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60.000 Anti-Atom-Aktive schließen 45 Kilometer Menschenkette

Was für ein Tag: Auf der einen Seite die dramatischen Ereignisse im japanischen Atomkraftwerk Fukushima. Im Laufe des Vormittags überstürzten sich die Ereignisse, Live-Ticker meldeten immer erschreckendere Nachrichten. Auf der anderen Seite war heute der Tag der großen Anti-Atom-Kette vom AKW Neckarwestheim nach Stuttgart. Die Aktion war heute in schrecklicher Weise so aktuell wie nur […]

Was für ein Tag: Auf der einen Seite die dramatischen Ereignisse im japanischen Atomkraftwerk Fukushima. Im Laufe des Vormittags überstürzten sich die Ereignisse, Live-Ticker meldeten immer erschreckendere Nachrichten. Auf der anderen Seite war heute der Tag der großen Anti-Atom-Kette vom AKW Neckarwestheim nach Stuttgart. Die Aktion war heute in schrecklicher Weise so aktuell wie nur irgendwie möglich. Sicherlich haben die Nachrichten und Bilder aus Japan dazu beigetragen, dass wir heute so viele waren.

Zwischen Japan und Menschenkette blieb leider bei uns etliches auf der Strecke, und so ist dieser Blogbeitrag zur Aktion nur eine Sammlung von Fotos und Blogschnipseln des Tages.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die heute – spontan oder seit langem geplant – zur Aktion gekommen sind. Ihr wart super! Und es geht weiter: In vielen Städten sind in den kommenden Tagen spontane Demonstrationen und Mahnwachen geplant. Und in rund 6 Wochen, am Ostermontag den 25. April 2011 – einen Tag bevor sich die Katastrophe in Tschernobyl zum 25ten Mal jährt – finden an 13 Atomstandorten große Demonstrationen statt. Jetzt müssen wir aktiv werden und uns dafür einsetzen, dass die Atomkraftwerke endlich stillgelegt werden!

Mit einem Klick auf das Fenster können Sie sich unseren Film zur Menschenkette anschauen

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9:52 Uhr: Die Vorbereitungen zu der großen Anti-Atom-Kette laufen auf Hochtouren – doch in Gedanken sind wir alle in Japan und verfolgen die schrecklichen Nachrichten aus dem AKW Fukushima. Berichten zufolge hat es in dem beschädigten Reaktor eine Explosion gegeben, Teile der Außenhülle scheinen abgesprengt (siehe Bericht auf Spiegel Online).

Die große Anti-Atom-Kette startet natürlich trotzdem. Kommen Sie alle heute an die Kettenstrecke zwischen Stuttgart und dem AKW Neckarwestheim, und fordern Sie gemeinsam mit zehntausenden Atomkraftgegner/innen: „AKWs endlich abschalten!“

11:16 Uhr: In Stuttgart und Neckarwestheim füllt sich schon jetzt die Kettenstrecke – dabei geht die Aktion offiziell erst um 12.30 Uhr los. Am AKW Neckarwestheim und am Stuttgarter Hauptbahnhof sind wir mit vielen Campact-Aktiven dabei, schwarz-gelbe Lufballons zu befüllen und zu verteilen. Das Wetter ist super, die Sonne scheint und es ist warm, aber viele Menschen sind geschockt von den aktuellen Ereignissen in Japan. Sie zeigen uns: Kein AKW ist sicher – auch bei uns nicht!

12:46 Uhr: Gute Stimmung an der Kette! Bei bestem Wetter sind am Sammelpunkt 2 beim AKW Neckarwestheim schon viele Leute versammelt. Ein anderer Sammelpunkt meldete bereits „Wir sind zu viele – können wir noch irgendwo anders unterstützen?“ Es sieht gut aus, dass wir die Kette tatsächlich schließen können. In knapp 40 Minuten heißt es dann hoffentlich: 45 Kilometer Menschenkette!

