Erfolg: Aus für Monsanto-Melone!
Es war spannend bis zur letzten Minute: vor dem Europäischen Patentamt trafen heute Campact-Aktive aus München auf Monsantos Patentanwälte. Und es gab einen unerwarteten Sieger.
Es ist kalt, früh und verschneit: Doch pünktlich um kurz vor 8 Uhr stehen mehr als 40 tapfere Campact-Aktive vor dem Europäischen Patentamt in München. Gewappnet mit Schildern, selbstgemalten Plakaten und ihrer lauten Stimme, nehmen sie heute den Kampf gegen einen ganz besonders großen Gegner auf: den internationalen Konzern Monsanto.
Hierbei geht es um viel: Denn in wenigen Minuten beginnt die Anhörung im Europäischen Patentamt. Umweltorganisationen und Monsantos mächtige Patentanwälte werden sich gegenüberstehen. Verhandelt wird über das Patent auf eine indische Melonensorte, die von Natur aus gegen bestimmte Keime resistent ist. Monsanto hatte bereits 2011 dieses Patent zugesprochen bekommen und somit die alleinige Nutzungsrechte an der Melone gesichert. Umweltorganisationen legten Einspruch ein, um eine Patentierung von Leben grundsätzlich zu verhindern. Heute ist nun der finale Showdown und es entscheidet sich: gibt es endgültig eine Melone für Monsanto?
Melonen, Tomaten, Bananen & Co.: alles in Konzern-Hand?
Um kurz vor 15 Uhr ist es dann soweit: aus den Räumen des Europäischen Patentamts erreicht uns die unfassbar überraschende Nachricht: Die Melone ist Monsanto frei! Das Europäische Patentamt widerruft Monsantos Patent auf die Melone. Der Grund: Biopiraterie.
Ein voller Erfolg für alle die gegen die Patentierung der Melone gekämpft haben. Doch auch ein wichtiges Zeichen: jetzt müssen wir weiter dran bleiben. Patente auf Leben müssen politisch verboten werden, nicht jedes einzelne Patent kann durch langwierige Einsprüche von Umweltorganisationen beseitigt werden.
Denn immer öfter verteilt das Europäische Patentamt Patente auf Lebensmittel an Konzerne. So gehört Syngenta bereits das exklusive Recht kernlose Paprika zu zubereiten, frisch zu schneiden und weiterzuverarbeiten. Bayer hat eine Gurkensorte patentiert und Monsanto gehört neben der Melone auch noch Saatgut, Brokkoli und unzählige weitere unserer Grundnahrungsmittel.
Minister Maas, München und Melonen
Heute patentierte ein als Heiko Maas verkleideter Schauspieler vor dem Patentamt fleißig Mais, Gurke, Brokkoli und Tomate und vergab so unsere Lebensmittel an multinationale Konzerne. In der Realität sieht es leider kaum anders aus. Und das, obwohl Minister Maas die Macht hat, Patente auf Leben im Verwaltungsrat des Europäischen Patentamts durch einen Antrag endlich zu stoppen! Bisher handelt er jedoch nicht.
Und das ist fatal: hundert weitere Patentanträge auf Zwiebeln, Karotten, Saatgut und vielem mehr warten schon im Patentamt. Doch damit Maas handelt, müssen wir ihm zeigen: Wir meinen es ernst mit dem Thema. Hunderttausende Bürger/innen stehen dahinter und fordern ihn auf, Patente auf Leben zu stoppen. Und die Zeichen stehen gut: Nach nur 48 Stunden haben bereits 293.000 Menschen den Appell unterzeichnet. Und auch in anderen europäischen Ländern regt sich Widerstand: Auch in Italien, England, Spanien und Frankreich werden Unterschriften gesammelt.
Mit dem Sieg gegen Monsanto haben wir jetzt Rückenwind. Doch diesen gilt es zu nutzen. Auch du willst Patente auf unser Essen und Monopole durch Konzerne stoppen? Dann teile dieses Video mit deinen Freunden bei Facebook, schick es via Email an deine Familie und informiere Kollgen/innen und Bekannte über die Aktion. Bereits in wenigen Wochen wollen wir Justizminister Maas den Appell übergeben- doch dafür müssen wir richtig viele werden.
