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Wir übergeben unsere Studie zu Gen-Mais-Verbot an Aigner vor der CSU-Vorstandsklausur

Aktion Es ist 12:30 Uhr, vor dem Kloster Banz nördlich von Bamberg, die Sonne strahlt. Wir stecken mitten im Aufbau unserer großen Digitaluhr und Stellwände, die wir für unsere Aktion gegen Gen-Mais vor der CSU-Vorstandsklausur benötigen, als wir unerwarteten Besuch bekommen: von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Eigentlich hatten wir sie eingeladen, unsere Aktion eine Stunde später […]

Aktion

Es ist 12:30 Uhr, vor dem Kloster Banz nördlich von Bamberg, die Sonne strahlt. Wir stecken mitten im Aufbau unserer großen Digitaluhr und Stellwände, die wir für unsere Aktion gegen Gen-Mais vor der CSU-Vorstandsklausur benötigen, als wir unerwarteten Besuch bekommen: von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner. Eigentlich hatten wir sie eingeladen, unsere Aktion eine Stunde später zu besuchen – für 13:30 Uhr hatten wir die Campact-Aktiven und Presse eingeladen. Dann wollten wir Ilse Aigner unsere Studie zur Notwendigkeit und Machbarkeit eines Gen-Mais-Verbots überreichen, die wir gestern auf einer Preseskonferenz gemeinsam mit dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und dem BUND in Berlin präsentiert hatten.

Bereits heute morgen konnten wir in den Zeitungen lesen, dass die Studie eingeschlagen hat: In der taz, Frankfurter Rundschau, Junger Welt, Neuem Deutschland. Überall die Schlagzeile: Studie beweist, dass Aigner den Gen-Mais aufgrund seiner Risiken verbieten kann.

Uebergabe der Studie

Heute morgen fuhr Ilse Aigner im Auto vor, und hatte es eilig. Wir versuchten, sie zu überreden, später noch einmal bei uns vorbei zu schauen, wenn die Aktion im Gange wäre. Doch vergeblich: Sie müsse bereits jetzt zu einem Vorbereitungstreffen ins Kloster, und könne die Studie nur jetzt oder gar nicht entgegen nehmen. Wir hatten keine Wahl – und übergaben Aigner die Studie. Zum Glück waren einige Kamerateams schon da.

Danach trudelten nach und nach die Campact-Aktiven ein. Gegen halb zwei waren wir rund 100 Leute, die vor laufenden Kameras und knipsenden Bildjournalisten das Bild abgaben: Ilse Aigner und CSU-Chef Horst Seehofer auf Stelzen bekommen von Bürger/innen Genmais-Verbotsschilder überreicht. Dahinter die große, rückwärts laufende Digitaluhr: Nur noch 11 Tage bis zur Aussaat. Bis dahin muss Ilse Aigner den Gen-Mais verboten haben.

Imker Peter

Wir sind eine bunte Gruppe, die da vor dem Kloster steht: Sogar ein paar Imker in ihrer Berufskleidung verleihen ihrem Protest gegen den Gen-Mais Ausdruck. Ein Imker erklärt am Mikrofon, auf welche Weise der Genmaisanbau die Existenz der Imker bedroht. Marion Ruppaner vom Bund Naturschutz (BN) fordert von Ilse Aigner Taten statt Warten.

Ilse Aigner schaut nicht mehr vorbei. Sie schickt ihre Pressesprecherin, die nocheinmal wiederholt, dass Ilse Aigner alle Wege für ein Verbot prüfe. Und dass sie zum momentan nicht mehr sagen könne. Horst Seehofer, den wir ebenfalls eingeladen hatten, eine Studie von uns in Empfang zu nehmen, ließ sich gar nicht blicken – obwohl er nach Aussagen von Journalisten schon seit dem Morgen im Kloster weilte. Eine schwache Leistung: Schließlich kann Ministerin Aigner ein Verbot in Berlin nur dann durchsetzen, wenn sie dabei die Rückendeckung ihres Parteichefs hat. Dieser muss – wie er dies bei vielen anderen Themen auch tut – gegen den Willen der Schwesterpartei handeln und ein Gen-Mais-Verbot durchsetzen.

Pressesprecherin

Kurz nach der Aktion werden wir vom ZDF angerufen – eine Interviewanfrage. Man wolle einen Bericht bringen, wenn das Bundeskabinett am nächsten Mittwoch über die Frage des Gen-Mais-Verbots entscheide. Wir recherchieren nach: Stimmt es, dass die Bundesregierung nächste Woche entscheiden wird? Niemand weiß etwas. Eines steht fest: Wir bleiben weiter dran.

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