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Warum Singen jetzt politisch ist

Es reicht! Die rechte Gewalt in Deutschland nimmt jeden Tag zu und jetzt ist auch noch die AfD mit einem deutschnationalen Programm in drei Landtage eingezogen. Dagegen gehen am 19.03 in ganz Deutschland Menschen auf die Straße. Wir zeigen die Highlights. Finde Aktionen auch in Deiner Nähe!

Es ist schockierend: Die AfD ist letzte Woche mit einem deutschnationalen Programm in drei Landtage eingezogen. Diese Woche gehen tausende Menschen in ganz Deutschland beim Aktionstag gegen Rassismus auf die Straße. Sie zeigen, was sie von der rechten Hetze der “besorgten Bürger” halten. Ob Musik-Flashmob in Mainz oder Lichtermarsch in Karlsruhe – wir stellen die Highlights vor.

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Musik-Flashmob gegen Rassismus in Mainz. Grafik: Sascha Collet/Campact

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Mainz: Musikflashmob gegen Rechts

„Nach Hoyerswerda konnten wir nicht mehr schweigen.“ – sagte Bela B. von der Band „Die Ärzte“ in den 90ern in einem Interview. Heute ist Hoyerswerda wieder traurige Realität. Allein in Rheinland-Pfalz brennen ein Mal pro Woche Flüchtlingsunterkünfte, werden Menschen mit Messern attackiert oder stehen morgens frierend vor den zerbrochenen Scheiben ihrer Wohnung. Warum? Woher kommt dieser Hass – auf Geflüchtete, Menschen, die oft alles verloren haben?  

Diagnose: Angst

„Weil Du Probleme hast, die keinen interessieren“ – das war die Diagnose der Ärzte damals und damit liegen sie auch heute noch ziemlich richtig. Es geht um Angst – Angst von seiner Rente nicht mehr leben zu können, seinen Job zu verlieren oder an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. Es überrascht nicht, dass die Angst davor „wie es weitergeht“ ausgerechnet unter AfD-Wählern am höchsten ist. Doch eins ist klar: Auch wenn der letzte Flüchtling aus Deutschland vertrieben ist, wird Eure Angst bleiben. Denn die Ursachen sind leider von Dauer: prekäre Arbeitsbedingungen, Renten an der Armutsgrenze und ein Arbeitsmarkt, auf dem ein Angestellter mit 50+ kaum eine Chance auf Wiedereinstellung hat. Mir macht es deswegen eher große Angst, dass jetzt eine Partei in drei Landtagsparlamente eingezogen ist, die weiter Angst vor Flüchtlingen schürt und mit einer restriktiven Asylpolitik vermeintlich „einfache“ Lösungen für diese Probleme anbietet.

Deswegen hilft nur eins: Lasst uns immer wieder aufstehen und die einfachen Lösungen der besorgten Bürger ins Wanken bringen! Die Ärzte haben uns den Text geliefert, also kommt und lasst uns singen.

Am 19. März um 12 Uhr stehen wir plötzlich alle auf dem Theaterplatz in Mainz

Wir treffen uns ganz unauffällig – das ist schließlich ein Flashmob. Und wenn das Klavier „Schrei nach Liebe“ anstimmt, dann geht es los. Freu Dich schon mal auf erstaunte Gesichter von „besorgten Bürgern“ –  unbezahlbar! Bist Du dabei?

  • Wann: Samstag, 19. März 2016  – 12 Uhr
  • Wo: Theaterplatz, 55116 Mainz
  • Klick hier für den Text und alles weitere zur Choreographie
  • Hier geht’s zur Facebook-Veranstaltung
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Magdeburg: Musik-Flashmob gegen Rechts

Als Teil des Bündnisses Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt unterstützt Campact den Flashmob in Magdeburg ist aber nicht Veranstalter. Wir halten es für wichtig, gemeinsam und friedlich zu zeigen: Wir dulden keine Gewalt und rassistische Hetze! Wir treffen uns ganz unauffällig – damit wir nicht gleich als Flashmob erkannt werden. Und wenn das Klavier „Schrei nach Liebe“ anstimmt, dann geht es los. Freut Euch schon mal, denn erstaunte Gesichter von „besorgten Bürgern“ –  unbezahlbar! Bist Du dabei?

Aufgerufen haben dazu der Landesverband der Falken in Magdeburg. Als Teil des Bündnisses „Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt“ unterstützt Campact den Flashmob ist aber nicht Veranstalter. Wir halten es für wichtig, gemeinsam und friedlich gegen Gewalt und Rassismus anzusingen!

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Berlin-Marzahn: Ein Bezirk wehrt sich. Komm zur Demo!