Menschenkette am AKW Neckarwestheim

Foto: Jens Gyarmaty

13.00 Uhr, AKW Neckarwestheim: Die Kette fängt an sich zu formieren!

13.15 Uhr: Am Stuttgarter Schlossplatz steht die Kette bereits!

13.45 Uhr: Um 13.30 war Kettenschluss. Jetzt trudeln die Teilnehmer/innenzahlen von den Streckenposten ein – es sieht gut aus!

14.00 Uhr: Anti-Atom-Kette von Neckarwestheim bis Stuttgart steht – mit 60.000 Menschen!!!

Abschlusskundgebung

Abschlusskundgebung in Stuttgart. Foto: Marcus Reichmann

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Autor*innen

18 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Liebe Campact-Mitstreiter,
    ich wende mich jetzt einfach mit meinen Gedanken, Befürchtungen und Vorschlägen an Campact, da ich hoffe, daß über dieses Netzwerk und die damit verbundenen Kampagnen-Möglichkeiten diese wichtige Frage weiter aufgegriffen werden und wenn möglich auch gehandelt werden kann.

    Die gesamte derzeitige Debatte in Deutschland über den Ausstieg aus dem Austieg aus dem Ausstieg der Kernkraft ist trotz allem politischen Kalkül gut und absolut notwendig, und die ganze derzeitige Dynamik muß genutzt werden, um die Wende und den Ausstieg aus der Kernenergie jetzt zu schaffen!
    Aber was nützt es uns, wenn Deutschland eine „atomfreie Zone“ wird oder zumindest hier zunächst die ältesten Kraftwerke abgeschaltet werden, während an unseren Grenzen die europäischen Nachbarn mit ihren alten Risiko-Atommeilern munter weitermachen. Ich denke hier zuallererst an unsere französischen Nachbarn und ganz besonders an das uralte Kraftwerk ‚Fessenheim‘ im französischen Elsaß, just auf der anderen Seite des Rheins und ebenfalls in einer Erdbebenzone!

    Die französischen Umwelt- und Antiatomkraftbewegungen sind leider nach wie vor sehr schwach und untereinander zerstritten, die französische industriell-politische und Atomlobby sind dafür leider umso stärker! Eine aktuelle Recherche auf google ergab z.B. bei den ersten Adressen lediglich einen Link zum Blog einer lokalen „Stop-Fessenheim“ Bewegung http://stopfessen.celeonet.fr/content/view/181/1/, wo diese aktuellen Fragen aufgegriffen werden. Es wird sich in Frankreich aus meiner Sicht und Erfahrung in nächster Zeit keine ausreichend starke Debatte und Bewegung bilden, die zumindest das Abschalten der ältesten und risikoreichsten französischen Atomkraftwerke wirksam fordern oder gar erreichen wird. Können wir es aber dabei belassen und an den Grenzen unsere Augen verschließen?

    Ist es nicht jetzt an der Zeit, unseren Blick und unsere (starke!) Anti-Atomkraftbewegung und die gesamte Debatte über den Ausstieg über Deutschlands Grenzen hinaus auszuweiten und europaweite Aktionen anzustoßen, den Druck auf unsere europäischen Politiker zu erhöhen?
    Ein atomarer Störfall (oder Schlimmeres) kennt keine Grenzen!

    Die deutsche Anti-Atombewegung und die derzeitig in Deutschland geführte Debatte über den Ausstieg haben die Stärke, Erfahrung und organisierte Vernetztheit, solche Aktionen auch über die Grenzen auszuweiten und in Zusammenarbeit mit den dortigen lokalen Anti-Atombewegungen wirksame Proteste anzustoßen, zu unterstützen und im großen Stil durchzuführen.
    Gerade, weil die deutsche Anti-Atombewegung dieses Potential hat, darf sie da noch an ihren deutschen Grenzen halt machen?
    Bedeutet dies nicht, daß nun dort genauso große Protestaktionen organisiert werden müssen, die zum Beispiel fordern „Fessenheim – Abschalten!“ ?

    Ich hoffe, daß Campact eine Plattform sein kann, wo diese Fragen aufgegriffen und debattiert werden können!

  2. Die schwarzgelbe Koaltion soll endlich mal erkennen, dass es den Menschen nicht um Geldmaximierung und billigen Strom um jeden Preis geht.

