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Vernichtungsfeldzug gegen Wasser-Kritiker

Wer es wagt, das Geschäftsgebaren der großen privaten Wasserkonzerne anzuprangern, der muss sich auf einiges gefasst machen. Mit legalen und kriminellen Mitteln wird versucht, die Kritiker von Korruption und Abzocke mundtot zu machen. Der private Wasserkonzern Veolia hat die Macher und Macherinnen des Films „Water Makes Money“ verklagt, und in den allermeisten Punkten die Klage […]

Wer es wagt, das Geschäftsgebaren der großen privaten Wasserkonzerne anzuprangern, der muss sich auf einiges gefasst machen. Mit legalen und kriminellen Mitteln wird versucht, die Kritiker von Korruption und Abzocke mundtot zu machen.

Der private Wasserkonzern Veolia hat die Macher und Macherinnen des Films „Water Makes Money“ verklagt, und in den allermeisten Punkten die Klage verloren. Aber der Konzern geht in Revision, um den Filmemachern finanziell den Atem zu nehmen, den sie für ein Folge-Filmprojekt dringend brauchen. So können sie sich nicht darüber freuen, dass durch das Urteil vom 28. März der Vorwurf der „Korruption“ bestätigt wurde.

Just in dieser Zeit wird die Filmproduktion Kernfilm wiederholt das Opfer professioneller Hackerangriffe, die inzwischen nicht nur die Website www.watermakesmoney.org, sondern auch die Arbeitsplatzrechner der Mitarbeiter/innen schwer beschädigt haben. Wir glauben nicht an einen Zufall. Zu professionell ist der Angriff, zu andauernd waren die Angriffe, die offenbar darauf abzielten, das Projekt arbeitsunfähig zu machen. Den ersten Angriff bemerkten die Filmemacher am 23.02.2013. Den bisher zuletzt bemerkten Angriff hat es am 13.05.2013 gegeben. Und so fragen auch die Filmemacher auf dem unter der Adresse der immer noch zerstörten Webseite veröffentlichten Hinweis „Cui bono – wem nützt es?“. Dort vermuten nicht nur wir den Auftraggeber dieser Attacken, auch wenn das nicht beweisbar ist. Denn der Schaden verschlingt viele Tausende Euro, und die Folgen dieses Angriffs werden die Filmemacher noch lange in Atem halten. Wann die Webseite wieder erscheinen kann, ist völlig unklar.

Die Finanzierung des Films „Water Makes Money“, die Finanzierung der Prozesskosten, wie auch die Finanzierung des Nachfolgeprojekts „Wer rettet Wen?“ (dazu mehr weiter unten) erfolgen durch Spenden.

Die Aussage des Whistleblowers Jean-Luc Touly, man habe ihm eine Million Euro angeboten, muss aus der französischen DVD-Version gestrichen werden, und zwar nur, weil er der einzige Zeuge dieses Bestechungsversuchs ist. Erfreulich ist aber, dass von der Zensur der Passage weder die ARTE-Fassung noch die anderen internationalen Versionen des Films betroffen sind – auch nicht die deutsche. Sie können weiter unzensiert gezeigt werden.

Die Zensur des Films ist empörend – insbesondere vor dem Hintergrund der gerichtlich bestätigten Korruption des privaten Wasserkonzerns Veolia, die unbestraft bleibt. Jean-Luc Touly geht seinerseits gegen die Herausnahme der oben genannten Passage in Berufung.

Wir drücken den mutigen Filmemachern die Daumen und wünschen ihnen viel Kraft und Erfolg für ihr neues Filmprojekt „Wer rettet wen?„, das aufzeigt wohin die hunderte Milliarden der europäischen Rettungspakete fließen und wer mit dem Geld der Steuerzahler/innen eigentlich „gerettet“ wird. Denn das Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anderes.

Dem Film „Water Makes Money“ wünschen wir noch viele, viele Zuschauer/innen mehr. Spread the word! Verbreitet die Nachricht! Die Veolias dieser Welt dürfen nicht das letzte Wort haben.

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39 Kommentare

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  5. Danke für diesen Beitrag! Ich beschäftige mich schon länger mit Wasser (früher übrigens auch mit Filmverleih, aber das nur am Rande.) Die Privatisierung ist doch schon von langer Hand vorbereitet worden. Was bei der ganzen Aufregung völlig untergeht, ist die Tatsache, dass das Wasser in Deutschland nicht nur immer teurer wird, sondern gleichzeitig abgrundtief schlecht!

    Ein Beispiel:
    Grenzwert für Belastung von Wasser nach EU-Richtline (in Deutschland nicht umgesetzt): 400 µS Mikrosiemens
    Grenzwert der WHO für Krisengebiete: 750 µS Mikrosiemens
    Trinkewasserverordnung Deutschland: 2.700 µS Mikrosiemens (1963 was der Wert bei 130µS Mikrosiemens uns ist nach der Wende zunächst auf 1.000µS Mikrosiemens, dann auf 2.000 µS Mikrosiemens um den jetzigen Wert zu erreichen.)
    Platz 56 bei sauberen Trinkwasser in der Reihe mit Dritteweltländer im Kyoto Protokoll

    Es wird daher nicht nur privatisiert, sondern es darf in Zukunft auch Dreck verkauft werden!-) Vielleicht hofft die Politik, dass durch die Privatisierung der Investitionsstau bei der Wasserreinigung gleich mit privatisiert wird. Das ist aber Unsinn, wie man es beim Strom und sonstigen Versorgungsmarkt sehen kann.

    Neben der Diskussion der Privatisierung, sollte daher auch eine um den Dreck wie Medikamente, Hormone, Uran uvm. in unserem Wasser geführt werden. Dafür mache ich meinen Blog und freue mich über Euer Feedback

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