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Grauschleier über Deutschland: Woher der Kohle-Rauch kommt

Ein Rekord, der Sorgen bereitet: 2013 wurde so viel Braunkohle-Strom erzeugt wie seit der Wiedervereinigung nicht – mehr als 162 Mrd. Kilowattstunden (kWh)! 1990 war das letzte Jahr, in dem noch mehr Braunkohlestrom produziert wurde. Damals waren noch viele veraltete DDR-Kohlemeiler am Netz. Mit dieser Entwicklung verbunden: Der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) steigt […]

Ein Rekord, der Sorgen bereitet: 2013 wurde so viel Braunkohle-Strom erzeugt wie seit der Wiedervereinigung nicht – mehr als 162 Mrd. Kilowattstunden (kWh)! 1990 war das letzte Jahr, in dem noch mehr Braunkohlestrom produziert wurde. Damals waren noch viele veraltete DDR-Kohlemeiler am Netz. Mit dieser Entwicklung verbunden: Der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) steigt an.

Hauptursache ist der am Boden liegende Emissionshandel. Zu viele Emissionszertifikate sind auf dem Markt. Mit einem Preis von weniger als 5 Euro pro Tonne CO2 fehlt ein Anreiz, die Produktion von Kohlestrom einzuschränken. Deutschland exportiert sogar mehr Kohlestrom ins benachbarte Ausland als früher. Der Ausstoß von CO2 ist also schlicht zu billig!

Infografik Braunkohle, Ill.: Campact

Eine Lösung wäre, die Menge an Emissionszertifikaten zu verkleinern, also Zertifikate vom Markt zu nehmen. Durch ein kleineres Angebot würde der Preis steigen. Doch das will die Bundesregierung nicht. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: „Bei der von der EU-Kommission geplanten Herausnahme von 900 Mio. Zertifikaten aus dem Handel (backloading) muss sichergestellt werden, dass es sich um einen einmaligen Eingriff in das System handelt, die Zertifikate nicht dauerhaft dem Markt entzogen werden und nachteilige Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Branchen und industrielle Arbeitsplätze ausgeschlossen werden.“ So weit die Theorie des Koalitionsvertrages. Klar ist jedoch, dass EU-weit höhere CO2-Preise nicht zu einer Deindustrialisierung Europas führen würden. Vielmehr würde die verschiedenen Industriebranchen endlich dazu gezwungen, Energieeffizienzmaßnahmen einzuführen. Ein Feld, das bislang noch sträflich vernachlässigt wird.

Klimakiller laufen Gaskraftwerken den Rang ab

Die Produktion von Strom aus klimafreundlicheren Gaskraftwerken ist im Verhältnis zu teuer. Denn sie stoßen zwar weniger CO2 aus, ihr Betrieb ist jedoch bislang teurer als der Betrieb von Kohlekraftwerken. Der niedrige CO2-Preis führt also nicht nur dazu, dass der Anteil von Kohlestrom am Strommix steigt und Kohlestrom die Stromproduktion aus Gaskraftwerken verdrängt. Nach Angaben der AG Energiebilanzen ist die Erzeugung von Strom in Gaskraftwerken seit 2011 um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. Unter Klimaschutzgesichtspunkten muss dieser Trend dringend umgekehrt werden.

Was Sigmar Gabriel jetzt tun muss

Der neue Energieminister Sigmar Gabriel muss jetzt zeigen, dass er es ernst meint mit der Energiewende und dem Klimaschutz. Er muss die deutsche Blockade bei einer Reform des EU-Emissionshandels auflösen und damit den Kohle-Boom stoppen. Und er muss Maßnahmen auf den Weg bringen, die das Ungleichgewicht zulasten der Gaskraftwerke aushebeln. Denn während wir auf dem Weg zu einer Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien nicht auf neue Kohlekraftwerke angewiesen sind, brauchen wir doch effiziente Gaskraftwerke. Politische Instrumente könnten beispielsweise verbindliche Mindestwirkungsgrade helfen. Diese geben wieder, wie viel der eingesetzten Energie auch zu Strom wird. Moderne Kohlekraftwerke haben einen Mindestwirkungsgrad von knapp 40 Prozent, während bei Gas- und Dampfkraftwerken der Wirkungsgrad bei fast 60 Prozent liegen kann. Ebenso können Anforderungen an die Flexibilität von Kraftwerken die Stellung von Gas- gegenüber Kohlekraftwerken verbessern. Letztlich gibt es genug Werkzeuge, der Herr Energieminister muss nur wollen und sich gegen die Kohlelobbyisten – auch und gerade in seiner Partei – durchsetzen.

