Wer würde schon von sich sagen, rassistisch zu sein? Doch der Charakter eines Menschen zeigt sich im Handeln. Wie weit wir tatsächlich noch von einer gleichberechtigten Gesellschaft entfernt sind, zeigt ein schockierendes Experiment von „Quarks & Du.“. Dutzende Bus-Passagiere schauen bei der Diskriminierung von Asylbewerbern weg. Doch dann regt sich Widerstand:
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Die US-Bewegung gegen Rassentrennung begann genau so
Sitzbereiche im Bus, die „nur für Weiße“ reserviert sind – das gehörte in den 50ern noch zum Alltag in den USA. Internationale Schlagzeilen machte ein Vorfall, der sich am 1. Dezember 1955 in einem Bus in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama abspielte. Als die 42-Jährige Sekretärin Rosa Parks müde von der Arbeit kam, setzte sie sich auf einen für Weiße reservierten Sitz. Und weigerte sich Platz zu machen, als ein weißer Passagier dies verlangte. Die mutige Frau beharrte darauf, den gleichen Anspruch auf einen Sitzplatz zu haben wie jeder andere. Der Busfahrer rief schließlich die Polizei und die mutige Rosa Parks wurde darauf hin wegen einer angeblichen Störung der öffentlichen Ruhe verhaftet.
Was daraufhin folgte ist heute Geschichte. Ein Pastor aus Montgomery war fassungslos und organisierte aus Solidarität für Rosa Parks einen Busboykott. Sein Name: Martin Luther King. In den darauf folgenden Jahren schlossen sich immer mehr Menschen den Protesten gegen die Rassentrennung an und zwangen die Regierung zum Handeln. Der Tag an dem sich Rosa Parks weigerte die Diskriminierung im Bus hinzunehmen, gilt bis heute als Zündfunke der siegreichen Bewegung gegen die US-Rassentrennung. Rosa Parks wurde zur Ikone einer ganze Bewegung. Ihr Mut wurde zum Vorbild für viele andere die nun endlich wagten sich gegen die Diskriminierung zu stellen. Eine einfache Frau aus bescheidenen Verhältnissen hat so Millionen inspiriert und den Lauf der Geschichte verändert.
Gemeinsam können wir mit Zivilcourage viel bewegen
Wenn wir uns menschenfeindlichen Parolen und Hass entgegen stellen wollen, ist Zivilcourage unsere mächtigste Waffe. Denn ob wir menschenfeindlichen Ideologien Raum geben wird nicht nur in Parlamenten sondern auch vor unserer Haustür entschieden. Der Erlanger Busfahrer Sven Latteyer setzte ein bewegendes Zeichen. Als 15 Asylbewerber in seinen Bus einstigen machte er folgende Durchsage:
„I have an important message for all people from the whole world in this bus: I want to say welcome. Welcome to Germany, welcome to my country. Have a nice day!“
„Ich habe eine wichtige Botschaft an alle Menschen aus der ganzen Welt in diesem Bus: Ich möchte ihnen Willkommen sagen. Willkommen in Deutschland, willkommen in meinem Land. Ich wünsche Euch einen guten Tag.“ Die Passagiere im Bus applaudierten ihm dafür. Ein Zeichen, das Mut macht und inspiriert. Denn jeder von uns hat die Macht ein Zeichen zu setzen. Damit Hass und Diskriminierung in unserer Gesellschaft keine Chance haben.
Ha-ha, wenn man eine Arbeit oder Wohnung sucht, krieg man Diskriminierung wohl zum spüren.
Ich bin so stolz auf die Einwohner meiner Heimatstadt Essen! Gut gemacht, ehrlich gesacht hatt ich von den Essenern aber auch nix anderet erwartet, zudem et auch noch der Bus 160 is, der im Essener Norden fährt, wo Angehörige anderer Nationen zum ganz normalen Bild gehört! Der Ruhrpott kanns, u.a. die ostdeutschen Länder können noch watt lernen von euch!
