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Gabriel bezeichnet Deutsche als „reich und hysterisch“

Während seines Besuches beim Weltwirtschaftsforum in Davos sagte Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel öffentlich die TTIP-Debatte sei schwierig, weil Deutschland „reich und hysterisch“ sei.

Während seines Besuches beim Weltwirtschaftsforum in Davos sagte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel gestern öffentlich die TTIP-Debatte sei schwierig, weil Deutschland „reich und hysterisch“ sei. So ärgerlich diese Verunglimpfung auch ist, zeigt diese Reaktion jedoch: Unser Protest wirkt.

Abwertung ist ein Zeichen dafür, das die Nervosität in der Politik steigt

„Diese Wählerbeschimpfung ist schon ein eigenwilliger Einstieg in den sach und faktenorientierten Dialog, den Europäsche Kommission und Bundesregierung angeblich mit den Bürgerinnen und Bürgern führen wollen. Seine Äußerungen zeigen aber auch: Die Nervosität steigt angesichts des immer mehr zunehmenden Widerstands gegen TTIP und CETA in Deutschland und den anderen EU-Ländern“, sagt Ernst-Christoph Stolper, Sprecher des Bündnisses TTIP UnfairHandelbar.

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Sigmar Gabriel mit Zitat Deutschland sei

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Beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Davos treffen sich alljährlich Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Medien sowie Intellektuelle, um über aktuelle globale Probleme und Herausforderungen zu debattieren. Zu den diskutierten Themenblöcken gehören in diesem Jahr: Krise und Zusammenarbeit, Wachstum und Stabilität, Innovation und Industrie sowie Gesellschaft und Sicherheit.

Wählerbeschimpfung als Waffe im Disput

Bei der Gesprächsrunde „Europeans Twin Challenges: Growth and Stability“, die im Rahmen des Weltwirtschaftsforums stattfand, reagierte Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel auf den Widerstand gegen das Handelsabkommen TTIP mit den USA mit Wählerbeschimpfung, die man sich auch hier in Farbe anschauen kann, wenn man 27 Sekunden investiert.

Die Kritik an TTIP basiert auf Fakten

Unsere Kritik an TTIP und anderen Abkommen basiert auf Fakten, so Maritta Strasser, Sprecherin des Bündnisses. „Wir können nachweisen, dass sie nicht dem Wohl der Allgemeinheit dienen, sondern nur dem Interesse einer Elite. Diese Elite ist es, die Ängste verbreitet: Vor einer angeblichen Dominanz Chinas, davor dass Europa abgehängt werde. Weder für diese Befürchtungen, noch für zusätzliches Wachstum oder gar Jobs durch TTIP gibt es seriöse Belege. Die reichen Angsthasen sind in diesen Tagen in Davos versammelt, nicht in Deutschland!“

Der selbstorganisierten Europäischen Bürgerinitiative (EBI) des Bündnisses haben sich inzwischen europaweit über 240 Organisationen angeschlossen; fast 1,3 Millionen Europäer haben bislang unterschrieben.

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50 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Gegen Bedenken 97 Prozent von Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer gerade erst von der EU-Kommission selbst initiierten Internetbefragung zum Thema, sowie gegen Natur-, Umwelt-, Sozial-, Tourismus-, und teils Wirtschaftsverbände und dagegen auf der Straße demonstrierenden Bevölkerungsmehrheit in Europa.
    Herr Gabriel bat nachweislich die Presse auf dem Forum von Davos , seine Äußerung nicht zu veröffentlichen.
    Ich danke Herr Gabriel zur gewonnenen Erkenntnis über beiderseitige Vertrauensbildung.

  2. Ja, ja,
    wenn ein Herr Gabriel nicht mehr weiter weiß, dann lässt er sich herab, um uns Wähler zu beschimpfen.
    Wenn er tatsächlich wüsste,
    was Demokratie mit ihren Grundwerten und Freiheiten bedeutet, dann
    würde er mit Frau Merkel als Koalitionärin wirklich eine Politik betreiben, die so aussieht, dass die Demokratie NICHT WEITER abgeschwächt oder sogar abgebaut wird!
    ABER
    TTIP, CETA und TISA sorgen dafür, dass es im Grunde fast KEINE Demokratie gelebt werden kann!
    Und DAFÜR
    ist ein Herr Gabriel von der Sozial DEMOKRATISCHEN (wohl gemerkt!) Partei, die entgegen dem Logo ihrer Zeitschrift „Vorwärts“ vielmehr weiterhin eine Rolle RÜCKWÄRTS vollführt …

    Toll, was?!

