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SPD: Wir haben geredet

Bei Anruf Mut: Tausende Bürger/innen rufen heute ihre SPD-Abgeordneten an und bitten: Kein CETA und TTIP mit der Sonderjustiz für Konzerne! Bleibt standhaft!


Heute klingeln in vielen Abgeordnetenbüros der SPD-Bundestagsfraktion die Telefone. Wähler/innen aus ihren Wahlkreisen rufen an und bitten darum, dass die Volksvertreter/innen in Sachen CETA und TTIP standhaft bleiben. Sie sollen verhindern, dass die Fraktion auf die Linie des SPD-Vorsitzenden und Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel einschwenkt, der CETA trotz der darin enthaltenen Sonderjustiz für Konzerne durchwinken will.

Schreiben Sie bitte hier als Beitrags-Kommentare, was Sie als Campact-Aktive am Telefon erlebt haben. Im Interesse der Leser/innen dieses Blogs bitten wir Sie, nur kurze Berichte zu Ihren Telefonaten in die Kommentare zu schreiben. Eine allgemeine Diskussion über CETA ist an vielen anderen Stellen in diesem Blog möglich.

Herzlichen Dank für Ihr tolles Engagement! Unsere Kampagne ist nur durch Menschen wie Sie so stark, wie sie ist.

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Update

Vielen Dank für Ihre Anrufe! Manche Mails kamen erst spät bei Ihnen an. Das bedauern wir – aber heute ist auch noch ein Tag zum Telefonierern. Wir hatten leider technische Probleme mit dem Mailversand. Der Name und die Telefonnummern der Abgeordneten werden durch eine Variable eingefügt, wie bei einem Seriebrief. Bei rund 300 Wahlkreisen ist diese Technik für unser System doch sehr anspruchsvoll. Hunderttausende Mails in 300 Varianten auszuliefern hat unser System mächtig ins Schwitzen gebracht und der Versand wurde extrem langsam. Wir lernen daraus.

Update 2

Wow, ich bin beeindruckt! Wir kommen mit dem Freischalten der Kommentare kaum hinterher, rotieren bald genauso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abgeordneten, bei denen in den letzten Tagen das Telefon geklingelt hat. Das war anstrengend, für viele auch lästig, und manche haben es als Angriff empfunden. Aber warum eigentlich?

Leben wir nicht in einer Zeit, in der die Sprachlosigkeit zwischen gewählten Vertretern und ihrem Wahlvolk in allen Feuilletons beklagt wird? Ist es da nicht gut, wenn diese Sprachlosigkeit immer wieder mal überwunden wird? Aus den Berichten über die Telefonate spricht nicht nur die Sorge über CETA und die gefährlichen Investorenklagen. Es spricht daraus auch sehr viel Hoffnung, dass diese Sorgen ernst genommen werden.

Liebe Abgeordnete, Sie haben die Chance, die Menschen, die bei Ihnen angerufen haben für sich zu gewinnen. Wenn Sie sie nicht enttäuschen!

Update 3

Wir erhalten in Kommentaren und Mails die Rückmeldung, dass uns die SPD Falschinformationen vorwirft hinsichtlich der Frage, ob TTIP/CETA auf der Tagesordnung der SPD-Fraktion für den 16.12.2014 stünde. Hier sind die Fakten, die zu dieser Aktion geführt haben:

1. Gabriels überraschender Schwenk im Bundestag

Am 25. September 2014 hatte er noch im Bundestag erklärt: „Es ist völlig klar, dass wir diese Investitions-Schiedsabkommen ablehnen“ – und ließ seinen Staatssekretär beim EU-Kanada Gipfel in Ottawa die Notbremse ziehen. Doch am 27. November erklärte er plötzlich am gleichen Rednerpult im Bundestag: “Deutschland wird dem [CETA-Abkommen] dann auch zustimmen. Das geht gar nicht anders.”

