Präferenz abzulegen oder zu verbergen. Es würde ihr Menschenrecht verletzen, ihre Hände nicht so benutzen zu dürfen wie es ihrer Natur entspricht.

Früher hat man versucht, aus Linkshändern Rechtshänder zu machen. Kinder wurden mit Schlägen und Strafen umtrainiert. Linkshänder blieben sie trotzdem. Die Erkenntnis, dass die Neigung mit links zu schreiben völlig natürlich und gesund ist, hat viel unnötigem Leid ein Ende gemacht. Nehmen wir also einmal an, in unserer Gesellschaft wären Vorurteile gegen Linkshänder weit verbreitet. Kinder würden deshalb gehänselt und von Lehrern zurechtgewiesen. Wäre da ein Bildungsplan, der darüber aufklärt dass das Schreiben mit Links genauso gut funktioniert wie mit Rechts nicht eine prima Sache?

Die Diskriminierung, die Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erleiden müssen ist immer noch sehr weit verbreitet. Nicht nur in Russland, auch bei uns ist sie leider Alltag. Sie ist als demütigendes „Schwulenklatschen“ geradezu ein Hobby für manche Menschen, die für ihre Aggressivität ein Ventil suchen. Doch die Ablehnung im Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis ist nicht minder verletzend. Es fühlt sich furchtbar an, den Menschen verleugnen zu müssen, den man liebt – weil sonst Anfeindung, Gewalt oder Verlust des Arbeitsplatzes die Folge wären. Ich kenne dieses Gefühl und wünsche es niemandem.

Der Bildungsplan 2015 des Landes Baden-Württemberg will unter anderem junge Menschen zur Toleranz für die unterschiedlichsten Lebensformen erziehen. Damit wirkt er Gewalt und seelischen Verletzungen entgegen und fördert ein positives Klima an der Schule. Das nützt allen. Deshalb unterstützen wir ihn.

Den Bildungplan als „Ideologie“ oder „Indoktrinierung“ zu bezeichnen ist eine Verunglimpfung. Denn genau darum geht es in diesem Teilaspekt des Bildungsplans nicht. Es geht um Aufklärung, die ein Teil der Erziehung im Sinne der Grund- und Menschenrechte ist.

Das kann nur als „Ideologie“ verurteilen, wer dem Geist gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit verhaftet ist. Diesen Geist benennen wir klar als das, was er ist: rückschrittlich, unfair, unsolidarisch, intolerant.

Eine solche Haltung wird auch nicht besser, wenn ihr formelhaft der berühmte Halbsatz vorangestellt wird: „ich bin ja für Toleranz, aber“. Wer Toleranz sagt, und diese gleich wieder einschränkt, kann sich die Mühe sparen. Tut mir leid, ich muss das so klar sagen: Nach meiner Lebenserfahrung sind fast alle Sätze die so beginnen von vorne bis hinten verlogen.

Wer Schwule, Lesben und Menschen mit einer Identität zwischen den Geschlechtern nicht als gleichwertige und willkommene Mitglieder unserer Campact-Gemeinschaft akzeptieren kann sollte sich überlegen, ob er oder sie bei uns richtig aufgehoben ist. Ich zitiere aus den Campact-Positionen:

Nach Artikel 3 des Grundgesetzes sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich. Campact setzt sich dafür ein, dass dieser Anspruch umgesetzt wird. Kein Mensch darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, Herkunft, seines Glaubens oder seiner religiösen und politischen Anschauungen, seiner sexuellen Orientierung oder seiner Behinderung benachteiligt werden.

Das Versprechen des Grundgesetzes ist bisher nur zum Teil zur Realität unserer Gesellschaft geworden. Frauen werden immer noch beim Zugang zum Arbeitsmarkt und bei der Entlohnung benachteiligt. Familie und Beruf müssen endlich für alle Eltern vereinbar werden. Gravierende Rechteverletzungen sieht Campact auch bei in Deutschland und Europa schutzsuchenden Flüchtlingen. Auch bei der Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Paare besteht Handlungsbedarf.

