Am Dienstag, den 12.05. beginnt die Jahrestagung Kerntechnik in Dresden. Im Vorfeld rasselt der Gastgeber, das Deutsche Atomforum, bereits mit den Säbeln: Wenn wie im Atomkonsens vorgesehen, 7 Atomkraftwerke in der nächsten Legislaturperiode vom Netz gehen, dann gehen angeblich die Lichter in Deutschland aus. Wie „Die Welt“ am 11. Mai berichtet, will die Atomlobby deshalb über einen „politischen Preis“ für die Laufzeitverlängerung der Reaktoren verhandeln. Die Atomlobby setzt auf eine schwarz-gelbe Bundesregierung, die längere Laufzeiten für Atomkraftwerke verabschieden soll. AtomkraftgegnerInnen protestieren unterdessen in Dresden gegen Laufzeitverlängerungen und für eine echte, klimafreundliche Energiewende.
Die Atombranche redet ganz bewusst die Wachstumkraft der Erneuerbaren Energien klein. So beschwört Walter Hohlefelder, der Chef des Deutschen Atomformus, eine Stromlücke herbei, falls Atomkraftwerke vom Netz gehen. Deshalb wolle man ein Konzept vorlegen, wie mit Gewinnen aus dem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken, erneuerbare Energien gefördert werden. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) weist diese Anbiederung entschieden zurück und macht darauf aufmerksam, dass in Deutschland keinesfalls die Lichter ausgehen werden, wenn wir endlich aus der Atomkraft aussteigen. Im Gegenteil: Ein intelligenter, dezentraler Energiemix aus Sonne, Wind, Biogas und Erdwärme, in Kombination mit hocheffizienten Kraftwerken, wird in Zukunft die Stromversorgung sichern können. Wenn das Stromnetz auf die Anforderungen einer dezentralen Stromversorgung angepasst werden, benötigen wir die unflexiblen, im Dauerbetrieb laufenden Atomkraftwerke nicht mehr.
Die Proteste gegen die Jahrestagung Kerntechnik in Dresden stehen unter dem Motto „Keine Zeit für Halbwertzeit“. Die Aktionen werden unterstützt von: ROBIN WOOD, Ostsachsen-wechselt, ContrAtom, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und GRÜNE LIGA Sachsen.