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19 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Erstaunlich, wie viele Menschen sich suggerieren lassen, dass CO2 ein schädliches Gas sein soll, ja sogar giftig soll es sein und das „Klima“ schädigen. Diese Aussage ist der Kernpunkt der Klimalüge.

    CO2 ist ein notwendiges Gas in der Atmosphäre, damit über ein Pflanzenwachstum auf der Erde überhaupt möglich ist. Erinnern wir uns ein wenig an chemische Prozesse. Pflanzen wachsen, weil sie das CO2 aufspalten zu C und O2. C der Kohlenstoff ist der Baustein aus dem die Pflanzen bestehen und O2 ist der lebenswichtige Sauertsoff, den der Mensch z.B. zum Leben benötigt.

    Dann gibt es noch die falsche These, dass eben nur ein „Zuviel“ CO2 das Klima beeinflusst, genauer die mittlere Temperatur auf der Erde erhöht. Dagegen spricht, dass es Zeitalter gegeben hat, in denen weit mehr CO2 vorhanden war, es aber sehr viel kühler auf der Erde war, z.B. Eiszeiten. Ein Zusammenhang zwischen der Menge von CO2 und der mittleren Temperatur auf der Erde ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Alle Untersuchungen bestätigen im Gegenteil, dass kein Zusammenhang besteht, zumindest nicht nach den Zusammenhängen der angeblichen Klimaexperten.

    Dann sollte man bedenken, dass der CO2 Anteil in der Atmosphäre nur 0,037% beträgt und hier von wieder nur ein Bruchteil vom Menschen beeinflusst werden soll, zumindest nach Ansicht der Klimaexperten. Sieht man sich allein die Zahlengrößen an, so ist das eher sehr unwahrscheinlich.

    Jetzt noch ein Bonbon, ab August 2012 bis August 2013 hat sich die Eisfläche am Nordpol um 60% vergrößert.

  2. Also nicht die Braunkohle läuft den Gaskraftwerken den Rang ab, sondern die Solarenergie.

    Der Marktpreis sinkt. Also sind Gaskraftwerke nicht mehr im Geld. Da Braunkohlekraftwerke neben Atomkraftwerken am günstigen Strom produzieren, werde diese eingesetzt und übernehmen auch die Regelung des Stromnetzes, was sonst die flexiblen Gaskraftwerke getan haben

    • Hallo

      Wird bei AKW alles miteinberechnet also auch die Entsorgung, Transport, Subvention, Unterversicherung wird´s richtig teuer.

  3. Theo
    Antworten
    15.01.14 @ 17:22

    „Gaskraftwerke an sich sind natürlich nicht zwangsweise besser, betrachtet man hierbei jedoch die Biogasanlagen die zurzeit auf dem Land von den Bauern sowie Subventionen finanziert werden sind diese definitiv besser,…“
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    Achtung – keine voreiligen Schlüsse ziehen, dann Umweltverbände sehen Biogas durchaus kritisch… aber laut wird man in Umweltschutzkreisen vermutlich erst darüber reden, wenn alle KKW und Kohlekraftwerke abgeschaltet sind:

    In vielen Regionen hat es seit 2006 einen massiven Zubau von Biogasanlagen gegeben, vor allem in Regionen mit intensiver Tierhaltung. Das wird zu einem Problem für das Grundwasser. Denn wenn zu viel Gülle und Gärreste auf die Felder kommt, gelangt Nitrat ins Grundwasser. Das hochlösliche Salz kann sich im menschlichen Körper zu Nitrosaminen umwandeln. Die stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen.