Es ist Ihre Entscheidung. Wofür stehen Sie?

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266 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hallo Frau Strasser,

    am besten finde ich in Ihrem offenen Brief das Ende des letzten Satzes vor der Zitierung des Grundgesetzes. Sie empfehlen Campact Aktiven die eine eindeutige sexuelle Richtung und Meinung dazu haben, darüber nachzudenken, ob sie bei Campact richtig aufgehoben sind.
    Und danach zitieren Sie Artikel 3 des Grundgesetzes.
    Ich habe verstanden, dass Campact also eine politische Gruppierung ist, die Loyalität oder noch besser, Gruppenzwang einfordert!
    Nehmen Sie um Himmels Willen die Worte „Demokratie in Aktion“ aus Ihrem Namen.
    Ihr offener Brief macht einmal mehr deutlich, warum es richtig war, heute die Mitgliedschaft bei Campact zu kündigen.

    • Da steht: Wer Schwule, Lesben und Menschen mit einer Identität zwischen den Geschlechtern nicht als gleichwertige und willkommene Mitglieder unserer Campact-Gemeinschaft akzeptieren kann sollte … als gleichwertig akzeptieren fordere ich, nicht gleich sein. Verstehen Sie das?

    • Hallo Frau Strasser,

      ich verstehe sehr gut.
      Beim weiteren nachdenken habe ich mir die Frage gestellt, was mich bei diesem einseitigen Austausch so beeindruckt. Ich empfinde die heutige Art wie hier oder an anderer Stelle auf Kritik oder Sorgenfalten reagiert wurde sehr schulmeisterlich. Ich hatte eine andere Erwartungshaltung zu kontroversen Themen. Das mag aber auch an meiner Sensibilität zu grüner Politik liegen. Sie ist nicht meins und wird es nie werden. Auch keine andere Parteipolitik.
      Ich habe Campact bis heute in seiner Grundposition ganz anders gesehen. Politisch ohne Parteimauern und Zwänge.
      Ich bedaure zutiefst, dass ich mich in so vielen Veranstaltungen persönlich engagiert habe. Nicht wegen der Sache….nur weil ich mich habe täuschen lassen!
      Und glauben Sie bitte nicht, dass mich Ihre herablassende Art beeindruckt.
      Sie öffnet einem nur die Augen. Dafür ein herzliches Danke Schön!

    • Sie verwechseln Sachbezogenheit mit Schulmeisterlichkeit. Frau Strasser bleibt beim Thema und antwortet sehr direkt, faktenorientiert und unsentimental. Ist das nicht eine wunderbare Grundlage zum argumentieren? Was meinen sie…?

    • Nehmen Sie um Himmels Willen die Worte “Demokratie in Aktion” aus Ihrem Namen.

      Das sehe ich allerdings auch so !

      Keiner meiner Kommentare wurde bisher veröffentlicht . . .

      wie herrlich intolerant die Toleranten doch sein können

    • Ich lösche Kommentare die Homosexualität in einen Kontext mit Pädophilie rücken oder die anderweitig herabsetzend sind. Dazu gehört auch der Vorwurf, sie seien Sünder. Auch das ist eine Herabsetzung.

    • Danke Markus,

      dem kann ich nur beipflichten. Bin sehr gespannt, ob mein Kommentar gestrichen wird,
      den ich Frau Strasser gesendet habe.
      Sollte dies weiter in die Richtung gehen, werde ich hier auch kündigen.

    • Ich muss feststellen, dass die Petition bereits erfolglos beendet wurde, bei der es um die Aufnahme der sexuellen Identität in Art. 3 des Grundgesetz ging.

