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„Noch 20 Tage kämpfen“ für die Vermögensteuer

Am Montag reisten Norbert Röttgen und Angela Merkel auf Wahlkampftour nach Aachen und Bonn – wir waren zusammen mit insgesamt 150 Campact-Aktiven schon da. In Aachen trafen sich am Nachmittag etwa 50 Campact-Aktive, um beim zweiten gemeinsamen Wahlkampfauftritt von Röttgen und Merkel die Einführung der Vermögensteuer zu fordern. Ausgerüstet mit Plakaten machten sie sich auf […]

Am Montag reisten Norbert Röttgen und Angela Merkel auf Wahlkampftour nach Aachen und Bonn – wir waren zusammen mit insgesamt 150 Campact-Aktiven schon da.

In Aachen trafen sich am Nachmittag etwa 50 Campact-Aktive, um beim zweiten gemeinsamen Wahlkampfauftritt von Röttgen und Merkel die Einführung der Vermögensteuer zu fordern. Ausgerüstet mit Plakaten machten sie sich auf den Weg zur Bühne. Dort wurden die Campact-Aktiven bereits erwartet: Armin Laschet, für den Innenminister-Posten in Röttgens Schattenkabinett vorgesehen, hatte unseren Flashmob über das Bühnenmikrofon vorab angekündigt. Wahrscheinlich wollte er seine Anhänger vor den Campact-Aktiven warnen – diese freuten sich über die zusätzliche Aufmerksamkeit in Aachen.

Flashmob bei der Wahlkampfveranstaltung der CDU in Bonn – Fotos: Ulrich Naber/Campact

In Bonn war am Abend der Andrang überwältigend. Schon nach kurzer Zeit waren 100 Schilder an die Campact-Aktiven verteilt – einige sind gar leer ausgegangen.
Die 100 Campact-Aktiven in Bonn waren auch im Gedränge auf dem Marktplatz unübersehbar. Ein goldenes Meer aus „Vermögen besteuern!“-Schildern hielten wir Norbert Röttgen und Angela Merkel entgegen. Damit wollten wir deutlich machen, dass im NRW-Wahlkampf nicht ausschließlich übers Sparen geredet werden darf, sondern auch die Stärkung der Einnahmeseite des Staates betrachtet werden muss. Anstatt das Land kaputtzusparen, sollten die Einnahmen erhöht werden – durch eine Besteuerung großer Vermögen.

Die Kanzlerin hat unseren Auftritt sogar spontan in ihre Rede aufgenommen, konnte unsere Forderung aber nicht teilen. „Nicht immer daran denken, wie man Menschen etwas wegnehmen kann. Erst daran denken, wie man etwas schafft“, rief sie uns entgegen. Somit herrscht zwischen Campact-Aktiven und der Kanzlerin in der Sache keine Einigkeit. Aber in einem Belang sind auch wir mit Merkel auf einer Linie: Zum Abschluss ihrer Rede forderte sie die Wahlkämpfer/-innen auf: „Noch 20 Tage kämpfen“. Wird gemacht, Frau Merkel!
 

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4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Ich denke:
    Wer viel hat, soll auch dementsprechend viel geben … und
    wer wenig hat, braucht auch nur wenig zu geben!
    Wer als Vermögende sehr viele Rechte in Anspruch nimmt und auch genießt, hat auch dementsprechend viele Pflichten zu erfüllen …
    Es muss eine Balance zwischen Rechte und Pflichten bestehen, gleichfalls zwischen GEBEN und NEHMEN!
    ABER seit Jahrzehnten ist es in unserem Land SO NICHT der Fall –
    im Gegenteil …
    Kein Wunder, dass konsequenterweise eine entsprechende Schieflage
    in den Haushalten von Bund, Ländern und Kommunen vorherrscht!
    Denn Arme müssen mehr geben, als sie haben und Reiche erhalten mehr, als sie brauchen …
    Es ist seit langem ein desolater Zustand, der sich weiter verschärft, die Schere klafft immer weiter auseinander!
    Und wer trägt die Verantwortung hierfür?
    In meinen Augen und sicherlich auch vieler:
    Die Politik, die sich breit schlagen lässt von den Lobbyisten aus der Mitte
    der wirtschaftlich Verantwortlichen bei der sogenannten Elite.
    So sehe ich zumindest das, und ich glaube, dass ich mit dieser Sichtweise nicht unbedingt ganz alleine dastehe!
    Das ist einfach FAKT, und um den Wind aus den Segeln zu nehmen:
    Ich habe diesen Kommentar NICHT aus Gesellschaftsfrust geschrieben oder weil
    ich eine sogenannte Neiddebatte o. dgl. lostreten möchte – BEILEIBE NICHT!
    Es wäre absoluter HUMBUG – gerade von den besagten Leuten, welche diese Kritik treffen würde, dies von mir zu behaupten.
    Ich bin eindeutig für eine Vermögenssteuer, denn Betuchte sollten meiner Ansicht nach ENDLICH ihren sozialen Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft nachkommen, der sie nun einmal angehören und von der sie eine ganze Menge profitieren …
    Dies ist eben so und dazu stehe ich. – – –