    Egon Harms vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband beobachtet, dass die Nitratwerte seit 2006 stark steigen, vor allem südlich von Oldenburg, einer Region mit sehr vielen Mastställen und Biogasanlagen. Der Grund: die Zunahme von Biogasanlagen, sagt Harms.
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    http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/ndr/2013/20131023-Muell-100.html
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    Angesichts des anhaltenden Booms von Biogasanlagen warnen der NABU und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) vor negativen Konsequenzen für Natur und Landschaft. „Der zunehmende Anbau von Energiemais hat erhebliche ökologische Risiken und Auswirkungen auf die Artenvielfalt zur Folge“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

    So werden im Einzugsgebiet von Biogasanlagen vermehrt Grünland- und Stilllegungsflächen zu Maisäckern umgewandelt. Der Trend zur Monokultur führt zu einer erhöhten Bodenerosion und Grundwasserbelastung sowie zu einem massiven Verlust wertvoller Lebensräume. Zudem hat die Entwicklung Auswirkungen auf die Pachtpreise, wodurch der Druck auf Naturschutzflächen wächst. In der Folge sinkt auch die Akzeptanz der Anlagen bei Bevölkerung.
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    http://www.nabu.de/m07/m07_05/05971.html
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    Der Großteil der Biogasanlagen ist heute keineswegs „Bio“, sondern wird mit konventionell sehr intensiv angebauten Pflanzen, vor allem Mais, betrieben. Mais ist ein Humuszehrer, baut also Kohlenstoff im Acker boden ab und wird zudem intensiv mit Stickstoff gedüngt, was wiederum besonders klimaschädliche Lachgasemissionen zur Folge hat.

    Biogasanlagen stellen zudem aufgrund ihres Flächenbedarfs für die Substratherstellung keine nachhaltige Lösung des Energieproblems dar.
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    http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/landwirtschaft/FS_Biogas_03_2011.pdf
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    oder
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    http://www.taz.de/!58204/
    http://www.zeit.de/2011/29/Biogas
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/zahl-der-feldvoegel-in-europa-hat-sich-seit-1980-halbiert-a-846072.html
    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1624561/
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    Man muss sich das mal reinziehen:
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    http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/unser-land/umwelt-und-natur/biogasanlagen-gefahren-100.html
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    „Alle sechs Minuten ein Störfall, so schätzt der Landesfischereiverband. Und 40 schwere Unfälle pro Jahr im Freistaat [Bayern], rechnet man die Zahlen der Versicherungskammer Bayern hoch. Biogas ist alles andere als harmlos. Nur sind sich viele Landwirte dessen nicht bewusst.

    Am Wasserwirtschaftsamt in Pfarrkirchen werden alle Unfälle in Biogasanlagen protokolliert, bei denen Gewässer in Mitleidenschaft gezogen wurden: In den letzten acht Jahren wurden 50 erhebliche Gewässerverunreinigungen ausgehend von den 95 Biogasanlagen des Landkreises verzeichnet, berichtet Hannes Berger vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, Servicestelle Pfarrkirchen.

    Wie viele Unfälle jährlich in Deutschland passieren, darüber gibt es keine gesicherten Zahlen. Doch Beispiele findet man überall. Vor zwei Jahren gab es eine Explosion in Riedlingen in Baden-Württemberg: Erst brach der Tank, dann schlug ein Funken über. Vier Millionen Liter Gülle liefen aus. 2008 platzte in Neubruchhausen in Niedersachsen ein Güllebehälter und setzte eine Million Liter Gärsubstrat frei. Ein Teil davon schwappte in den nahen Fluss, die Hache. 2005 verströmten in einer Anlage im niedersächsischen Rhadereistedt, in der Schlachtabfälle verwertet werden, totgiftige Gase. Vier Menschen starben.

    Faulgas-Gülle tötet nicht nur Fische. Viele Gewässer sind nach Unfällen auf Jahre hinaus biologisch tot.

    Man muss ich das mal vorstellen. 95 Biogasanlagen hatten 50 erhebliche Gewässerverunreinigungen in acht Jahren (Wenn das bei einem Kernkraftwerk oder Kohlekraftwerk passieren würde, was gäbe das für ein Theater!!!!), Jede Anlage also statistisch mehr als einen schweren Störfall im Lauf ihrer zwanzigjährigen Lebenszeit
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  4. Ich stimme Felix und anderen zu:
    Die CO2-Emissionen durch Braunkohle sind schlimm, aber: So eine irreführende Grafik sollten wir (ich zähle mich zu den Compakt-Unterstützern) nicht nutzen. Also weg damit oder ohne Nullpunktunterdrückung arbeiten.