    • „Sexuelle Identität“ ist eine sexologische Erfindung, um die Nicht-Akzeptanz falsch zugewiesener Menschen zu verschleiern. Wenn das Geschlecht, jedes Menschen anerkannt würde (und demnach nicht nur „Mann“ und „Frau“ als Geschlecht zulässig wäre, ebenso wenig Geschlecht krampfhaft an Genitalien festgemacht würde), bräuchte es in Gesetzen auch nicht mehr als das Wort „Geschlecht“ oder „Geschlechtszugehörigkeit“.

      Wer von „Identität“ spricht in diesem Kontext, will meistens damit sagen „du fühlst dich als…“ und meint „du bist nicht…“, würde man aufhören, Menschen ihr Geschlecht auszureden und würde man aufhören, Menschen entgegen ihrer Selbstbeschreibung ein Geschlecht aufzudrängen, dann bräuchte es diesen gruseligen Begriff der „identität“ nicht mehr, ebensowenig die diskriminierenden und stigmatisierenden Kunstwörter „trans“, „cis“, „biologisch…“ und „inter“, die ebenfalls aus der genitalistischen Lobby der Sexologie und Psychiatrie stammen, welche sich an angeblich notwendigen „Begutachtungen“ zur Vornamensänderung und anderen angeblich notwendigen Entmündigungen, wo sie sich als Autorität aufspielt, eine goldene Nase verdient.

      Es von daher auch okay, Kreise und Forderungen zu meiden, wo das (immer schon bestehende) Vorhandensein von z.B. Frauen mit Penissen und deren Forderungen nach vollständiger Anerkennung ihren Geschlechts (Frau) ab der Geburt mit neusprechlichen Gehirnwäschetaktiken als „Identitätssache“ oder „-findung“ verunglimpft, relativiert, ins Lächerliche gezogen wird.

    • Wie ist denn Ihrer Meinung nach „Sexuelle Identität“ definiert? Aber bitte nicht mit Wikipedia kommen, dort wird Kinsey als „Forscher“ geführt. Der hätte eigentlich in den Knast gehört für seine „Forschungen“.

  2. Diese ganze Kampagne läuft gerade aus dem Ruder.
    Was Frau Strasser in Ihrem offenen Brief schreibt, hat nichts mehr mit der Sache zu tun um die es bei der Petition auf openpetition.de geht.
    Schade

    • Hallo Herr Berg, das haben sie sehr richtig erkannt !

      und sie sind nicht allein !
      Evangelische Allianz kritisiert baden-württembergischen Bildungsplan

      Steeb im ZDF: Priorität für die Ehe statt Akzeptanz sexueller Vielfalt
      Stuttgart (idea) – Kritik an der Absicht der grün-roten Regierungskoalition in Baden-Württemberg, die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ zu einem Schwerpunkt im Bildungsplan zu machen, hat der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), geübt.
      In der ZDF-Nachrichtensendung „heute-journal“ sagte er am 10. Januar: „Nach dem Grundgesetz und der Landesverfassung müssen Ehe und Familie absolute Priorität haben.“ Im Bildungsplan hingegen werde eine gleichwertige Darstellung von homosexuellen Beziehungen mit der Ehe angestrebt.

      Gegen Teile des Entwurfs wenden sich auch die evangelischen Landeskirchen und die katholische Kirche in Baden-Württemberg.
      Kinder und Jugendliche dürften bei der Suche nach ihrer sexuellen Identität nicht beeinflusst werden: „Jeder Form von Funktionalisierung, Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination ist zu wehren.“

      Das kann ich unterschreiben und das hat NICHTS mit Diskriminierung oder Intoleranz zu tun, sondern damit Schaden von Kindern fern zu halten.

    • Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts sind die Ehe und die eingetragene Lebenspartnerschaft gleichwertig. Beide stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes, Artikel 6.