    SO SEHR
    also setzt sich Herr Gabriel für die Demokratie ein, dass er – damit TTIP & Co überhaupt zustandekommen können – geradezu verrät und regelrecht verkauft – und uns Bürger gleich mit …
    Das wäre ein deutlicher Bruch seines Amtseides, der wohl leider keine rechtlichen
    Konsequenzen nach sich ziehen wird!

    Denn TTIP schadet ganz klar die Demokratie – und
    wie wollen er und die Bundeskanzlerin Schaden vom Volk abwenden gem. GG, wenn
    durch die Freihandelsabkommen der Gesamtheit der Bürger kein geringer Schaden zugefügt wird?!

    Das soll er mir – und wie vielen anderen hier im Land – erklären, das ist er uns schuldig …
    Und – ich fürchte, er bleibt uns diesbezüglich schuldig,
    statt dessen kommen von ihm wohl weitere Verunglimpfungen o.dgl.?

    Und
    versucht uns Bürger weiterhin für dumm zu verkaufen, weil er uns für ausgesprochen dumm hält … ?
    Welche (elitäre) Arroganz und Selbstherrlichkeit!

    Er sollte ENDLICH
    auf die buchstäbliche STIMME hören, welche
    von einer recht großen Anzahl von Bürgern EU-weit kommt,
    die EINDEUTIG gegen TTIP und CETA
    gestimmt haben!

  3. Gabriel hat Angst. Er hat Angst das Deutschland den Anschluss verpasst. Doch an was? An etwas inhumanes – an eine zentralisierte Macht, die unsere Lebensweise bestimmen will, die uns von sich Abhängig macht um dabei selbst unabhängig zu bleiben. Diese Macht hat Angst. Sie schürt Zukunftsängste um Mensche für ihre Ziele zu manipulieren. Ich habe Angst vor dieser Macht und das aus gutem Grund. Nicht weil ich hysterisch bin. Wer hat hier Angst? Beide Lager haben Angst. Doch wir sind im Recht und jene im Unrecht. Das werden sie in ihrer selbstbezogenen Ideologie nicht erkennen. Also heisst es weiterkämpfen! Die Logik von Herr Gabriel weisst ihn als ein Werkzeug dieser „Eliten“ aus. Er ist nicht vertrauenswürdig.

  4. Häh, hat er das wirklich gesagt? Auf der campact-Seite verweist der Link auf ein längeres Video, aber unter https://www.youtube.com/watch?v=baqTTt_BZCw findet mal den Beitrag mit seinem Statement „we are a country which is rich and hysteric“. Dann merkt er, was für einen Quatsch er von sich gegeben hat: mit „don’t bring it to the newspapers“ und „we are among us / friends – we can speak very open and frank“. Was für ein I….!

  5. Was den Reichtum anbelangt, das Problem erledigt sich gerade dank unfähiger oder naiver Politiker wie Gabriel und Merkel, die ausschließlich die Interessen der Konzerne statt die der Bürger im Sinn haben, alles schön von unten nach oben verteilen und uns dann auch noch in einen abenteuerlichen und völlig unsinnigen Konflikt mit Russland führen. Wie sollte man da nicht hysterisch werden?

  6. Warum muss eigentlich immer nur das Negative eines Projektes in Deutschland betrachtet werden. TTIP bietet uns vor allem eins: Billigere Importe aus den USA, da der Zoll wegfaellt.

    Warum sagt hier niemand mal was dazu, dass immer noch 20-30% Zoll auf US-Produkte zu zahlen sind, nur um unsere eigene Wirtschaft vor dem Weltmarkt zu schuetzen.

    Ein Freihandelsabkommen sorgt eben auch dafuer, dass wir endlich US-Produkte zu normalen Preisen hier einkaufen koennen. Ein gutes Beispiel sind Medikamente.

    In den US sind z.B. Aspirin um einiges billiger als hier und werden als 500er Packungen fuer einige wenige Dollar angeboten. Was kosten Aspirin bei uns?

    Also liebe Anti-Kampagne, doch bitte mal auch die positiven Dinge darstellen und nicht so einseitig alles negativ sehen.