    • Wer viel hat, hat für das, was er hat, schon mehr Steuern gezahlt, als jemand, der weniger bekommen hat. Und zwar nicht nur absolut, sondern auch relativ. In Zahlen: wer 2000 Euro monatliches Einkommen hat, hat ca. 150 Euro Abgaben im Jahr gezahlt. Wer das Doppelte im Monat verdient hat, hat mehr als das 20fache (ca. 2800 Euro) Abgaben gezahlt.
      Wer das ihm dann verbleibende spart (z.B. für die Bildung/Zukunft seiner Kinder), soll dann Jahr für Jahr darauf weitere Abgaben zahlen? Und der, der sich gleich davon im ersten Jahr ein dickes Auto kauft, dem soll diese Vermögensteuer erspart bleiben? Das ist doch alles nicht richtig, oder?

      Erhöht lieber die Mehrwertsteuer! Wer sich viel leistet, soll auch darauf Steuern zahlen. Wer sparsam lebt, zahlt weniger Steuern. (Lebensnotwendiges ist eh mit nur 7% besteuert und sollte auch bei dem Satz bleiben.)

      Wer Vermögensteuer befürwortet, unterstützt die kurzfristigen Konsumenten und bestraft die, die mit ihrem Geld vielleicht ein eigenes Unternehmen aufbauen (das u.a. Arbeitsplätze schafft).

      Warum gibt es keine Kampagne für die Erhöhung der Tabaksteuer, Ökosteuer auf Benzin oder Alkoholsteuer? Das sind alles Dinge, die unsere Zukunft schonen würden. Allerdings sind sie nicht so leicht mehrheitsfähig, wie eine Kampagne gegen eine Minderheit. „Die Reichen“ machen vielleicht 10% der Gesellschaft aus, die Raucher knapp 50%. Dabei schaden vielleicht 30% der Reichen dem Rest der Gesellschaft, bei den Rauchern sind es 100%.

    • @ Besserverdiener – Es stimmt einfach nicht, daß Besserverdiener steuerlich mehr belastet werden als Niedrigverdiener, denn sie haben die Möglichkeit steuerlich vieles abzusetzen, was ein Geringverdiener nicht kann profitieren auch vom Ehegattensplitting mehr. Die Reichsten der Reichen sparten sich ein Vermögen an auf Kosten der Armen. Wer spekuliert hat und kaum einen Finger gerührt hat, ist auf Kosten der Wenigverdienenden(z.B.Lebensmittel) reich geworden. Wer z.B. ein (auch ererbtes) Grundstück hat kann die Früchte die darauf wachsen verwerten, wer Wissen hat der kann es wenn es ein nachgefragtes Wissen ist, in bestimmten Bereichen gut verdienen andererseits wird auch Pflege sehr gut nachgefragt, aber entlohnt wird es miserabel – und auch die Reichen lassen doch ihre Eltern sich selber oder ihre Kinder pflegen. Gerecht wäre demnach der Reiche würde dieser Pflicht selber nachkommen, wenn er nicht bereit ist entsprechend seiner Leistungsfähigkeit den Staat und die Menschen von denen er sehr stark profitiert zu unterstützen. Der Reiche wäre niemals so reich geworden hätte er die Arbeit von vielen vielen Menschen nicht für sich ausgenutzt und hätte die Politik ihn dabei nicht unterstützt. Wir glauben wir seien fortschrittlich – dabei sind wir besonders fortschrittlich darin auf Kosten anderer zu leben.
      Was die Bewertung von Vermögensgegenständen angeht, das klappt doch auch beim Erbschaftssteuer, also klappt es auch beim Vermögenssteuer.

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