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Was Deutschland zum Klima-Vorreiter noch fehlt

Peinlich, peinlich – mit einem großen Kohlemeiler, auf dem die Weltkugel schmort, legen Campact-Aktive am Hamburger Rathaus die größte Schwachstelle der deutschen Energiewende offen – gerade in dem Moment, als die Energieminister der G7 vorfahren. Es hätte auch eine Klassenfahrt auf Rathausbesichtigung sein können, wären die heranfahrenden Busse nicht so luxuriös gewesen – und der […]

Peinlich, peinlich – mit einem großen Kohlemeiler, auf dem die Weltkugel schmort, legen Campact-Aktive am Hamburger Rathaus die größte Schwachstelle der deutschen Energiewende offen – gerade in dem Moment, als die Energieminister der G7 vorfahren.

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Es hätte auch eine Klassenfahrt auf Rathausbesichtigung sein können, wären die heranfahrenden Busse nicht so luxuriös gewesen – und der Empfang nicht so lautstark. Als die Energieminister der G7 heute morgen vor dem Hamburger Rathaus aus ihren Fahrzeugen stiegen und im Gänsemarsch ins Rathaus entschwanden, wurden sie von einem lautstarken Protestchor empfangen. Keine 5 Meter entfernt riefen ca. 100 Aktive von Campact, Greenpeace und Avaaz im Wechsel: „Kohle stoppen, Klima schützen!“ – und legten so den Finger treffsicher in die Wunde der deutschen G7-Präsidentschaft.

Klimavorreiter? Kohleausstieg!

Denn wenn Sigmar Gabriel die Energieminister der G7 an diesem Montag und Dienstag durch Hamburg führt, steht mit energiepolitischer Stadtrundfahrt und Windpark-Besichtigung die deutsche Klimaschutz-Vorreiterrolle im Mittelpunkt. Zumindest eine Klimaschutz-Vorreiter-Rolle, die Deutschland gern hätte. Warum die Regierung diese Rolle gerade nicht hat, zeigten die Campact-Aktiven den anreisenden Ministern mit einem großen, rauchenden Kohlemeiler, über dem eine Weltkugel schwebte. „Deutsche Kohle killt das Klima“ war auf den Schildern und Bannern der Aktivist/innen zu lesen. So wurde auch bildlich deutlich: Wer Klimaschutz-Vorreiter sein möchte, der muss jetzt endlich den Kohleausstieg einleiten. Nur so sind die deutschen Klimaziele noch erreichbar. Und nur so kann Deutschland seine internationale Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz noch retten.

Die Klimakanzlerin muss jetzt zu ihrem Wort stehen

Im Jahr 2007, zum G8-Gipfel in Heiligendamm, schwang sich Angela Merkel zur Klimakanzlerin auf und versuchte, sich mit Klimaschutz gegenüber Hardlinern wie US-Präsident George Bush zu profilieren. Im selben Jahr beschloss sie dann zusammen mit Sigmar Gabriel, bis 2020 den CO2-Ausstoß Deutschlands um 40 Prozent zu reduzieren. Passiert ist seitdem wenig. Und nun muss die Regierung sich sputen, will sie die selbst gesetzten Ziele noch schaffen. Alle Berechnungen zeigen deutlich: Ohne die Kohleverstromung jetzt zu reduzieren kann das nicht mehr gelingen.

Gabriel will ein Kohle-Gesetz vorlegen, mit dem zumindest die klimaschädlichsten Meiler zurückgefahren werden. Während die Kohlelobby selbst diesen ersten Schritt massiv kritisiert, schweigt sich Kanzlerin Merkel aus. Doch wenn sie es Ernst meint mit der Klimakanzlerin, muss sie ihrem Energieminister jetzt zur Seite springen. Genau das konnten die G7-Minister auf ihrer Reise nach Hamburg heute lernen – den Campact-Aktiven sei Dank.

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Autor*innen

Dr. Chris Methmann ist Geschäftsführer von foodwatch Deutschland. Vorher hat er bei Campact Kampagnen geleitet. Als langjähriger Aktivist und Campaigner in der Klimabewegung streitet er für ein Ernährungssystem, das die Grenzen unseres Planeten endlich respektiert – und setzt sich dafür ein, dass nur ehrliches, gesundes und zukunftsfähiges Essen auf unseren Tellern landet. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Vollkommen richtig. Deutschland muss sich an die Aufgabe machen, die alten Kohlemeiler geordnet herunterzufahren. Die Alternativen stehen ja schon bereit.

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