  5. Sehr geehrter Herr M.,

    “ weil ja Braunkohle auch null folgekosten Verusacht. Und für die zahlt der depp Bürger ja garnicht. Das bezahlen alles die Vattenfall, RWE und co….“
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    Im Grunde zahlen wir das alle mit unserem Strompreis.

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    „Die riesigen Tagebau restlöcher die vorher mal Heimat von tausenden Menschen waren, ihnen Arbeitsplätze und Ackerflächen für Generationen bot…“
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    Menschen, die Ihre Häuser verloren haben wurden sehr ordentlich entschädigt! Ich vermute mal, wenn man Leute umsiedeln würde, weil am ihre Grundstücke für Windparks o.ä. brauchen würde (theoretisches Beispiel), würden Sie das eher als „Gemeinwohl geht über Einzelschicksal“ verbuchen – sehe ich das richtig?
    Wie Sie darauf kommen, dass ein qm Ackerfläche mehr Arbeitsplätze schafft als ein qm Industrie, ist mir auch nicht ganz klar.
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    „Dass die von den Kohlekraftwerken emmitierte menge an CO2 den Klimawandel weiteranheizt is ja auch nicht so schlimm, für die kosten der durch Klimawandel verursachten zahlen ja die Versicherungen und der Staat und die paar Milliarden die allein die Überschwemmungen in Deutschland letztes Jahr gekostet haben …“
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    Dass das menschliche CO2 Hauptgrund für den Klimawandel ist, ist in der Wissenschaft (nicht in der Öko-Religion) höchst umstritten! Es gibt derzeit keinen unwiderlegbaren Beweis dafür, dass menschliches CO2 nicht der Hauptgrund für den Klimawandel ist aber es gibt einen solchen Beweis auch nicht für den umgekehrten Fall. Im Moment (seit 15 Jahren) laufen die Ist-Temperaturen jedenfalls nach unten aus allen den Klimawandel durch menschliches CO2 prognostizierenden Klimamodellen heraus.
    Zum Thema Überschwemmungen: Selbst das IPCC, das für sich die Meinungshoheit in Klimafragen in Anspruch nimmt und strenger Verfechter der AGW-Hypothese ist, sagt im aktuellen AR5 (aus September 2013), dass es nicht zu verstärkten Extremwettersituationen und Überschwemmungen aufgrund des Klimawandels kommt…
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    „Achja und dass die Erneuerbaren 400.000 Arbeitsplätze geschaffen haben ist auch nicht so wichtig.“
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    Die 400.000 ist schon sehr großzügig geschätzt! tatsächlich sind es laut Veröffentlichung des Bundesumweltministeriums 360.000 bis 2012. Die Zahl soll dem ungeübten Leser suggerieren, dass es sich hierbei um „echte Arbeitsplätze“ handelt. Dass das Bundesumweltministerium, das federführend mit der Umsetzung der Energiewende betraut ist, und diesbezüglich einen Gesichtsverlust vermeiden will, mit solchen Zahlen operiert, ist kein Wunder.

    Wenn man in die zugrundeliegende Studie sieht, stellt man fest, dass diese Zahl den sogenannten „Bruttoeffekt“ darstellen soll. Zulieferbetriebe werden hier beispielsweise über einen Umsatzabhängigen Koeffizienten berücksichtigt – beliebig manipulierbar! Tatsächlich ist der Nettoeffekt negativ: Das haben renomierte Institute wie das RWI oder die Uni Stuttgart mit Studien nachgewiesen.