    Schwarzgelb treibt nur eines an: Es ist die Angst vor Machtverlust die den Sinneswandel bewirkt, aber auf keinen Fall die Vernunft. Pofalla, Gönner, Mappus, Merkel und all die anderen Atomfreunde sind der eigentliche Störfall in Deutschland.

    Heute so, morgen so: Der schwarze Arschgeigerzähler zeigt an, wie CDU und CSU in Wahrheit über die Atomkraft denken. Was die so alles erzählt haben in der Vergangenheit kann man hier sehr schön sehen:

  3. Mein Sohn Leo (8 Jahre ) möchte Folgendes sagen:
    Ich hätte gerne, dass wir alle Atomkraftwerke abschalten.
    Ich danke allen, die an der Menschenkette dabei waren.
    Ich hätte gerne, dass eine zweite Menschenkette gemacht wird, die mitten durch die Stadt führt. Dass alle Leute gegen die Atomkraft sind.

  4. Ich bin stolz auf alle, die bei der Menschenkette dabei waren und danke allen Organisatoren (stellt euch eine Verbeugung vor, wie sie die Japaner machen, bevor sie eine Rede beginnen…) Dass Japan ausgerechnet das erste Land ist, dass die Unkontrollierbarkeit der Atomenergie abgekommt tut mir sehr leid.Als erdbebengefährdetes Gebiet war es aber zu erwarten und nur aus wirtschaftlichen Gründen (dem falschen Wirtschaftswachstumskonzept folgend) auf so eine kleine Insel soviele Kraftwerke zu stellen, war ein großer Fehler. Es war allen mehr oder weniger klar, dass es irgendwo irgendwann krachen wird. Ich bete und hoffe, dass sich jetzt ein Umkehrgedanke breit machen wird, auch weltweit. Bitte, denkt an die Zukunft der Erde. Unser Planet ist so schön…bitte, bitte macht ihn nicht noch mehr kaputt!!

  5. Rainer Grauer 78052 Villingen-Schwenningen, Vater von 6 Kindern.

    Kennen die Verantwortlichen eigentlich Murphys Gesetz?

    Wenn nein, sollten sie es schnellstens kennenlernen.

    Wenn ja, handeln sie unverantwortlich gegenüber den jetzigen Menschen und erst recht gegenüber nachfolgenden Generationen.

    AKW’s sind auf Dauer nicht beherrschar. Der Gau und Supergau zerstören nicht nur massenhaft Menschen, sondern auch die ganze Infrastruktur, die im Laufe der Jahre aufgebaut wurde.

    Zerstörung bedeutet aber auch die Chance des Wiederaufbaus und der Generierung von Gewinnen.

    Ist das vielleicht sogar systemtechnisch gewollt. Wenn ja (zugegeben wird es vom „Lügenpack“ ja doch nicht), ist eine Steigerung von Menschenverachtung nicht mehr vorstellbar.

    Rainer Grauer 78052 Villingen-Schwenningen

    http://de.wikipedia.org/wiki/Murphys_Gesetz

    Die reduzierte Variante des Gesetzes („Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“) ist zudem systembezogen, d. h., es sollte nur auf geschlossene Systeme oder Versuchsanordnungen verwendet werden.

  6. Ich weiß nicht so recht.
    Im Grunde bin ich schon auch dafür die Dinger abzuschalten, weil die Gefahren wenn was passiert – auch wenn die minimal sind – nunmal zu schwerwiegend sind.

    Allerdings hab ich mich die Tage mal bischen informiert und eingelesen. Das Problem ist einfach, wenn man jetzt auf einmal alle Kraftwerke abschaltet, dann können wir nicht alle so weiter machen was den Stromverbrauch und Co angeht. Deutschland müsste unmengen Energie importieren und es würde deutlich teurer werden seine Glühbirne brennen zu lassen. Die Co2 Ausstöße würden hochgehen…und was passiert wenn mal alle mit Elektroautos fahren, dann brauchen die auch ne Steckdose..
    Alles nicht so einfach.
    Ich würd auch auf den ausschalten Knopf drücken, aber so einfach ist das nicht..
    Und zur 100%igen Sicherheit…die hat man doch im Auto auch nicht, oder?

