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Skandal: Monsanto spendet 500.000 Dollar an Institut, das Glyphosat für nicht krebserregend hält

Erst am Montag vermeldete eine neue Studie von FAO/WHO, dass Glyphosat angeblich doch nicht krebserregend sei. Doch wie der Guardian jetzt aufdeckt, arbeitet der Vorsitzende der FAO/WHO-Arbeitsgruppe gleichzeitig für ein Institut, das von Monsanto eine 500.000$-Spende bekam. Ein Skandal!

Schon heute oder morgen entscheidet die EU über die weitere Zulassung des wahrscheinlich krebserregenden Pestizids Glyphosat. Erst am Montag vermeldete eine neue Studie von FAO/WHO, dass Glyphosat angeblich doch nicht krebserregend sei. Doch wie der Guardian jetzt aufdeckt, arbeitet der Vorsitzende der FAO/WHO-Arbeitsgruppe gleichzeitig für ein Institut, das von Monsanto eine 500.000$-Spende bekam. Ein Skandal!

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Grafik: Zitrsublau/Campact [CC BY-ND 2.0]

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Der Vorsitzende und Ko-Vorsitzende einer Arbeitsgruppe der Food and Agriculture Organization (FAO) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Pestiziden, die am Montag Glyphosat für unbedenklich erklärt hatte, sind nach Recherchen des britischen Guardian massiv in Interessenskonflikte verstrickt. Professor Alan Boobis, der Vorsitzende des Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (JMPR), ist gleichzeitig Vize-Präsident des International Life Science Institute (ILSI) Europa. Nach Informationen des Guardian erhielt ILSI im Jahr 2012 eine Spende über 500.000 US Dollar von Monsanto sowie eine weitere Spende über 528.500 US Dollar von der Pestizidlobby Croplife International, in der unter anderem Monsanto, Dow und Syngenta vertreten sind. Auch ein weiteres Mitglied des JMPR, Angelo Moretto, ist Vorstandsmitglied eines Instituts das zu ILSI gehört. Moretto war Ko-Vorsitzender der entscheidenden Sitzung über Glyphosat.

Gerald Neubauer von Campact zeigt sich empört:

“Der Glyphosat-Freispruch von FAO/WHO war anscheinend von Monsanto mitfinanziert. Das grenzt an Korruption.”

Die EU müsse jetzt Konsequenzen aus dem Skandal ziehen und Glyphosat die Zulassung versagen. Außerdem fordert Neubauer Konsequenzen bei den betroffenen UN-Organisationen:

“FAO und WHO dürfen nicht zulassen, dass Experten mit Interessenskonflikten über die Risiken von Glyphosat urteilen. Boobis und Moretto dürfen nicht weiter für das JMPR arbeiten. Nur so können die UN-Institutionen ihre Glaubwürdigkeit wieder herstellen.”

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Autor*innen

Organisierte Protest gegen Castor-Transporte und ist einer der Gründungsstifter der Bewegungsstiftung. Nach dem Studium der Politik, Philosophie und Soziologie promovierte er über Zivilen Ungehorsam in der internationalen Politik. Bevor Gerald Neubauer 2015 zu Campact kam, arbeitete er als Campaigner für Greenpeace zum Thema Kohleausstieg. Alle Beiträge

53 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hier was aus der Seite vom Umweltinstitut:

    http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/pestizide/glyphosat/glyphosat-zulassung-unsere-anzeige-gegen-monsanto-bfr-und-efsa.html

    Glyphosat: Ein Fall für die Staatsanwaltschaft

    „Im Wiederzulassungsverfahren für den Unkrautvernichter Glyphosat sind wichtige Studien systematisch ausgeschlossen oder falsch interpretiert worden. Deshalb schließt sich das Umweltinstitut einer Strafanzeige der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 gegen den Glyphosat-Hersteller Monsanto und die federführenden Zulassungsbehörden an.“

    „Jetzt ist die Staatsanwaltschaft gefragt“

    „In Anbetracht der zahlreichen nachgewiesenen Mängel im Zulassungsverfahren fällt es schwer an Zufall zu glauben. Wir vermuten vielmehr: Das hat System. Es entsteht fast zwangsläufig der Eindruck, dass Behörden und Hersteller Hand in Hand arbeiten, um Glyphosat mit allen Mitteln auf dem europäischen Markt zu halten.“

  2. hey Campact

    Nachdem ihr offenbar noch nicht mitbekommen habt, dass eine gigantische Gerichtsaktion gegen Monsanto rollt, wollte ich euch dass mal weitertickern:

    http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/unwissenschaftliche-glyphosat-studien-global-2000-zeigt-monsanto-an-a1311215.html

    „Unwissenschaftliche Glyphosat-Studien: Global 2000 zeigt Monsanto an“

    „Gegen die europäische Niederlassung von Monsanto liegt Anzeige vor: von Global 2000. Einfacher, schwerer sowie gewerbsmäßiger Betrug wird Monsanto vorgeworfen. Dabei steht der Agrarkonzern für alle die, die Neuzulassung vom Pflanzengift Glyphosat beantragt haben.“

    Und das Beste daran: das Bundesumweltinstitut hat sich dieser Anzeige angeschlossen. Lest mal hier:

    http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/pestizide/glyphosat/glyphosat-zulassung-unsere-anzeige-gegen-monsanto-bfr-und-efsa.html

    Wo bleibt ihr in diesem Fall?? Wann schließt ihr euch dieser Anzeige an?? Allerhöchste Zeit wird’s!!

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