Das führt zu Empörung in der Fraktion (siehe SPIEGEL-Bericht). Dieser und andere Medienberichte kreisen um die Frage, wie die Fraktion auf diesen Schwenk des Wirtschaftsministers und Parteivorsitzenden reagieren wird.

Es besteht deshalb große Sorge, dass der Beschluss des Parteikonvents aus Loyalität mit dem Parteivorsitzenden revidiert wird.

2. Erste Sitzung der Fraktion nach dem Bundestagsstatement in Abwesenheit von Sigmar Gabriel.

Nach der Bundestagsrede gab es am 02.12.2014 eine Fraktionssitzung ohne Gabriel. Zahlreiche Medien berichten von massivem Unmut über seine Bundestagsrede und heftigen Auseinandersetzungen (u.a. SZ-Print, FAZ-Print, WELT). Die WELT (Print) berichtet am 04.12.2014: “In der nächsten Sitzungswoche, am 16. Dezember, werde man die Debatte über TTIP wohl abermals führen, hieß es nach der Diskussion.”

Wir erhalten aus den Reihen der SPD, teilw. von Fraktionsmitgliedern, Befürchtungen, dass Gabriel die Fraktion auf seine neue Position vom 27. November festnageln will. Die erste Fraktionssitzung, bei der eine Aussprache mit Gabriel möglich ist, ist am 16. Dezember 2014.

Am 15. Dezember starten wir daher eine Telefonaktion, in der die Campact-Aktiven aufgefordert werden, die SPD-Abgeordneten ihres Wahlkreises anzurufen. In der E-Mail heißt es: “Schon morgen könnte Gabriel versuchen, die SPD-Bundestagsfraktion ebenfalls auf eine Kehrtwende zu verpflichten.” Angesichts der Pressemeldungen (u.a. WELT) und der vorherigen Äußerungen von Fraktionsmitgliedern war diese Befürchtung nicht aus der Luft gegriffen.

3. Ergebnis der Telefonaktion

Die Abgeordneten reagieren unterschiedlich. Einige fühlen sich gestört und angefeindet, andere ergreifen die Gelegenheit zum Dialog mit Bürger/innen und verstehen es, diese von sich zu überzeugen. Das ist in den unten stehenden Kommentaren gut dokumentiert:

Im Ergebnis ist vermutlich auch durch diese Aktion der Damm bei der SPD nicht gebrochen. Sigmar Gabriel hat bis heute noch immer keine Unterstützung seiner Partei und der SPD-Fraktion für die Linie, die er am 27. November 2014 urplötzlich ausgegeben hat.

4. Diffamierung von Campact als Gegenstrategie

Aus Verärgerung über diese Tatsache, versuchen Gabriel und das Willy-Brandt-Haus in zunehmend aggressiverem Ton, Campact und Campact-Aktive zu diffamieren.

Die SPD wirft uns “Lügen” vor, indem sie uns Aussagen unterstellt, die wir so nicht geäußert haben. Zum Beispiel haben wir nicht behauptet, dass CETA zu besagter Fraktionssitzung auf der Tagesordnung stehe (die Tagesordnungen von Fraktionssitzungen sind nicht öffentlich). Wir haben nur gesagt, das Grund zu der Befürchtung besteht, die CETA-Politik werde dort Thema sein.

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Autor*innen

Appelle, Aktionen und Erfolge: Darüber schreibt das Campact-Team. Alle Beiträge

1.120 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Habe vorhin mit dem Büro Petra Hinz, MdB (Essen)
    Platz der Republik 1
    11011 Berlin

    Telefon: 030 227 79000
    Fax: 030 227 76001
    gesprochen und gebeten sie möchte CETA und TTIP nicht zustimmen. Es wird ihr vorgelegt!

  2. habe um 13:35 nur mit den Anrufbeantworter gesprochen, meine Bedenken geäußert und meine allgemeine Enttäuschung über sie SPD in dieser Regierung kund getan.

