Am letzten Donnerstag wurde zu Tage gefördert, was Atomkraft-GegnerInnen schon immer befürchtet hatten: Der Salzstock in Gorleben ist wider Behaupten von Atomkonzernen und Regierung zu einem Endlager für Atommüll ausgebaut worden. Das geht aus einem internen Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hervor, welcher der Frankfurter Rundschau vorliegt.
Gorleben wurde in den 1970er-Jahren in einem intransparentem Verfahren als mögliches Endlager festgelegt. Der Standort nahe der ehemaligen, dünn besiedelten Grenze zur DDR sollte lediglich erkundet werden. Jahrzehntelang wurde beteuert, dass mit dem Bau eines Endlagers nur dann begonnen werde, wenn sich Gorleben als sicheres Endlager erwiesen hätte. Dass seit Mitte der 1980er-Jahre „parallel zur Erkundung bereits der Ausbau zum Endlager begonnen wurde“, ist ein Skandal. Bereits 1,5 Milliarden Euro wurden in das vermeintliche Erkundungsbergwerk Gorleben investiert, das sich nun als ausgebautes Endlager entpuppt.
Als Reaktion auf das Eingeständnis des BfS gingen am Tag nach der brisanten Meldung 1000 Menschen in Gorleben auf die Barrikaden und besetzten rund zwei Stunden lang den Innenbereich des Schachtgeländes Gorleben.