Hallo liebe CampagnemacherInnen,
ich bin froh, dass ihr euch da wirklich stark macht und auch Material zum weiterschicken anbietet. Das kleine Video zu genmanipulierten Lebensmitteln ist mir allerdings zu plakativ und werbewirksam. Da kommt kein einziger Fakt, kein Argument…, das kann ich niemandem schicken, der nicht schon sowieso das gleiche denkt wie ich. Mir fehlt die Überzeugungskraft und ich denke, ihr könntet das noch ausbauen. Danke
Schönen Grüße aus Süddeutschland,
Simone G.
Liebe Simone,
vielen Dank für dein Feedback zu dem Kampagnenstart Video. Die Patentierung von Leben ist ein hochkomplexes Thema und das kleine Video hat insbesondere in den sozialen Netzwerken geholfen, noch mehr Menschen über diese skandalöse Praxis zu informieren.
Weiterführenden Informationen findest du u.a in unserem 5-Min-Info:https://www.campact.de/patente/appell/5-minuten-info/ und immer wieder hier im Blog.
Auch unsere Kampagnenpartner bieten mehr Informationen wie z.B. bei No Patents on Seeds: https://www.no-patents-on-seeds.org/
Liebe Grüße
Lara
Ich bin aus England ,, Macht weiter so auf die Barricaden gegen die Banditen von Monsanto und co.,Nieder mit TTIP, DIESE Landes verraeter , wollen uns fuer dummm verkaufen
Das ist eine erfreuliche Nachricht weitermachen. Es wäre schön wenn weiter solche
Erfolge das leben für Monsanto und Co.schwer machen. Dran bleiben
ich freue mich, das war ein weiterer erfolgreicher Schritt nach vorne.
Je mehr Menschen mutig und selbstverantwortlich aufstehen und nein sagen, desto besser.
Ein guter Start! Jetzt mit noch stärkerer Energie kämpfen.
Leider kann ich bei einigen Kampagnen nicht mitmachen, weil es immer mehr in Richtung „Abstimmen bei Facebook oder Twitter“ geht.
Ich möchte/werde mich aber deswegen bei keinem diesen Medien anmelden, sondern per Klick
auf eine ganz normale E-Mail (wie bis vor kurzem auch) bei den Protesten mitmachen können.
Ebenso geht es meinen Bekannten, die ich „aktiviert“ habe.
Was tun?
Ich bitte um eine konstruktive Antwort.
Mit freundlichen Gtüßen
Dr.Ursula Kouba
Liebe Frau Dr. Kouba,
natürlich können Sie auch ohne Facebook oder Twitter ganz normal an unseren Kampagnen teilnehmen. Über unseren Newsletter sind Sie immer top aktuell über neue Kampagnen, Aktionen und Erfolge informiert- Hintergrundinformationen finden Sie darüber hinaus in unserem Blog.
Auch auf der Website sehen Sie Informationen zu Aktionen und spannenden Entwicklungen: http://www.campact.de
Mit besten Grüße,
Lara Dovifat
Danke Fr. Dr. Kouba, mir geht es genau so.
hab ich nicht !!!
ganz herzlichen Dank für den Impuls! auch ich habe keinerlei Ambitionen, mich zum „Fiesbook-Knecht“ zu machen – einer Firma, die zum einen ungehemmt seine Mitgleider „ausspäht“ & ggf. wirtschaftlich „ausschlachtet“, zum Anderen Zensur übt; weiter so!!
Im Grunde empfinde ich keine Genugtuung, dass es für Munsanto nicht klappte, ein Ok allemal. Konzernvorstände tun das, was das System von Ihnen verlangt: Gewinnmaximierung zur Befriedigung der hungrigen Wölfe dahinter. Das ist systembedingt ein Spiel ohne Grenzen. Es stimmt eher traurig, dass immer wieder eine zu kapitalisierende Lücke gefunden werden wird.
Erst der Wertewandel der Weltbevölkerung erzeugt den konstruktiven Mainstream, der solche Melonenprozesse grundsätzlich unmöglich macht. Der Samen steckt in Elend, Hunger und Leid. Die Menschheit muss scheinbar durch dieses Tal gehen, aber wehe dehnen, die den Wandel der künftigen Zeit nicht erkennen. Guillotinen sind auch international.
wenn viele viele, kleine schritte tun….
….ich freue mich!!! :-)))))
Das macht Mut! Compact muss e.V. bleiben. Dafür werden wir kämpfen…
Sowas nennt man einen fulminanten Start in eine Kampagne, Glückwunsch!!
Herzlichen Glückwunsch, vielen Dank für den genialen, mutigen Einsatz.Weiter so gegen die Biopiraten.