    Der VDMA, der ebenfalls Beschäftgiungszahlen für z.B. die Windenergiebranche ermittelt, ermittelt Beschäftigungszahlen (inkl. Zulieferbetriebe!!!), die nur rund 30% der vom BMU veröffentlichen Zahl ausmachen….
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    Aber wie das halt so ist: Wenn eine Zahl erstmal in der Welt ist – egal, wie falsch,…

  6. Ulrich Vollmers
    Antworten
    14.01.14 @ 18:42

    Mit intelligenter Verteilung des Stroms und ohne die Verlustängste der Betonköpfe in den Stromkonzernen kämen wir mit dem Vorhandenen weiter. Dazu lesen:

    http://www.senat-der-wirtschaft.de/assets/files/Energiewende_Impuls.pdf

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    Sehr geehrter Herr Vollmers,
    ich verstehe nicht, was Sie eigentlich aussagen wollen? Schlagen Sie vor, Seile nicht mehr nach Klassen (abhängig von der durchzuleitenden Strommenge), sondern indiviuell für jeden Trassenabschnitt gesondert zu dimensionieren?

    Die größten (technischen) Probleme der Energiewende sind (1) die rein zufallsgesteuerte (von Wind und Sonne abhängig) Stromerzeugung bei den Erneuerbaren und (2) die fehlenden technischen Möglichkeiten, Strom in großen Mengen bezahlbar (!!!) zu speichern!

    Wundergläubige meinen, dass man (2) in 10 oder 20 Jahren technisch gelöst haben kann…

    .
    Fakt ist und bleibt, dass Windstrom (onshore) in Deutschland einen Nutzungsgrad von 17,5% hat, bei Photovoltaik liegt der Nutzungsgrad nur bei kümmerlichen 10%.

    D.h., selbst wenn man das Speicherproblem lösen würde, müßte man in einem Zeitraum von rund 2.500 Stunden im Jahr (das Jahr hat 8.760h) den gesamten Strombedarf Deutschlands (zzgl. Speicher und Transformationsverluste) für ein ganzes Jahr erzeugen.
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    … und dafür würde man wohl auch etwas Leitungskapazität benötigen!

  7. So schlimm das mit dem Braunkohleboom auch ist, die Veranschaulichung durch die Grafik ist unseriös, da sie suggeriert, dass sich die Menge an aus Braunkohle erzeugte Energie seit den 90ern verdrei- bis vierfacht hat – dass sie überhaupt zugenommen hat ist schlimm genug, da muss man sich nicht die Grafiken zurechtoptimieren.

    • Es geht uns gerade darum, gut zu informieren und Sachen auf den Punkt zu kommunizieren. Die Grafik fängt nicht bei 0 an, sondern zeigt den relevanten Unterschied. Das ist beabsichtigt und wir haben auch bewusst nicht bloß die Grafik machen lassen und sie gepostet, sondern einen ausführlichen Blogbeitrag veröffentlicht.

    • Ich bin weiß Gott kein Braunkohle Apologet. Aber der Boom der mit der Grafik dargestellt werden soll ist eine Durchschnittliche Steigerung um 0,85% in den letzten 10 Jahren, bzw. 10 % in den letzten 20 – man kann halt auch durch „ungeschickte“ Skalierung täuschen.

      Nicht dass das beabsichtigt ist (davon gehe ich jedenfalls aus) Der gezeigte Teil zeigt eben nicht den relevanten Unterschied, er gaukelt einen anderen Unterschied vor: Die höhe der Schornsteine ist 2:4:4,5 LE, was einer verdoppelung von 90er -> 200er und einer Steigerung um ca. 12% svon 2000er auf 2010er entspricht.

      Dass die Grafik nicht bei 0 anfängt ist der Grund warum ich überhaupt was geschrieben habe, sonst wäre es mir nämlich gar nicht aufgefallen.

      Ich habe nichts am eigentlichen Problem, bzw. dem Blogbeitrag auszusetzen, aber als Eyecatcher ist die Grafik ungeeignet da irreführend. Das hat man als seriöse Quelle nicht nötig.

    • Ja. Diese Grafik-Täuschung ist billige Propaganda, die völlig unangebracht ist.
      Es ist schon schlimm genug, dass der Anteil der CO2-Schleudern steigt, obwohl immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist. Das muss nicht mit billigen Tricks überhöht werden. Da ist man auf dem gleichen Niveau wie all die anderen „PR-Fuzzies“.