    • Zitat:…Kinder und Jugendliche dürften bei der Suche nach ihrer sexuellen Identität nicht beeinflusst werden: „Jeder Form von Funktionalisierung, Instrumentalisierung, Ideologisierung und Indoktrination ist zu wehren.“…Hier moechte ich daran erinnern, dass Kinder, Jugendliche und natuerlich auch Erwachsene bei ihrer Suche nach sexueller Identitaet nicht beeinflusst werden koennen. Was einen Menschen koerperlich und geistig anspricht, kann der Mensch nicht lenken. Allen, denen eine weniger philosophische Erklaerung verstaendlicher erscheint: Wissenschaftler nennen diesen wunderbaren und zutiefst menschlichen Umstand „genetische Veranlagung“. Danke an Maritta Strasser und Campact, die Reaktionen bestaetigen die Notwendigkeit Eurer Gegenkampagne und lassen eine Aufklaerung an Bildungseinrichtungen noch dringlicher erscheinen. Viele Eltern sind meines Wissens bereits mit einer wertfreien Erklaerung von Tatsachen ueberfordert, wenn nur das magische S-Wort ins Spiel kommt. Wie sollen diese noch entspannt und unvoreingenommen den eigenen Kindern die vielen Farben des Regenbogens erklaeren?

    • Ich finde es nicht gut, sich auf Herrn Steeb zu berufen. Er steht erklärtermaßen nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes, beteiligt sich gar an Diskussionen, die die Homosexualität als heilbare Krankheit bezeichnen. Wir müssen die verfassten Grundwerte unseres Staates gegen jede Art von Fundamentalismus verteidigen, besonders, wenn er im christlichen Gewande daherkommt.

    • Na, Herr Marder, starkes Stück. Wer hat denn dieses anmaßende Diskriminierung behauptet? Wer „erklärt“ da was? Ich lasse mich in der Treue zum Grundgesetz von Ihnen nicht so schnell abbringen. Ich habe in meiner staatsrechtlichen Ausbildung als Verwaltungsbeamter ausführlich das Grundgesetz studiert und stehe dazu.
      Dass die Beteiligung an Diskussionen jedweder Art schon verdächtigt ist, ist allerdings grundgesetzwidrig. Artikel 4 lässt grüßen.
      Ihrem letzten Satz stimme ich zu zwei Dritteln zu. Der letzte Satzteil heißt aber richtig: „……besonders, wenn er den Zeitgeist fundamentalistisch vertritt.“

    • Wenn ein Verwaltungsbeamter meint, er allein könne das Grundgesetz richtig lesen, dann wird mir Angst.

  3. Um ein Zeichen zu setzen, wurde vor einigen Tagen eine Gegenpetition gegen diese menschenverachtende Petition gestartet:
    https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

    Campact! sollte mit seiner enormen Reichweite diese Gegenpetition aktiv unterstützen! Die Presse hat bereits ein Augenmerk auf die Gegenpetition geworfen und es wäre nützlich, wenn Campact-Aktivisten nicht nur auf campact.de unterschrieben.

    • Es ist allerdings so, dass nicht jeder hier in den Blog schaut und sich alle Kommentare durchliest. Daher sollte Campact seine über 1.000.000 Mitglieder besser direkt auf die Gegenpetition hinweisen.

    • Die Petition

      https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

      die so viele Wellen verursacht, ist ausführlich, sachlich und inhaltlich sehr gut formuliert. Und hat offensichtlich viele Fürsprecher, die sich dem Wohle von Kindern verpflichtet fühlen. Menschenverachtung findet sich dort in keiner Silbe!

      Man muß nicht einer Meinung mit dieser Petition sein, es reichte Objektivität. Und natürlich kann man eine Gegenpetition machen oder mehrere. Doch campact! reagiert mit Worten wie „Mob“ und einer vollkommenen Verdrehung von Fakten.

      Ich bin mit einer der ersten gewesen (ich glaube 2007), die viele Aktionen von campact! mitgetragen hat, wahrscheinlich sind Dutzende Menschen über mich zu campact! gestoßen.