    Bin ja mal gespannt, ob dieser Kommentar hier stehen bleibt, oder aus natuerlich rein technischen Gruenden ploetzlich verschwindet.

    Gruss

    Frank

    • @ Frank

      Wenn ich Waren aus Amerika mitbringe, zahle ich beim Zoll nur die deutsche Mehrwertsteuer in Höhe von 19%. Diesen Steuersatz zahle ich auch für alles, was in Deutschland oder sonstwo produziert wurde.
      Bezüglich der Medikamentenpreise mal ne Frage. Wieso sind Medikamente bei unseren innereuropäischen Nachbarn bis zu 40% billiger als in Deutschland?

      Glauben Sie wirklich mit TTIP und CETA soll der Verbraucher irgendwelche Vorteile erlangen?

    • @Markus Estermeier

      Wenn man sich Waren aus den USA bestellt, muss man nicht nur die MWst, sondern eben auch Zoll zahlen. Dies wird durch ein Freihandelsabkommen mit den USA vermieden.

      Was hat das Thema Freihandelsabkommen mit den Preisen bei unseren Nachbarn zu tun? Ich versteh ihre Argumentation hier nicht so ganz.

      Und ja, ich bin mir sicher, dass durch Wegfall der Zollgebuehren die Einfuhr von Guetern aus den USA fuer Verbraucher guenstiger wird.

      Das ist ja gerade der Vorteil der TTIP. Und von diesen Vorteilen profitieren eben nicht nur die ach so boesen Konzerne sondern auch die Verbraucher.

      Gruss

      Frank

  7. Nein ! Der Normalbürger ist nicht reich und hysterisch wenn es um TTIP etc.geht. Er ist nur nicht so geldgierig und profitsüchtig wie die Wirtschaft. Denn nur ihr allein nutzen diese Abkommen. Vielleicht sollte man wieder öfter ins Gedächtnis rufen, daß man Geld nicht essen kann.

    • @muenchnerin

      Das Freihandelsabkommen nutzt eben nicht nur der Wirtschaft, sondern auch den Verbrauchern.

      Bitte einfach mal etwas in den USA einkaufen, importieren und auf die Zollrechnung schauen. Dann werden sie sehen, wozu ein Freihandelsabkommen gut ist.

      Stellen sie sich vor, dass sie die gesamten Zollgebuehren nicht mehr zahlen muessten.

      So nutzt TTIP auch ihnen als Normalbuerger. (…Was auch immer der statistische „Normalbuerger“ ist).

      Gruss

      Frank

  8. Wenn Politiker wie Herr Gabriel beleidigend werden, zeigt sich, dass ihnen so langsam die Argumente proTTIP ausgehen und Aktionsbündnisse (gegen TTIP, CETA und TiSA) wie http://www.muenster-gegen-ttip.de zunehmend an Einfluss gewinnen. Wir können nur weiter dazu aufrufen, den Widerstand gegen TTIP und co. zu verstärken und keinen Monat auszulassen!!
    In dem Zuge dessen sollte sich der Vorsitzende der SPD einmal Gedanken machen, wofür seine SPD einstmals eingetreten ist!! Bei der augenblicklichen SPD-Politik pro Wirtschaftsoligarchie und anti BürgerInnen Deutschlands sollte sie das „S“ aus dem Polit-Logo herauslöschen – denn mit „Sozial“ geschweige denn „Demokratisch“ hat Gabriels Politik nun wirklich nichts mehr gemein!!

    • @Michael

      Herr Gabriel hat meiner Meinung nach verstanden, dass hier in Deutschland zu diesem Thema keine sachliche Diskussion moeglich ist und das Niveau der Argumente auf DDR-Klassenkampfniveau gefuehrt wird.

      Wie wollen sie mit ihren implizierten Anschuldigungen eine offene Diskussion fuehren.

      Importieren sie einfach privat etwas aus den USA und sie duerfen an unseren lieben Zoll neben der MwSt. noch Zollgebuehren bezahlen. Genau dies muessen unsere Unternehmen auch.

      Durch das TTIP wuerde nun diese Zusatzgebuehr sowohl fuer Sie als auch fuer unsere Wirtschaft entfallen, so dass sie US-Waren hier zu vergleichbaren Preisen wie in den USA einkaufen koennten.

      Gruss

      Frank

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