      Thomas

  8. „Klimakiller laufen Gaskraftwerken den Rang ab“

    Warum glaubt alle Welt dass Gaskraftwerke besser sind?! Es hat nen guten Grund dass das Gas teurer ist! Davon ist nämlich schon gar nicht mehr viel da in unserer Mutter Erde. Diese wird mit dem ach so tollen „fracking“ ja grade komplett „ausgesaugt“
    Und wie viel CO2 bei diesem „Fracking“ ensteht, da fragt keiner nach. Im Endeffekt ist das doch alles der gleiche Mist.
    Erneuerbare energie ist der einzig richtige weg!
    Gas und Kohle ist zu vergleichen mit der entscheidung zwischen Pest und Cholera, oder Rot und schwarz, oder oder oder!

    • Warum glaubt alle Welt dass Gaskraftwerke besser sind?!
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      Gaskraftwerke an sich sind natürlich nicht zwangsweise besser, betrachtet man hierbei jedoch die Biogasanlagen die zurzeit auf dem Land von den Bauern sowie Subventionen finanziert werden sind diese definitiv besser, sofern es (wie bei uns in der Nähe) mit Grünabfällen sowie eben dem durch die Tiere entstehenden Mist betrieben werden.

      Und wie viel CO2 bei diesem “Fracking” ensteht, da fragt keiner nach. Im Endeffekt ist das doch alles der gleiche Mist.
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      Das Thema Fracking liegt in Deutschland zumindest vorerst auf Eis. Wieviel CO2 da entsteht fragt zudem keiner, da sämtliche andere Folgen wesentlich schlimmer sind als allein das Entstehen von CO2. Allein diese reichen, zumindest meiner Meinung nach, aus um mit diesem Thema überhaupt gar nicht mehr anzufangen.
      In den USA sieht man ja inzwischen was das Fracking mit der Umwelt macht (Mit Gas versetztes Leitungswasser usw.).

  9. Mann könnte auch einfach den anteil zu erwerbender CO2 papiere die benötigt sind pro Kw X erhöhen, und sich somit umer den EU beschluss hinwegsetzen die nämlich keine schmälerung der zertifikate wollen das abber ist wohl zu schwer.

  10. Braunkohlenstrom muss also teurer als Strom aus Gaskraftwerken werden!
    Statt 4 ct/kWh also 14 ct/kWh?
    Basis: Braunkohlenstrom 4 ct/kWh, Gasstrom 9,5 ct/kWh heute, für Co2-Zertifikate für Gas wird nur die Hälfte benötigt. Erforderlicher Zertifikatspreis also 90 €/Mwh.
    Macht also einen Strompreis von 140 €/Mwh. Natürlich steigt der Strompreis wegen des Merit-Order-Effekts für alle Stromlieferanten. Macht also bei 600 TWh nur gut 50 Mrd € aus.
    Natürlich bezahlen die dummen Stromkunden darauf noch einige staatliche Abgaben wie die MWSt…. Das Geld für die Zertifikate geht übrigens in den Energie- und Klimaschutzfond, um andere Projekte zur Co2-Reduzierung zu fördern, da verdient natürlich die Ökolobby wieder zusätzlich über deutlich gefülltere Fördertöpfe.
    Wegen des höheren Börsenstrompreises wird die EEG-Subvention natürlich fallen was dem Bürgerdepp als Erfolg der Energiewende verkauft wird. Macht aber nix, weil der Strompreis in Summe ja höher ist. Der Depp Stromkunde zahlt ja ALLES!
    Ein weiterer Vorteil: wir können auf 90.000 Arbeitsplätze mehr verzichten, die bisher direkt oder indirekt an der Braunkohle hängen. Steinkohle folgt…