      Doch nun muß ich konstatieren, daß auch bei campact! Übernahmeerscheinungen zu bemerken sind, wie bei anderen NGO´s, die sich für Ziele ganz bestimmter Kreise instrumentalisieren lassen. Es geht hier nämlich nicht um Vielfalt, sondern um die Durchführung des in Aldous Huxley´s Schöne Neue Welt sehr gut beschriebenen Sexualverhaltens ohne Liebe, ohne Mutter und Vater (verbotene Wörter), ohne natürliches Gebären von Kindern, also die letztendliche Zerstörung der Natur. Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Beschäftigung mit dem Thema Transhumanismus.

      Und für diesen Zweck nutzt man sehr geschickt die berechtigten Anliegen von Minderheiten.

      Leider sind viele Menschen nicht bereit, sich mit dem Thema etwas ausführlicher zu befassen, sonst würden sie die Demagogie erkennen.

      Ich würde als Pedent übrigens gerichtliche Schritte gegen die ehrverletzenden Angriffe prüfen. Denn wir sind ziemlich dicht am StGB.

    • Nur zur Information: Wir können keine vermehrten Abbestellungen unseres Newsletters und keinen Rückgang an Spenden feststellen. Nur wenige Menschen teilen Ihr Gefühl, Campact hätte sich mit dieser Kampagne irgendwie verändert. Die schweigende Mehrheit sieht es anders.
      Diese Kampagne gehört mit zu dem, was in unseren Grundpositionen dargelegt ist https://www.campact.de/campact/ueber-campact/die-positionen/
      Die Bezeichnung Mob war auf viele der Kommentatoren der Petition gemünzt, und auf die Plattform „Politically Incorrect“ http://de.wikipedia.org/wiki/Politically_Incorrect, über die viele Unterzeichner der Petition gekommen sind. Viele der Kommentare waren volksverhetzend und beleidigend und mussten gelöscht werden. Da ist die Bezeichnung Mob angemessen.
      Damit war und ist nicht automatisch jeder Unterzeichner der Petition gemeint.
      Was ich aber sage ist, dass die im Geist gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geschrieben ist, auch wenn im Text Gegenteiliges behauptet wird. Dieser Vorwurf geht von mir an Sie, sollten sie die Petition unterschrieben haben.

    • Die schweigende Mehrheit hat sich zwar nicht abgemeldet bei campact! (ich übrigens auch nicht), aber die Petition auch nicht unterzeichnet. Erkennen Sie das?

      Das zeichnet Menschen aus, die differenzieren können und wollen. Denn viele Aktionen von campact! sind ja sehr begrüßenswert („Wir haben es satt“ oder die Aktion gegen das Freihandelsabkommen). Leider gibt es eben einige Aktionen, die sehr zweifelhhaft sind. Aber da muß man ja nicht mitmachen, gelle?

      Und wenn nicht genehme „Gruppen“ bei einer Petition mitmachen, muß man ebenfalls differenzieren. Der Einzelne mit seinem konkreten Anliegen hat das Recht teilzunehmen und nutzt so seine demokratischen Mitwirkungsmöglichkeiten, die Sie sicher nicht absprechen werden.

      Wenn die „Gruppe“ sich wie Hooligans im Stadion nur eben verbal im Netz aufführen, muß man eben entsprechend reagieren.

      Was campact! mit der reißerischen und demagogischen Aktivierungsemail gemeint hat mit Mob und Hetze usw. ist vollkommen unerheblich. Entscheidend ist zum einen was angekommen ist und zum anderen was nach Maßgabe der deutschen Sprache anzunehmen ist, was bei den meisten ankommen mußte.

      „Geist gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ – noch so eine Begrifflichkeit aus der Küche der NWO, und natürlich ist da der „Strukturelle Antisemitismus“ nicht weit, nicht wahr?

    • Jeder kann die Zahlen der aktuellen Unterzeichner/innen von Kampagnen sehen. Die Unterzeichner/innen von „Vielfalt gewinnt!“ sind in etwa so viele wie die gegen den Hungersprit E 10 – beides könnten für meinen Geschmack mehr sein.

