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Dieses Video hat uns zu Tränen gerührt

Millionen sind sich einig: Es ist eine Schande, gegen Menschen zu hetzen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt bei uns Schutz suchen. Dieses Video von Amnesty International rührte uns zu Tränen:

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Wieviele Brandanschläge hat es bislang gegeben und wo liegen die Schwerpunkte?

Laut Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) hat es in diesem Jahr bereits 335 rechtsextremistische Straftaten gegen Unterkünfte für Asylbewerber gegeben (Stand: 27. August) – schon jetzt doppelt so viele wie im Vorjahr. Alleine im Juli und August wurden 131 Straftaten gegen Unterkünfte registriert. In fast 40 Fällen wurde dabei mit Feuer hantiert. In vier Bundesländern ist ein starker Anstieg der Übergriffe zu verzeichnen: Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Sachsen. Der Spiegel berichtete aus einem Papier des BKA, dass von 148 namentlich ermittelten Verdächtigen lediglich 41 wegen ähnlicher Delikte bereits vorher aufgefallen seien. Also galt die klare Mehrheit vorher als unbescholten. Eine Attacke, die offenbar direkt mit der Absicht einer Tötung einherging, geschah in der Nacht auf den 28. August 2015 im niedersächsischen Salzhemmendorf. Unbekannte warfen einen Brandsatz in die Wohnung einer Frau, die dort mit ihren drei kleinen Kindern lebt. Sie überlebten nur, weil sie sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem anderen Zimmer aufhielten.

Woher kommt die aktuell hohe Zahl an Flüchtlingen?

Weltweit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Hauptgrund dafür sind der Krieg in Syrien, der Staatszerfall Libyens, Bürgerkriege in Afghanistan und Somalia. Aber auch die wirtschaftliche Not in vielen afrikanischen Ländern vertreibt Menschen aus ihrer Heimat. Ein Großteil der Flüchtlinge verbleibt aber außerhalb der EU.

Beispiel Syrien, wo die meisten Flüchtlinge herkommen, die in Deutschland Asyl suchen: Syrien hat knapp 20 Millionen Einwohner. Die Hälfte davon ist auf der Flucht. 6 Millionen innerhalb des Landes, weitere 4 Millionen außerhalb, zumeist in der Türkei (1,7 Mio.), im Libanon (1,2 Mio.) und in Jordanien (600.000). Nach Europa gelangt nur der kleinste Teil. In Deutschland haben dieses Jahr etwa 40.000 Syrer/innen Asyl beantragt. Auch wenn die Zahl der Flüchtlinge im Vergleich zu den letzten Jahren hoch sein mag – es ist keineswegs so, dass sich plötzlich alle von ihnen nach Deutschland aufmachen.

Was sollten Politik und Polizei gegen die Gewalt tun?

Rechte Gewalt wird von der Polizei oft unterschätzt. Bestes Beispiel: Bei einer friedlichen Blockade eines Braunkohle-Tagebaus im Rheinland kam es zu 800 Anzeigen, hunderte Menschen wurden zeitweilig in Gewahrsam geworden. Als der rechte Mob im sächsischen Heidenau randalierte, wurde niemand festgenommen. Erst am zweiten Abend wurde jemand gefasst: ein Pressefotograf. Hier braucht es also deutlich härteres Eingreifen gegenüber den Rassisten.

Wie es gehen kann, zeigt Niedersachsen: Als in der vergangenen Woche in Salzhemmendorf ein Heim in Flammen aufging, wurde umgehend eine 30-köpfige Sonderkommission eingerichtet, die noch in der Nacht ihre Arbeit aufnahm. Bereits am folgenden Tag wurden die mutmaßlichen Täter verhaftet.

Bleibt nur abschließend zu sagen: Es gibt 1000 Antworten auf die Flüchtlingsfrage. Die einzig richtige Antwort gibt aber ein 4jähriger:

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Autor*innen

Katharina Nocun ist studierte Ökonomin und beschäftigt sich mit den Auswirkungen der technologischen Revolution auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie engagiert sich in der digitalen Bürgerrechtsbewegung für eine lebenswerte vernetzte Welt. Sie war 2013 Politische Geschäftsführerin und Themenbeauftragte für Datenschutz der Piratenpartei Deutschland und arbeitete als Referentin und Campaignerin u.a. für den Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), Campact e.V. und Wikimedia Deutschland e.V.. Katharina Nocun ist Botschafterin für die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen und Mitglied im Beirat des Whistleblower-Netzwerks und bloggt regelmäßig unter www.kattascha.de. Folge Katharina auf Twitter: @kattascha Alle Beiträge

7 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Danke dass ihr euch endlich diesem Thema widmet und eure Verantwortung als zivilgesellschaftlicher Akteur wahrnehmt – in der Hoffnung dass eure Follower die Würde und Rechte des Menschen ebenso ernst nehmen wie die der Tiere und verbraucherrechte. und Gleichzeitig möchte ich auf etwas hinweisen: Wieso rührt euch erst ein Videos zu Tränen in denen Weiße auf der Flucht sind? Langen nicht die Hunderte von Erfahrungsberichten und Videos tatsächlicher fliehender Menschen?

    und ich würde mir wünschen dass ihr „geflüchtete“ oder „Menschen auf der Flucht“ oder „mit fluchterfahrung“ schreibt.

    Und mehr Mut bei eurer Einschätzung und Positionierung wünsche ich euch für den weiteren Verlauf der Kampagne.
    Bei Rückfragen meldet euch gerne!

    • Moin Ana,

      daran lag es nicht. Es gibt viele Videos von Schicksalen von Geflüchteten bei denen man am liebsten heulen würde. Das Video von Amnesty ist trotzdem besonders, weil es vielleicht den einen oder anderen zum Nachdenken bringen kann, der sich damit noch nicht auseinander gesetzt hat – das hoffe ich jedenfalls.

      Grüße,

      Katta

  2. Gute Arbeit, Katharina.
    Danke für den Einblick bei euch und das Teilen hier.

    Ebenfalls sehr berührt und auf der Suche nach Möglichkeiten, wie unser Ökodorf Schloss Tempelhof bei Crailsheim die Flüchtlinge unterstützen und willkommen heißen kann.

    Liebe Grüße

  3. Wie wäre es mit positiven Berichten? Menschen machen gerne nach. Lassen sich inspirieren. Die Ausländerfeindlichen kriegen jeden Tag gezeigt, welche Schritte sie gehen können. Lassen sich durch die Medien zu immer grausameren Taten anstiften. Nach dem Motto: Wenn es nur extrem genug ist, kommt es sogar ins Fernsehen. Kostenlose Werbezeit für ihre Ziele. Dagegen stehen tausende gute Herzen, denen es an „Nachmachbeispielen“ fehlt. Warum nicht immer wieder zeigen, dass wir gut sind? Dass wir menschlich sind? Wie wir helfen / helfen können? Zu wenig Quote? Dann seid Ihr Medien, Ihr Bessermenschenorganisationen die, die den Strom in die falsche Richtung lenken.

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