„Anschlag auf Flüchtlingsunterkunft, „Besorgte Neonazis in Mahrzahnund dann nochDer Fall Lisa„. Immer wieder schlechte Presse für den Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Doch was es nicht unbedingt in die Schlagzeilen schafft: Der Bezirk hat ein starkes und aktives Bündnis gegen Rechts: von der AWO, dem Stadtteilzentrum, über den Integrationsrat und Abgeordnete von Linken und Grünen und vielen, vielen freiwilligen Helfern. „Wir dürfen nicht denen das Feld überlassen, die engherzig, manche auch rassistisch und extrem rechts, die Aufnahme von Flüchtlingen verhindern wollen“, sagt Beatrice Morgenthaler, Sprecherin des Bündnisses für Demokratie, Vielfalt und Toleranz. Deswegen wollen sie am 19. März in Marzahn viele Menschen mobilisieren, gemeinsam auf die Straße zu gehen. Und Du? Die Marzahner brauchen Dich – mach mit!

Aufgerufen hat dazu das Bündnis für Demokratie, Vielfalt und Toleranz“. Als Teil des Bündnisses „Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt“ unterstützt Campact die Demo in Berlin ist aber nicht Veranstalter. Wir halten es für wichtig, gemeinsam und friedlich gegen Rassismus auf die Straße zu gehen!
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Lichterlaufen in Karlsruhe:

Gerade jetzt, wo PEGIDA versucht, sich in Karlsruhe zu etablieren, ist es wichtig, Licht in das dunkle Gedankengut zu bringen. Mit vielen kleinen elektrischen Lichtern wollen Bürger/innen an diesem Samstagabend zum Ständehaus laufen und damit klar zeigen, dass Anfeindungen gegen Flüchtlinge, Migrant/innen und Muslimen nicht geduldet werden. Vor Ort kannst Du dann mit Deinem Licht ein Teil einer großen Botschaft werden.

  • Wann: Samstag, 19. März 2016 – 18:30 Uhr
  • Wo: Festplatz Karlsruhe
  • Ziel: Platz vor dem Ständehaus, Ständehausstrasse/Ritterstrasse
  • Hier geht’s zur Facebookveranstaltung.

Aufgerufen hat dazu der deutschsprachige Muslimkreis Karlsruhe e.V. (DMK) mit Unterstützung des Netzwerks Karlsruhe gegen rechts und des Kulturbüros des Kulturamtes und der DGB Baden-Württemberg. Als Teil des Bündnisses Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt unterstützt Campact den Flashmob in Magdeburg ist aber nicht Veranstalter. Wir halten es für wichtig, gemeinsam und friedlich zu zeigen, dass Rassismus und Gewalt bei uns nicht toleriert werden. 

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Deine Stadt ist nicht dabei? Keine Sorge, es ist sicher auch etwas in deiner Nähe geplant:

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Autor*innen

Schon als Kind lief Anna-Lena im Ruhrgebiet auf Ostermärschen mit. Mit 18 berichtete sie für einen Lokalsender vom Weltumweltgipfel in Südafrika. Sie studierte Lateinamerikanistik, Politik und Publizistik in Berlin, Spanien und Argentinien, lernte 4 Sprachen und engagierte sich in der Hochschulpolitik. Sie wurde Fernsehjournalistin, berichtete bei RTL und dem NDR über Atomenergie,prekäre Arbeitsbedingungen und Thilo Sarrazin. In Mali arbeitete sie als Consultant für die GIZ - in Berlin engagiert sie sich ehrenamtlich in einer Flüchtlingsunterkunft. Seit Oktober 2015 ist sie Campaignerin bei Campact. Alle Beiträge

14 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Ich finde Ihre Aktion richtig und wichtig. Der Zulauf zur AfD zeigt ganz deutlich, dass die meisten Menschen eine Partei gewählt haben (aus Protest?), die für die allermeisten Ihrer Wähler keinen Besserung bringen wird. Die Partei brächte lediglich den Eliten in diesen Land Vorteile. Das verschweigt Sie wohlwissend all zu gerne. Obendrein versucht sie in alter Manier, Menschen für minderwertig zu diffamierten und einzuschüchtern. Dies sind eindeutig rechtspopulistisches Tendenzen. Deshalb sind Aktionen wie Ihre von größter Bedeutung.

  2. Ich finde die Idee super und wundere mich über die vorherigen befremdlichen Kommentare! Fremdenfeindlichkeit und das Wählen der AfD ist inakzeptabel und durch nichts zu entschuldigen. Leider findet nichts in Düsseldorf statt, sonst wäre ich dabei. Viel Spass und Erfolg bei den Flashmobs.

    • Liebe Frau Keppel,

      es gibt zwar keinen Flashmob in Düsseldorf, dafür aber andere kreative Aktionen. Schauen Sie doch mal auf der Website des bundesweiten Bündnisses vorbei: http://hand-in-hand-gegen-rassismus.de/home/.
      Auf der Karte habe ich schon etwas in Düsseldorf-Süd entdeckt.
      Viel Spaß!