    • Danke! Herr Günther, ich vermisse in diesem Blog auch sehr die Objektivität. Allen voran, Frau Strasser sie muss Gott sein, sonst hätte ihre Meinung auch nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

    • Ich habe schon den Anspruch, dass das was ich hier schreibe richtig ist. Es wäre ja sonst sinnlos, sich die Mühe zu machen, oder nicht?

  4. Die Sache ist doch einfach. Die sexuelle Orientierung ist angeboren, niemand kann etwas dafür, und sie schadet niemandem. Außerdem ist sie Privatsache. Wenn man nicht gerade sexuell tätig ist, ist man weder Homo noch Hetero – oder irgendetwas dazwischen – , sondern nur ein Mensch. Und jeder Mensch ist gleich. Punkt. Dazu braucht man nicht einmal Toleranz: es muss AKZEPTIERT werden, ohne Einschränkungen.

  5. Ich halte BEIDE Petitionen für ungeeignete Mittel. Jede der Petitionen unterstellt der anderen Seite Intentionen, die diese nicht hat. Dadurch kommt es zu Fronten. Frontenstellungen sind nie geeiget Standpunkte zu klären, Absichten zu verdeutlichen und sich dann möglichst weit aufeinander zubewegen.
    Leider gibt es in diesem Fall eine extreme und verachtende Haltung in Teilen der einen Seite, die unbedingt offengelegt und angegangen werden muss. Deswegen sind aber nicht alle, die das vorgelegte Bildungspapier in seiner jetzigen Form ablehen und entsprechende Petition unterschrieben homophobe Aschlöcher. Die Campakt-Petition macht das nicht klar und wirft alle in einen Topf.

    • Auch nicht schlecht,

      zunächst einmal, liebe Ingetraud, sind die beiden Petitionen nacheinander entstanden, die eine ist die Antwort auf die andere. Es können also nicht beide der jeweils anderen eine Intention unterstellen, die sie nicht haben. Genau genommen, kann nur die Gegenpetition der Anti Regenbogen Petition eine Intention unterstellen, die sie nicht hat. Lange Rede, kurzer Sinn: Du meinst die Gegenpetition (und die campact-Kampagne) unterstellen den Regenbogengegnern eine Intention, die sie nicht haben. Du willst also die Regenbogenfreunde von ihrem Tun abbringen, weil sich sonst Fronten bilden und man nicht aufeinander zugehen kann usw usf. Schön nichtssagend. Wie der Kollege Frank Stahr, der auch meint, man solle diese Antiregenbogen Petition doch einfach hinnehmen und damit ein Zeichen für Toleranz setzen.

      Was nun die vermeintlich löbliche Intention besagter Petition und die vielen braven Menschen, welche diese Petition nur aufgrund löblicher Absichten unterstützen, betrifft: Wenn man eine „Massenaktion“, eine Sammlungsbewegung initiiert und dabei einen ganzen Tross von rechtsradikal über erzkonservativ bis fundamentalistisch christlich hinter sich herzieht, oder unwillentlich sogar mobilisiert, sollte man, sofern Löbliches einen antreibt, die Sache vielleicht rechtzeitig stoppen und noch mal drüber schlafen!

  6. Danke für diese Zeilen – wobei der Vergleich mit der Hand insofern „hinkt“, dass Kindern bis zu den 80ern sogar in den Kindergärten und Schulen noch die linke Hand abtrainiert wurde, nicht selten gewaltsam. Ich selbst bin 65er Jahrgang und habs in der eigenen Grundschul-„Karriere“ erlebt – von uns ist keiner als Linkshänder in die weiterführende Schule.
    Mittlerweile machen mir diese Halbsätze wie: „Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber…“ „Ich find Toleranz sehr wichtig, aber…“ richtig Angst.
    Für den offenen Brief und die klaren Worte vielen lieben Dank.
    Wunderbunte Grüße
    bigi

  7. Sehr gut Frau Strasser!
    Und ich kann nur unterstreichen ein Satz der anfängt mit ….. ich bin dafür, aber … ist sofort als intollerant enttarnt!
    Danke für Ihren wertvollen Kommentar!
    Herzlichst
    A. Stübner