  7. Man wird nur für dumm verkauft.
    Und zu dieser Politik kann man nicht stehen.
    Egal, ob es um den Atomausstieg, der Gen-Manipulation und alle anderen lügen geht, das können und wollen wir uns nicht gefallen lassen.

  8. Ganz tolle Aktion!!!! Ich konnte LEIDER nicht dabei sein, da ich gerade in den USA bin ,aber habe Freunde und Bekannte darauf aufmerksam gemacht und bin bei allen Unterschriftenaktionen dabei! Was muss noch geschehen, damit Merkel für die dt. Bevölkerung eintritt und nicht für die Industriebosse…

  9. Vor 25 Jahren war ich bei “Mütter gegen Atomkraft aktiv”… einige Jahre lang… und im engen Rahmen immer aktiv ein Gegner, aber doch nicht aktiv… Jetzt wird es aber Zeit. Wir sollten alle möglichst viele Gruppen bilden… Wir, Frauen, Gebutrsjahr 1956 gegen Atomkraft! Wir, Frauen in technischen Berufen gegen Atomkraft! Wir, Frauen, aus München, aus Nürnberg, aus Bayreuth…! Wir, die wir Musik lieben, Kinder lieben, das Leben lieben, unsere Familien lieben, Bäume und Tiere und… wir, die wir noch hoffen… Und unseren Alltag sollten wir so aktiv nutzen, um unsere wachen Gedanken allen zu schenken, die meinen, es war doch vergeblich, die Politik spielt das schlechte Spiel weiter… Denken wir an die erfolgreichen Proteste, die in den letzten Wochen so viel erreichten. Machen wir 2011 zum großen Start… Atomkraft – ist unmöglich!

  10. vor 25 Jahren war ich bei „Mütter gegen Atomkraft aktiv“… einige Jahre lang… und im engen Rahmen immer aktiv ein Gegner, aber doch nicht aktiv… Jetzt wird es aber Zeit. Wir sollten alle möglichst viele Gruppen bilden… Wir, Frauen, Gebutrsjahr 1956 gegen Atomkraft! Wir, Frauen in technischen Berufen gegen Atomkraft! Wir, Frauen, aus München, aus Nürnberg, aus Bayreuth…! Wir, die wir Musik lieben, Kinder lieben, das Leben lieben, unsere Familien lieben, Bäume und Tiere und… wir, die wir noch hoffen… Und unseren Alltag sollten wir so aktiv nutzen, um unser wachen Gedanken allen zu schenken, die meinen, es war doch vergeblich, die Politik spielt das schlechte Spiel weiter… Denken wir an die erfolgreichen Proteste, die in den letzten Wochen so viel erreichten. Machen wir 2011 zum großen Start… Atomkraft – ist unmöglich!

  11. Atomreaktoren gleichzeitig mit dem Gendreck weg
    und entsprechende Produkte boykotieren PUNKT

  12. Der Sammelpunkt 17 in Bietigheim-Bissingen bedankt sich bei allen, die per Bus angereist sind und die Schließung der Menschenkette WAHR wurde durch 60.000 Menschen. Es hat mich sehr berührt, wieviel Menschen den weiten Weg auf sich genommen haben, um eine BOTSCHAFT zu bringen:

    ATOMKRAFT – NEIN DANKE.

    Die alternative, umweltfreundliche Technologie ist so weit fortgeschritten, dass wir die AKW’s abschalten können – und zwar SOFORT!! Auch die Autos könnten schon lange umweltfreundlich fahren, wenn nicht nur nach Profit gearbeitet würde, oder??

  13. An die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Frau Dr. Merkel

    11044 Berlin

    Betr. : Atompolitik
    Sehr verehrte Frau Dr. Merkel !

