Gentechnik
Umfrage: 70 Prozent bundesweit für ein Verbot des Gen-Mais – Abschluss der Aktionstour in München
70 Prozent der Bürger/innen bundesweit und 80 Prozent der Bayern sind dafür, dass Horst Seehofer den Anbau des Gen-Mais MON810 in Deutschland verbietet. Selbst 75 Prozent der CSU-Wähler/innen sind für ein Verbot. Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen Emnid-Umfrage, die Campact in Auftrag gegeben hat. Zum Abschluss unserer Aktionstour gegen Gen-Mais durch Bayern haben wir […]
70 Prozent der Bürger/innen bundesweit und 80 Prozent der Bayern sind dafür, dass Horst Seehofer den Anbau des Gen-Mais MON810 in Deutschland verbietet. Selbst 75 Prozent der CSU-Wähler/innen sind für ein Verbot. Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen Emnid-Umfrage, die Campact in Auftrag gegeben hat. Zum Abschluss unserer Aktionstour gegen Gen-Mais durch Bayern haben wir die Ergebnisse am Montag auf dem Münchner Marienplatz im Rahmen eines Presse-Gesprächs vorgestellt (mehr zu den Ergebnissen der Umfrage). Die Zahlen verdeutlichen einmal mehr: Horst Seehofers Ablehnung, den Anbau des Gen-Mais MON810 in Deutschland zu verbieten, ist in hohem Maße undemokratisch.
Umfrage: Soll Minister Seehofer den Gen-Mais MON810 in Deutschland verbieten?
Thema des Presse-Gesprächs vor rund 40 Besucher/innen und Journalisten war am Montag neben dem Demokratiedefizit der Seehofer’schen Gentechnikpolitik auch deren inhaltliche Unzulänglichkeit. Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Hans Hohenester, Präsident von Naturland, Thomas Dosch, Präsident Bioland, und Walter Haefeker, Präsident des Europäischen Berufsimkerbundes und Vorstandsmitglied im Deutschen Berufs und Erwerbsimkerbund machten mit ihren Rede-Beiträgen klar: Horst Seehofers Versprechen, sich in Brüssel für einen rechtsverbindlichen Status der gentechnikfreien Regionen einzusetzen, genügt nicht, um uns vor den Gefahren der Gentechnik zu schützen. Denn ob und wann ein solcher Status der gentechnikfreien Regionen in Brüssel mehrheitsfähig sei und damit umgesetzt werden könne, stehe in den Sternen. Bis dahin aber würde weiter Gen-Mais angebaut. Daher müsse der Minister nun handeln, und das tun, was direkt in seiner Kompetenz liege: den Gen-Mais-Anbau bundesweit verbieten. Er dürfe sich nicht verstecken – weder hinter den anderen europäischen Regierungen in Brüssel noch hinter seinen Kabinettskollegen in Berlin. Sondern müsse endlich die Verantwortung für jene Politik, für die sein Ministerium verantwortlich zeichne, übernehmen.
Thomas Dosch, Hans Hohenester, Stefanie Hundsdorfer, Olaf Tschimpke und Walter Haefeker im Presse-Gespräch (von links)
Im Anschluss an das Presse-Gesprächs unterstrichen wir unsere Kritik an Seehofers Kurs mit einer Aktion. Eine große Seehofer-Puppe tanzte Walzer mit einer Europa-Figur. Gleichzeitig stiegen hunderte gelbe „Genpollen-Ballons“ auf. Die Botschaft: Seehofer schmückt sich im Wahlkampf mit gentechnikkritischen Tönen, schiebt die Verantwortung aber nur nach Brüssel ab. Hierzulande lehnt er es ab, den Gen-Mais-Anbau zu verbieten. Die Kontamination der gentechnikfreien Landwirtschaft wird so fortgesetzt.