  8. Maritta, besser hätte ich das nicht ausdrücken können. 😉 dafür einen herzlichen Dank. Ich gehöre zu denjenigen, denen auf die Finger gekloppt wure, weil ich nicht mit dem „richtigen“ Händchen schrieb – widerlich und menschenverachtend ist so etwas. Es war damls wirklich schlimm für mich, weil ich das einfach nicht verstehen konnte. Um wieviel schlimmer muss es für Betroffene sein, wenn die sexuelle Ausrichtung derart mit Füssen getreten wird – so etwas darf nicht sein. Meine Erfahrungen mit diesen Sätzen: ich bin ja nicht, aber – decken sich zu mehr als 100 % – besser würden die die Schnauze halten – schönen Gruß und Danke für dieses Statement Rudi H. Bayer

    • Es geht um Lebensweisen. Sexualität ist ein Teil davon, aber nicht im Vordergrund wenn man Kindern vermittelt, was Ehe ist. Und ebensowenig sollte das im Vordergrund stehen, wenn man vermittelt dass auch zwei Männer oder zwei Frauen als Paar zusammenleben.

    • Buchempfehlung (dann haben wir ALLE den gleichen Stand um eine sachliche und evtl. erfolgreiche Diskussion zu führen.)
      Vergewaltigung der menschlichen Identität – Über die Irrtümer der Gender-Ideologie

      Gehirnforscher Manfred Spreng und Religionsphilosoph Harald Seubert zerlegen
      das Konstrukt des Gender Mainstreaming

      Buchrezension von Rolf-Alexander Thieke
      Auszug aus dem Buch:
      Nicht Gleichheit, sondern Verschiedenheit ergänzen sich optimal

      Die von Simone de Beauvoir vertretene Vorstellung, dass der Mensch weitgehend sich nach eigenen Vorstellungen selbst ‚konstruieren‘ könne, wird von den Autoren als verhängnisvolle Selbsttäuschung erwiesen. Als durchgängiges Thema zeigt sich in den Beiträgen die Unterschiedenheit und gleichzeitige Komplementarität von Mann und Frau (und umgekehrt.). Andreas Späth belegt u.a. Beispiele für üble medizinische Menschenversuche und Thesen im Sinne des „Gleichheitsfeminismus“, benennt aber auch versäumte und verdrängte Möglichkeiten, im besten Sinne „geschlechter-sensibel“ zu handeln. Am Beispiel des bekannten Würzburger Thesenpapiers der „Grünen Jugend“ legt er dar, dass die Gender-Ideologie mit ihren sprachlichen Verwirrspielen und ethisch totalitärer Willkür „ein weiteres Einfallstor der Zerstörung der traditionellen Familie“ ist. – Diese und weitere Hinweise erhalten ihre vertiefende Deutung aus den humanmedizinisch vergleichenden Darlegungen des Neurophysiologen Manfred Spreng zum Gehirn von Mann und Frau („Geschlecht und Zwischenhirn“, „Geschlecht und Gesamthirn“ u.a.m.). Seine Darlegungen zu den neurophysiologischen Sachverhalten sind von höchst anschaulicher Lebensnähe! Keine Sekunde lang berührt einen etwa die Versuchung, die fachkundigen Beschreibungen zu „überspringen“. In der ausführlichen, faszinierenden Zusammenfassung kommt Michael Spreng unter anderem zum Ergebnis: „Nicht Gleichheit, sondern nur Verschiedenheit [von Mann und Frau] kann sich optimal ergänzen!“ Und: Wertgleichheit setzt keineswegs die Rollenidentität voraus …

    • Gleichheit ist ein Rechtsanspruch, der aus der Menschenwürde folgt. Da können die Autoren diskutieren wie sie wollen. Sie ist justiziabel in Deutschland aufgrund des Grundgesetzes, Artikel 3 und in Europa aufgrund der Grundrechtecharta. Global ist sie verankert in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

    • Ich habe als Frau auch jahrelang für viel weniger Lohn gearbeitet als meine männlichen Kollegen! Nur ist hier ein gravierender Fehler. Alle Menschen sind gleichwertig, aber NICHT gleich. Noch nicht einmal einmal eineiige Zwillinge!