    Fukushima und kein Ende. Kein Ende der Energiegewinnung durch Atomkraftwerke? Nun ist der Spaß vorbei, der Spaß und auch die gegenseitige Polemik, ob und wie lange noch Atomkraftwerke Energie liefern sollen. Nun gibt es nur noch eine einzige Entscheidung: Alle Atomkraftwerke sofort abschalten! Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit irgendwelchen politischer Optionen oder gar wahlkampftaktischen Überlegungen zu tun. Jetzt gibt es nur noch eine einzige nationale und Regierungsaufgabe und dazu ein Aufruf an die Weltwirtschaft – auf der Basis einer Vorreiterrolle Deutschlands – Energiegewinnung durch Kernkraft muß sofort und für immer ausgesetzt werden. Es ist keine menschheitserhaltende, sondern eine die entwickelte humane Kultur vernichtende energiewirtschaftliche Verhaltensweise. Meine Enkelin schrieb Ihnen vor kurzem noch „bitte schafft Atomkraftwerke ab , daß meine Kinder nicht durch radioaktive Strahlen verseucht werden.“ Diese naiv kindliche Bitte ist nun schon in Bezug auf die radioaktive Verseuchung zu großen Teilen überholt. Denn meine Enkel und Urenkel werden mit dieser nun wiederum erhöhten Strahlenbelastung – verseucht – leben müssen. Seit Beginn der Atomversuche und der sog. „friedlichen“ Nutzung der Atomenergie hat sich die Strahlenbelastung – ursprünglich nur durch kosmische und terrestrische Strahlung hervorgerufen – mehr als verdoppelt. Wie lange kann sich der genetische Reparaturmechanismus der Lebewesen – einschließlich des Menschen – noch aufrecht erhalten, ohne an seine Regelungsgrenzen zu stoßen? Sind nicht schon heute die gehäuften Zivilisationskrankheiten eine mögliche Folge erhöhter Strahlenbelastung? Liebe Frau Dr. Merkel, mir ist angesichts dieser Lebenaussichten meiner Nachkommen zum Heulen zumute, ich bin tieftraurig, ängstlich, aber auch wütend, daß sich die Energiewirtschaft zum Diktator der Politik aufspielt und nun selbst nach diesem Menetekel in Japan meint, auf Kernenergie nicht verzichten zu wollen, da „Naturkatastrophen in der Größenordnung wie…. die in Japan, sind in Europa einfach nicht zu erwarten.“ (RWE- Aussage) Wieder diese Abwiegelung, wie nach Tschernobyl: „ Aber nicht doch bei uns!“ Nun hat das hochtechnisierte Japan gezeigt, daß uns alle diese sogenannten Sicherungen nichts nützen, wenn Ereignisse eintreten, die niemand vorher erwartet hat und die somit nicht zu algorithmisieren waren. Wir merken, bei jedem neuen Atomwerkunfall sind es neue, so noch nicht erwartete Außeneinflüsse, die zur Katastrophe führten. Mal war es eine simple Kerze, durch die ein Mitarbeiter eine elektrische Sicherheitsleitung beschädigte, mal war es gar eine Sicherheitspobe (Tschernobyl), die zum Supergau führte und nun eine Naturgewalt. Wir sind nicht in der Lage unsere planetare Umwelt und auch unsere psychische Innenwelt restlos zu beherrschen. In einer Welt, die wir nicht 100%ig beherrschen können, ist es eine Hybris zu meinen, wir könnten – wie gestern am 12. 3. Noch Herr Dr. Röttgen sagte – unsere Atomkraftwerke mit 100%iger Sicherheit betreiben. Das geht nicht, weil wir Unvorhergesehenes, Ungewußtes und Vergessenes eben nicht algorithmisieren und somit in die Sicherheitüberlegungen einbauen können.
    In einer nicht 100%ig beherrschbaren Welt dürfen keine technischen Veranstaltungen betrieben werden, die eine 100%ige Sicherheit verlangen, zumal dann nicht, wenn sie über 100-tausendfachen Tod und Versehrung zu bringen vermögen. Da darf es keine Überlegungen zur renditeträchtigen Energiewirtschaft geben, da gibt es nur eine einzige regierungsnotorische Maßnahme: „Abschalten! Und zwar im kürzesten Zeitraum der geboten ist.“

    Dr.Ing. Gerhard Loettel, Pfarrer em. Magdeburg

  14. Schon vor über 20 Jahren saß ich in Neckarwestheim vor dem Tor und endlich schien der Atomausstieg mit rot-grün auf den Weg zu kommen. Zynisch die Laufzeitverlängerung von Merkel und Westerwelle, unfassbar die Einlulle nach dem GAU in Japan: Da hilft nur eins: endlich abwählen, gleich am 27. 3. beginnen: Atomwirtschaft und schwarz-gelb: keine Laufzeitverlängerung!