„2 Schauspieler aus der Türkei und Afrika“ – AFRIKA IST KEIN LAND! Es ist ein ganzer Kontinent mit 54 verschiedenen Ländern! Wann wird gelernt, nicht alle Menschen eines Kontinents als homogene Maße anzusehen. Das ist blinde Verallgemeinerung.
Ich würde mir das Experiment in meiner Heimatstadt, Dresden, wünschen. Es wäre ein spannender Gradmesser, wo wir stehen und ob die Pegidioten vom Montagabend hier die Herrschaft haben, oder ob der klare Verstand und die Menschlichkeit siegt.
Die selbe Frage habe ich mir auch gestellt.
Finde ich toll , Menschen mit Zivilcourage. Rudolf Rolfs hat einen Aphorismus geschrieben;“Kinder die aus den Fehlern der Eltern nichts gelernt haben werden an den fehlern der Eltern nachträglich mitschuldig“. Das so viele Menschen vor allem auch ältere sofort reagiert haben find ich super.
Gegen Rasissmus und für mehr Empathie mit den Mitmenschen
Mich würde interessieren wir Bürger in Dresden und Leipzig oder sogar in Provinzen darauf reagiert hätten!!
Ja, das hab ich auch gedacht 😉
Sorry, aber wir haben 2016 – wer in diesem Jahr immer noch nicht begriffen hat, dass es keinen Rassismus mehr geben kann, weil es schon lange wissenschaftlicher Konsens ist, dass es in Bezug auf Mensch nur EINE Rasse gibt, der macht sich an Verblödung, Hetze und Hysterie mit schuldig !
Die Ergebnisse aus dem Video sind zudem kein Wunder, da die meisten Leute nun mal obrigkeitshörig sind, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit – erst wenn einer den ersten Schritt macht, finden sich immer Andere, die sich dann auch „erheben“.
Leider wird das Thema im Video, wie so oft und in den Medien generell, explizit so dargestellt, als handelte es sich um ein typisch „deutsches“ Problem – das ist falsch.
Rassismus ohne Rassen ist da wohl das passende Schlagwort. Vielleicht sieht es oberflächlich so aus, als ob wir seltener rassistisch handeln, wenn man genauer hinsieht, fallen doch viele Situationen auf, in denen Menschen nicht deutscher Herkunft benachteiligt werden. Bewusst und unbewusst, institutionell, …
Die Fahrgäste sind doch aufgestanden und ham datt Maul aufgemacht, is doch allet super, die haben diesem Bullshit widersprochen watt gibbet da zu kritisieren, bitte?
Zivilcourage, ist gleichzusetzen mit Beherzheit,Entschlossenheit,Furchtlosigkeit. Nur diese Eigenschaft geht anscheinend mehr und mehr den Bach runter. Wenn ein Mensch egal welcher Herkunft er abstammt, in Not ist und er sich selbst nicht mehr helfen kann hat man die Pflicht ihm beizustehen.
Nur frage ich mich Wo war die Zivilcourage in Köln und Hamburg in der Sylvesternacht.
Es gibt Zivilcourage und dann gibt es Selbstüberschätzung und Irrsinn !
Ich gehöre selbst zu den Leuten, die hier in Berlin auch dann aufstehen, wenn zwei oder drei Idioten meinen, sie müssten sich in der U- oder S-Bahn aufführen wie die Könige, aber ab einer gewissen Anzahl von Leuten wäre es absoluter Schwachsinn, weil man dann selbst unterlegen ist, wenn man über eine entsprechende Ausbildung oder Fähigkeiten verfügt.
Du hättest dich aber natürlich garantiert einem Mob von 20 Leuten entgegen gestellt, ganz sicher ….
dnek emal dieses Experiment sollte man in verschiedenen Landesteilen der Republik analog durchführen, ich befürchte, die Ergebnisse wären anders…