    • Ja richtig weil ja Braunkohle auch null folgekosten Verusacht. Und für die zahlt der depp Bürger ja garnicht. Das bezahlen alles die Vattenfall, RWE und co. Is klar. Die riesigen Tagebau restlöcher die vorher mal Heimat von tausenden Menschen waren, ihnen Arbeitsplätze und Ackerflächen für Generationen bot is sowieso nicht so wichtig. Das ist ja auch scheißegal hauptsache wir haben billigen Strom, dass dabei ganze Flüsse verockern (das wasser ist braun und im Fluss stirbt alles leben) und z.B. das Biosphärenreservat Spreewald bedroht und damit auch tausende Arbeitsplätze bedroht sind, die Abgase Gesundheitsschädliche Schwermetalle enthalten und das für die Folgeschäden die Krankenkassen aufkommen und die Lebensqualität zehntausender verringert wird ist auch egal wenn man weit genug weg wohnt vom Tagebau und Kraftwerk. Was die absenkung des Grundwassserspiegels für einen Tagebau und die Anhebung nach beendung der Aktivitäten für schäden verursacht die auch wieder von den deppen Bürger bezahlt wird is ja auch nicht so schlimm wenn man nur weit genug weg lebt und das ganze nicht sieht oder ignoriert. Dass die von den Kohlekraftwerken emmitierte menge an CO2 den Klimawandel weiteranheizt is ja auch nicht so schlimm, für die kosten der durch Klimawandel verursachten zahlen ja die Versicherungen und der Staat und die paar Milliarden die allein die Überschwemmungen in Deutschland letztes Jahr gekostet haben sind ja auch kein Problem, Hauptsache die Stromrechnung ist billig.
      Achja und dass die Erneuerbaren 400.000 Arbeitsplätze geschaffen haben ist auch nicht so wichtig. Hauptsache wir haben noch für ein paar Jahrzehnte unsere liebgewonnen Arbeitsplätze in Stein- und Braunkohlewirtschaft. Und immerhin die Stromrechnung ist dadurch ja billiger. Nur doof das wir an anderer Stelle mehr zahlen, wie für Gesundheitswesen, Versicherungsprämien oder dass der Staat und die Bundesländer Geld was wir dringend in Infrastruktur, Bildung, Soziale Projekte oder ähnliches bräuchten zur beseitigung der Schäden durch Tagebau und verschmutzung durch die Kraftwerke benutzt wird. Gut dafür haben wir ja auch ein paar Arbeitsplätze mehr in der Branche und die Großen Konzerne können schön Gewinn machen und an ihre Aktionäre kräftig dividende Ausschütten. Das ist ja auch wichtiger als eine saubere und Nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu schaffen, ist sowieso noch solange hin bis unsere Kinder uns Fragen warum uns billiger Strom und unzeitgemäße Jobs wichtiger waren als die Zukunft kommender Generationen. Aber macht nur weiter denn Ihr habt das Geld und das Gehör der Politik. Sch***t doch weiter auf die zukünftigen Generationen. Darum können sich ja andere kümmern, später, wenn ihr nicht mehr lebt. Also erfreut euch noch ein paar Jahre an eurer selbstgefälligkeit irgendwann kommt der Punkt an dem wir vor dem Trümmerhaufen unser ignoranz und gier stehen.

  11. Energiewende wirkt:

    Prokon droht Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz

    Itzehoe (dpa) – Der Ökoenergiefinanzierer Prokon hat seine Anleger vor einer drohenden Insolvenz gewarnt, falls weiter Kapital abgezogen wird. Das Unternehmen mit Sitz in Itzehoe (Schleswig-Holstein) forderte die Anleger auf, keine weiteren Genussrechte zu kündigen.

    Milliarden Subventionen an eine Branche, die dennoch nicht überlebensfähig ist… was für eine Geldvernichtung…

    Warum? Weil die Politik allein Politik für die Energiekonzerne macht? – Bestimmt, und genau aus diesem Grund bauen E.ON in Deutschland 6.000 Stellen ab, RWE ähnlich viele… E.ON hat im Dezember bei der Bundesnetzagentur insgesamt 2.100 MW Kohlestromerzeugungsleistung in NRW zur endgültigen Stilllegung angemeldet – alles „Beweise“ für die von der Politik verhätschelte Energiebranche…

  12. In einem aufsehenerregenden Vortrag , gehalten am 16.12.13 an der ehrwürdigen Ludwigs-Maximilian-Universität in München, führte der bekannte und renommierte Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn dem erstaunten Publikum die nackten Tatsache zur Energiewende vor Augen.

    Ein sehenswerter Vortrag!

    http://www.youtube.com/watch?v=m2eVYWVLtwE

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