      Mit freundlichen Grüßen,

      Anna-Lena von Hodenberg

  3. Warum werden eigentlich die Kommentare zur Flüchtlingspolitik immer gesperrt? Weil die Realität den linken Träumern nicht passt? Bei uns auf dem Land werden durch die Grün Rote Politik die Flüchtlinge flächendeckend verteilt, um sie zu integrieren! Flüchtlinge werden nicht staatlich integriert, das ist geltendes deutsches Recht! Dazu brauchen wir ein Einwanderungs- Gesetz! 90 % der Bevölkerung sind strikt gegen Integration und Zuzug. Was passiert wenn sogenannte Eliten die Gesellschaft mit ihren „Richtigen“ Überzeugungen gewaltsam beglücken kennen wir aus dem Faschismus und Kommunismus. Warum sind denn Leute „Fremdenfeindlich“ wenn sie Enteignet und ihr Lebenswerk zerstört wird? Stellt eine Gemeinde Container in ein Neubauviertel bleibt den Hauseigentümern in Sekunden nur noch die Hypothek auf ihr Haus. Das ist die Realität. Mit dem Geld, das bei uns die Gesellschaft spaltet könnte man alle Flüchtlinge des UNHCR sehr gut versorgen.

    • Lieber Herr Düsterhus,

      Kommentare zur Flüchtlingspolitik werden bei Campact nicht „immer“ gesperrt. Wir behalten uns aber vor Kommentare zu sperren, in denen offensichtlich beleidigt wird oder verfassungsfeindliche und rechtswidrige Äußerungen vertreten werden. Das ist nämlich illegal – aber leider bei vielen Kommentaren der Fall.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Anna-Lena von Hodenberg, Campaignerin

    • Lieber Günter,

      Leute sind fremdenfeindlich, weil sie so erzogen wurden und keinen Sinn darin sehen, ihre Sicht- und Verhaltensweisen zu ändern. Es würde ihnen ja der imaginäre Feind, den sie schlecht machen können, um gemeinschaftlich besser da zu stehen, verloren gehen. Fremdenfreundlich zu sein, bedeutet übrigens nicht, jedem Menschen sofort blind zu vertrauen.
      Aus welcher Statistik stammen die „90% der Bevölkerung“? Ohne Beleg ist das für mich eine Lüge.

      Mit fremdenfreundlichen Grüßen
      Oliver

    • Lieber Oliver,

      vielen Dank für Ihren Hinweis. Da hat es tatsächlich eine Verwechslung gegeben. Die Postleitzahl ist natürlich: 55116 Mainz.

      Herzliche Grüße,

      Anna-Lena von Hodenberg

    • Hallo Maxi,

      danke für den Hinweis. Die Postleitzahl ist korrigiert und Ihre Sorge ist unberechtigt: Das ist kein Fake Post.

      Herzliche Grüße,

      Anna-Lena von Hodenberg

  4. So sehr ich Camact schätze, und auch unterstütze bei gewissen Themen.
    Diese Aktionen die geplant sind wem sollen Sie nützen?
    Fakt ist, die AFD sitzt in drei Landtagen in Deutschland, und man muss kein Prophet sein das im Herbst wieder die AFD genug Stimmen erhält und in den nächsten Landtag einzieht, sei es in Berlin und Mecklenburg – Vorpommern.
    Wer hat denn die AFD so stark gemacht, doch nicht der Wähler allein, die Ursachen liegen ganz wo anders und da sind die etablierten Parteien wie CDU und SPD auch die Grünen mitverantwortlich, nur die wollen es nicht wahr haben. Die meisten sind Protestwähler und nun stellt sich die Frage “ WARUM“ ?
    Hört euch doch mal um bei den Kommunen um, redet mit den Bürgermeistern die haben die Suppe auszulöffeln. Woher sollen Sie den Wohnraum hernehmen, eine wahre Kostenexplosion rollt auf Sie zu, und was ist mit den Obdachlosen hierzulande die aus irgendeinen Grund in die Schieflage gerieten?
    Fragen über Fragen, wer hat die Lösung???

    • Sehr geehrter Herr Brandl,

      wir richten uns mit diesen Aktionen gegen die rassistische Gewalt, die beinahe täglich in Deutschland um sich greift: Menschen wachen in brennenden Häusern auf, werden mit Messern attackiert oder stehen vor den zerschlagenen Scheiben ihrer Unterkünfte. Politisch unterschiedliche Meinungen zu haben oder mit der gegenwärtigen Situation nicht zufrieden zu sein, ist vollkommen in Ordnung, aber Gewalt als Ausdruck von politischem Missfallen kann und darf nicht zum Normalzustand werden.

      Mit freundlichen Grüßen

      Anna-Lena von Hodenberg

    • Lieber Bernhard,

      du solltest keine Ursachenforschung betreiben, wenn du es als Fakt verbreitest, dass die AfD in drei Landtagen in Deutschland sitzt. Dann kann man deine darauf folgende Meinung nämlich nicht ernst nehmen. Es sei denn, ihre Abgeordneten würden in den anderen fünf Landtagen ausschließlich stehen. Dann hättest du, genau genommen, Recht.
      Wie wäre es, wenn du einfach mal an einer solchen Aktion teilnimmst und mit anderen TeilnehmerInnen redest. Dann erhältst du unter Umständen Informationen, die bisher an dir vorbei gegangen sind und kommst vielleicht selbst darauf, wem die Aktionen nützen.

      Grüße
      Oliver

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