    PS: Lieber Hermann Scheer: Der Kampf geht weiter!

  15. Ich war bei der Menschenkette mit einer Gruppe aus dem Allgäu dabei, die mit dem Bus angereist sind. Es ist wichtig und bleibt auch künftig wichtig, dass wir Bürger unabhängig von Parteien unser Recht auf Demonstration wahrnehmen und damit aktiv zur politischen Meinungsbildung beitragen. Dass zeitgleich in Japan ein Atommeiler quasi in die Luft geht, muss nun alle Bürger aufrütteln, sich noch mehr in die Diskusion einzubringen und Stellung zu nehmen. Wenn sich die Mehrheit der Menschen gegen Atomkraft ausspricht, nehmen wir dadurch auch Einfluss auf unsere Politiker, die uns repräsentieren. Wünschenswert ist es, dass nun endlich überall auf diesem Erdball die Bürger aufwachen und nicht lethargisch alles über sich ergehen lassen und damit natürlich auch mit Schuld sind an diesen Kathastrophen. Gerade in Japan sind die Bürger nun gefordert, plant doch die Regierung 15 neue Kernkraftwerke zu bauen. Was für ein Wahnsinn. Die Atomkraftgegner müssen sich international zusammen schließen und für diese Herkulesaufgabe sind die Umweltschutzorganisationen in Deutschland nun wirklich ein großes Vorbild. Allen Organisatoren der Menschenkette vom 12.3.2011 ein herzliches Dankeschön für den perfekten Ablauf. Dieser Tag hat auch gezeigt, dass eine Vernetzung Gleichgesinnter über alle Parteien und Organisationen hinweg der richtige Weg ist um ein Ziel zu erreichen.

    Bernhard Kiesling

  16. Wir sind aus Bayern angereist, und möchten uns bedanken bei Allen, die diese Demo möglich gemacht haben!

    Es kostet viel Zeit Energie und Geld so etwas durchzuführen, um so schöner, dass so viele da waren und ein kraftvolles Zeichen gesetzt haben an diesem so schrecklichen Tag- nie wieder Tschernobyl, nie wieder Fukushima, nie wieder Atomkraft!
    An unsererm Haus weht die Fahne der Hoffnung: Atomkraft NEIN DANKE

    Barbara

  17. Wir moechten uns bei allen, die an der Vorbereitung der Menschenkette mitgewirkt haben für die perfekte Organisation bedanken, es war für uns alle ein grosser Erfolg. Und denkt dran,
    am 27. Maerz koennen wir in Baden Wuerttemberg nicht nur symbolisch „den Stecker herausziehen“

    Marion und Walter Schuster

  18. Ich habe den Artikel gar nicht gelesen. Ich war heute nicht dabei, aber das war das letzte Mal!!Seit ich 14 bin bin ich gegen Atomkraft. Es gab Harrisburg, Tschernobil und jetzt Fukuschima (wie immer man das schreibt) Ich bin nie Hochbegabt gewesen, eher rechtschreibschwach, ich hab mir das alles angeguckt und es kann doch nicht angehen, dass ich heute mit 48 noch immer zu meiner Überzeugung stehe, die ich mit 14 hatte (was Freund, Lebensplanung und Berufsplanung angeht, habe ich alles verändert, mehr in Richtung spießig)und ich verstehe es heute genausowenig wie damals als 14 jährige, wie man so eine unberechenbare Technologie, die auf so lange Jahre ganze landstriche unbewohnbar macht fördern kann. Ich begreife das einfach nicht. Ich war in den letzten Jahren auf keiner Demo, aber jetzt reicht es, die nächste Demo ist meine und ich komme nicht allein

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