Gentechnik
Monsanto-Vertreter möchten Gen-Mais aussäen – Bürger halten ihnen Verbotsschilder entgegen.
Das weiß geschminkte Gesicht des Monsanto-Vertreters, das halb hinter einer transparenten Labor-Schutzbrille hervor schaut, zieht eine grimmige Grimasse. Bürger mit einem großen Genmais-Verbotsschild haben ihn gerade davon abgehalten, den Gen-Mais MON810 auszusäen. Gemeinsam mit einem zweiten Monsanto-Vertreter, beide in steril weißer Laborkleidung, kämpft er vergeblich gegen die Bürger/innen an, die die beiden umringen. Es hilft nichts: Die Menschen wollen die Gen-Saat des Gentechnik-Konzerns nicht. Sie fordern, dass Monsanto seine Klage gegen das Verbot von MON810 zurückzieht, die das Unternehmen beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht hat.
Ort des Geschehens: Vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig, das in den nächsten Tagen über die Klage Monsantos per Eilentscheid urteilen soll. Monsanto möchte durchdrücken, dass der Gen-Mais noch in diesem Jahr ausgesät werden kann. Mit unserer Aktion machten wir heute klar, dass Monsanto die vernünftige, wissenschaftlich begründete Verbotsentscheidung der demokratisch legitimierten Ministerin respektieren muss.
Monsanto-Vertreter mit Gen-Mais.
Die Stimmung auf der Aktion ist toll! Rund 130 Menschen sind gekommen – trotz kurzfristiger Ankündigung und Werktag. Darunter auch Anti-Gentechnik-Aktivisten, die derzeit eine Mahnwache vor einem Forschungsinstitut im Raum Braunschweig abhalten, das Freisetzungsversuche mit Gen-Mais durchführt. Nachdem die Journalisten ihre Bilder von unserer Aktion geschossen haben, berichtet ein Imker aus der Region über die schlimmen Folgen des Gen-Mais-Anbaus für seine Zunft. Und eine Gärtnerin weist am Mikro darauf hin, wie Monsanto und andere große Agro-Konzerne die Bezieher/innen von Saatgut in die Abhängigkeit treiben. „Monsanto stoppen!“ ruft sie in die Menge.
Ein Anti-Gentechnik-Aktivist wirbt für eine Mahnwache gegen Gen-Mais-Freisetzungsversuche in der Region.
Haben Sie unseren Aufruf an Monsanto bereits unterzeichnet?