  3. Frau Lühmann war telefonisch nicht erreichbar. Ich habe eine Mail geschrieben:
    Sehr geehrte Frau Lühmann,

    ich wohne in Ihrem Wahlkreis und habe Sie bei der letzten Bundestagswahl gewählt.
    Ihr Bundesvorsitzender will Sie morgen dazu bewegen, den „reformierten“ Investorenschutzklauseln im CETA Abkommen zuzustimmen.
    Ich halte diese Klauseln für eine große Gefahr für unsere Zukunft, ein weiterer Machtzuwachs für große Konzerne und eine Einschränkung unserer demokratischen Freiheiten in Deutschland und Europa.
    Ich fordere Sie deshalb auf, dem Abkommen in der vorliegenden Form (soweit überhaupt inhaltlich bekannt) Ihre Zustimmung zu verweigern.

    Mit freundlichen Grüßen
    Christian Kapretz

  4. Herr Detelf Müller- Stellvertredender des SPD- Wahlkreies in Leipzig (Übrigens: Wolfgang Tiefensee ises nicht mehr. Da haben sie falsch recheriert und imformiert in der Mail) meinte, einige Politiker in Berlin, mit denen er gesprochen hatte, seine nicht dafür und das Thema werde noch diskutiert.

  5. Ich bin aus Holstein, Frau Hagedorn ist die Zuständige Abgeordnete. In Ihrem Büro in Eutin bat man mich, in Berlin anzurufen, da man nicht ausreichend im Thema sei. In Berlin bat man mich, eine schriftliche Anfrage zu stellen, da der Sachbearbeiter nicht im Thema sei und auch kein anderer direkt greifbar sei.
    Auf den Hinweis, dass dieses Thema doch hochgradig aktuell sei und eine Gefolgseinforderung von Sigmar Gabriel bevorstehe und ich die Unkenntnis etwas enttäuschend fände, hiess es nur, „Campact schreibt viel“… und das Thema sei zu komplex.

    Ich empfinde es als Aushöhlung unser demokratischen Grundordnung, wenn Schiedsgerichte ausserhalb unserer anerkannten Gerichtbarkeit bindende Urteile fällen können.

  6. Im Berliner Büro „meines“ Abgeordneten, Kreis Groß-Gerau, Gerold Reichenbach, lief nur der AB. Dort habe ich eine Nachricht mit den entsprechenden Argumenten hinterlassen. Vielleicht gibt es ja noch einen Rückruf …
    Im Wahlkreisbüro GG war ein Assistent am Telefon, der sich meine Stellungnahme angehört hat und versprochen hat, das so weiter zu geben.

  7. Habe das Büro von Herrn Nietan (Wahlkreis Düren) angerufen; wurde mit einem Referenten verbunden. Diesem habe ich meine Bedenken mitgeteilt; er hat versprochen, sie weiterzuleiten. Sonst hatte aber offensichtlich noch keiner in dieser Sache angerufen. Da könnte also noch mehr kommen, liebe Campaigner!

  8. Ich habe das Büro der SPD in Berlin angerufen und wurde vertröstet, evtl. mal im Laufe der Woche Herrn Fechter erreichen zu können. Ich soll doch eine e-mail schreiben. Das mache ich jetzt. Also, persönlich habe ich ihn nicht erreicht. Hat noch jemand so eine Erfahrung gemacht?

    Gruß Doris

  9. Ich habe mit dem Büroangestelltem von Herrn Spinrath gesprochen. Er bat mich um schriftliche Stellungnahme, die ich ihm, versehen mit einem Foto unserer Unterschriftenaktion am 11.10.2014 in Heinsberg, per Mail sofort zugeschickt habe. Hoffe, es zeigt Wirkung!

  10. Hallo, habe eben mit dem Mitarbeiter im hiesigen Wahlkreisbüro und der Mitarbeiterin im Berliner Büro von Dr. Dorothee Schlegel Schlegel gesprochen, sie selber war nicht zu erreichen. Sie haben sich alles freundlich und ohne großen Kommentar angehört, geben die Nachricht weiter. War eine angenehme Atmosphäre.

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