Antibiotika im Hühnerfleisch: Wir haben es satt!
Das ist nicht nur eklig, sondern auch gefährlich: In jedem zweiten Hähnchen aus der Gefriertruhe fand der BUND bei einem Test antibiotikaresistente Keime. Mit einer großen Demonstration am 21. Januar in Berlin fordern wir Bauernhöfe statt Agrarindustrie!
Das ist nicht nur eklig, sondern auch gefährlich: In jedem zweiten Hähnchen aus der Gefriertruhe fand der BUND bei einem Test antibiotikaresistente Keime. Erst vor zwei Monaten zeigte eine Studie aus Nordrhein-Westfalen, dass 96 Prozent aller untersuchten Masthähnchen mit Antibiotika behandelt wurden. Grund des Massendopings: ohne Antibiotika würden viele Tiere schon vor dem Schlachten zu Grunde gehen. Für einen kranken Menschen kann die Übertragung von Antibiotika restistenten Keimen tödlich ausgehen. Allein in Deutschland sterben pro Jahr 15.000 Menschen, weil eine Behandlung mit Antibiotika nicht mehr anschlägt.
Erneut macht ein Lebensmittelskandal deutlich, dass die Folgen der industrialisierten Landwirtschaft auf unserem Teller landen. Deswegen fordern wir mit einer großen Demonstration am 21. Januar in Berlin die Kehrtwende in der Agrarpolitik: Bauernhöfe statt Agrarindustrie!
Gestern legte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner einen Gesetzentwurf zur Reduktion von Antibiotika vor, der schon länger in der Vorbereitung ist (Pressemitteilung der Ministerin). Der Maßnahmenplan ist enttäuschend: ein Herumdoktern an Symptomen ohne den Krankheitskeim, die industrielle Tierhaltung, nur annähernd anzugehen. Der Plan enthält kein klares Reduktionsziel für Antibiotika und kein Verbot von Human-Antibiotika in der Tierhaltung. Außerdem gibt es nach diesem Plan kein wirkungsvolles Vorgehen dagegen, dass Tierärzte durch den Verkauf möglichst vieler Arzneien ihr Einkommen steigern. Ein derartig schwacher Maßnahmenplan ist eher ein Geschenk an Lebensmittelindustrie und Hühnerbarone als ein Durchgreifen der Politik im Interesse von Tierschutz und Verbrauchern.
Würde Verbraucherschutzministerin Aigner wirklich keine kranken Tiere in Megaställen mehr wollen, dann würde sie dafür sorgen, dass die Subventionen für die industrielle Tierhaltung gestrichen werden. Dann würde sie dem Bau von immer mehr Massenställen für den Export von billigem Fleisch Einhalt gebieten. Und sie würde sich für politische Anreize einsetzen, damit die Bauern gefördert werden, die mehr Fläche für weniger Tiere anbieten, bei denen die Tiere auf der Weide stehen können und die auf dem eigenen Hof das Futter anbauen.
Die Agrarpolitik der Bundesregierung fördert immer noch die alten Strukturen des Billiger und Mehr. Zurück bleiben ausgeräumte Landstriche und Monokulturen. Haben auch Sie es satt? Ein breites Bündnis von Verbraucher-, Umwelt- , Bauern- und entwicklungspolitischen Organisationen ruft am Samstag, den 21. Januar zu einer bundesweiten Großdemonstration in Berlin auf. Kommen Sie zur Demo! Alle Infos zu Anreise und Programm finden Sie auf der Homepage des Demobündnisses.
Unter dem Deckmantel von „Bürokratieabbau“ hat die Bundesregierung die Genehmigungspflicht für die Abgabe von zugelassenen Tierimpfstoffen durch den Tierarzt abgeschafft! Die Abgabe muß nur noch angezeigt werden.
Ebenso wurde die Pflicht zum Mitführen eines Rinderpasses beim innerdeutschen Transport abgeschafft!!
Das BM ELV tut alles um die Situation für die Verbraucher zu verschlimmbessern!!
Ergänzend zu meinem letzten Kommentar möchte ich noch folgendes
anmerken:
Warum eigentlich MASSENtierhaltung, wenn sich z.B. gerade einmal 1 oder etwas mehr Prozent vom Huhn in einer Tüte Hühnersuppe befinden?!
Wozu daher SO VIELE Hühner halten?!
Ein gewisser Teil von gefrorenem Hühnerfleisch, was sich wohl in oder Amerika nicht verkaufen läßt, wird nach Afrika exportiert, wo die Menschen in den Dörfern doch selber Geflügel haben?
Einmal wird so die Abhängigkeit und auch zweitens die Armut in Afrika gefördert …
Haben wir es denn wirklich nötig, Nutztiere in Massen zu halten?
Noch ein Problem möchte ich hier ansprechen:
Tiertransporte quer durch Deutschland oder Europa, anstatt den nächstmöglichen Schlachthof anzusteuern.
Stunden- oder sogar tagelang werden die betreffenden Tiere so von A nach B transportiert, wobei sie unterwegs kaum oder gar nicht etwas zu fressen oder zu trinken erhalten, müssen Straßenlärm, Fahr- und Brems-
manöver, enorme Geschwindigkeiten ertragen usw.!
Können Sie sich vorstellen, unter welchen Ängsten, Strapazen und anderen Stressfaktoren die Tiere stehen – auch wegen ungewohnter Umgebung?
Am Zielort kommen diese Tiere verängstigt, zum Teil richtig entkräftet, verletzt oder sogar tot an, und dann werden sie vom Transporter regelrecht getrieben usw. … … …
Und im Schlachthof: Manche Tiere werden richtig betäubt, bevor sie geötet werden, und alles nur, weil es schnell gehen muss, alles maschinell, vielleicht sogar Akkordarbeit?!
Meine Fragen nun:
Was müssen das für Leute sein, die daran beteiligt sind?
Sind diese Menschen gleichgültig,abgestumpft, gefühlslos, kalt oder sogar abgebrüht?
Oder meinen sie vielleicht, bei den lebendigen Tieren handelt es sich lediglich um Waren und behandeln diese deshalb wie jede andere Sache auch – ohne jegliche Empfindung?
Ich kann nur eins sagen:
Beim besten Willen kann ich solche Leute nicht verstehen …
Da fehlt mir, ehrlich gesagt, jegliches Verständnis für ihr derartiges Ver-
halten!
Ich stehe gewissermaßen sogar nahezu ablehnend ihnen gegenüber.
Tut mir leid! – – –