      Und es heißßt das ALLE Menschen vor dem Gesetz gleich sind. Hier wird einiges verdreht und katastrophal umgesetzt.

    • Alle Wahrheit beginnt mit Differenzierung. Die scheint bei ihnen abhanden gekommen zu sein. Artikel 3 GG spricht von der Gleichberechtigung, nicht von der Gleichheit, auch nicht von der Gleichstellung. Im frühesten Stadium lernt der Jurist, dass Gleichberechtigung bedeutet, dass Gleiches rechtlich gleich gestellt wird. Wenn aber Ungleiches gleich behandelt wird ist das gerade ein Verstoß gegen die Gleichberechtigung. Gleichheit existiert darum nicht als Rechtsanspruch, da können Sie das behaupten solange Sie wollen.

    • Ich orientiere mich an der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, die den Artikel 3 so auslegt, dass Regenbogenfamilien gegenüber der Ehe nicht benachteiligt werden dürfen.

    • Diese Gegenpetition ist eher der schlechte Witz, weder bezieht sie sich inhaltlich auf die Petition, auf die sie vorgibt sich zu beziehen, noch entspricht sie einer angemessenen Qualität in der Darlegung (Inhalt und Form). Und eine Menge Menschen unterzeichnen so etwas ohne Prüfung, wahrscheinlich nur aus Emotionen heraus. Das ist das Resultat der vergangenen Jahrzehnte Schulausbildung! Und mit dem neuen Lehrplan wird das sicher nicht besser. Denn wir brauchen mehr Bildung als Ausbildung!

      Zu Bildung gehört auch Toleranz. Die die diese fordern, sind selbst nicht bereit sie aufzubringen.

    • Wenn Sie für Toleranz sind, dann unterzeichnen Sie doch die Petition FÜR den Bildungsplan, und unsere auch. Dann sind wir uns doch einigl

    • Frau Strasser, wenn ich mir ihre Kommentare durchlese, ist ihre Meinung wohl die einzig richtige. Alle die anders denken sind Intolerant. Hä? Das kann doch nicht Ihr ernst sein! Also Intoleranter als Sie, geht nicht! Und wenn mann z.B. beides Unterschreibt hat man keine Meinung – auch nicht Sinn der Sache.Sie und ihre Kommentare tragen nicht zu gegenseitigem Respekt und Achtung bei, sonder nur zu Hass und Intoleranz.

    • Ich lese nicht Hass.Ich behaupte es führt zu Hass und Intoleranz. Vielleicht ist Hass etwas zu krass gesagt/geschrieben. Ihre Kommentare sind einfach nicht objektiv deshalb führen sie einfach nicht zu besserm Verständniss sondern es wirkt wie die Aussage eines Kleinkindes „…ich habe Recht und das ist so..“ du denkst anders und bist intolerant. Da wie Sie richtig festgestellt haben jeder den Anspruch hat Recht zu haben. Führt es nur zu Verhärtung der Fronten wenn keine Sachliche Diskussion möglich ist.

    • Es ist nicht objektiv, wenn ich auf dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes beharre, wenn ich darauf bestehe, das homosexuelle Menschen die gleichen Rechte und die gleiche Würde besitzen? Dass sie ihren heterosexuellen Mitbürgern gegenüber in keiner Hinsicht defizitär sind, bloß weil sie sind wie sie sind? Das nennen Sie nicht objektiv?
      Und dann wundern Sie sich, dass ich so hartnäckig darauf beharre!

    • Was ich komisch finde ist, dass es Sie offenbar nicht stört intolerant zu sein. Was die eigentlich Kernaussage meines Kommentars war.

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