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Absurd: Warum diesem Mann verboten wird, saubere Energie zu produzieren

Martin Pehle hatte nicht mit Gegenwind gerechnet, er wollte nur saubere Energie. Doch das Ordnungsamt seines Lausitzer Dorfes hat seine Solaranlage vom Dach genommen - mit grotesken Argumenten.

Martin Pehle hatte nicht mit Gegenwind gerechnet, er wollte nur saubere Energie. Doch das Ordnungsamt seines Lausitzer Dorfes will seine Solaranlage vom Dach nehmen – mit grotesken Argumenten. 

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Martin Pehle aus Atterwasch lebt in einem denkmalgeschützten Haus. Da die Sonne das Dach komplett bestrahlt, hatte der Vorsitzende des Gemeindekirchenrats eine Idee: Eine Solaranlage aufs Dach.

Es dauerte nicht lange, da stand das Ordnungsamt vor der Tür: Die Solaranlage füge sich nicht “in das bestehende Denkmal-Ensemble ein”, ja, es “verunstaltet” dieses sogar, so die Behörde. Darum müsse die Anlage verschwinden.

Twitter Atterwasch 1

Ob man eine Solaranlage als “Verunstaltung” betrachtet, sei jedem selbst überlassen. Doch dass sich ausgerechnet das Ordnungsamt Atterwasch so viele Gedanken um die Denkmalschutz und Dorf-Ästhetik macht, ist mehr als verwunderlich: Das gesamte Dorf Atterwasch soll verschwinden, um Platz für die gierigen Kohlebagger zu machen. Das heißt: Die Häuser werden abgebaggert, die Menschen zwangsumgesiedelt und die Kirche womöglich gesprengt.

“Das ist so widersinnig, wie nur etwas sein kann” – Monika Schulz-Höpfner, Kreistagsvorsitzende aus Atterwasch

Die Solaranlage ist für das Ordnungsamt ein Problem, die Abbaggerung des ganzen Dorfes nicht. Der Grund: Die Abbaggerung sei ein Prozess, der “planerisch vorbereitet wurde”, so Olaf Lank vom Landkreis Spree-Neiße.

Seit Ende Mai ist die Solaranlage nun vom Dach – doch Martin Pehle und seine Mitstreiter haben angekündigt, für eine neue Genehmigung zu streiten. Wir drücken die Daumen!

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Autor*innen

13 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. „Das hat nichts mit dem Tagebau neben dem Dorf zu tun.“

    Gut der Tagebau reist gleich die ganzen Denkmalgeschützten Gebäude ab.

    Gruß

  2. Ich habe dem von S. Hähnle Kommentar nichts hinzuzufügen! Regulierungen, Verordnungen, Genehmigungen, Anträge, Gutachten usw., dienen mit Ausnahmen einfach nur noch dazu, um „einigen“ Bürgern in diesem Land eine Arbeitsberechtigung auszustellen. Das alles erinnert mich alles ein wenig an „Asterix und Obelix in Rom“. Pragmatisch für das Wohl und die Sinnhaftigkeit zu entscheiden sowie Verantwortung zu übernehmen, ist uns anscheinen aberzogen worden. Recht hin, Recht her! Individuelle Entscheidungen sollten und müssen getroffen werden. Hierzu scheinen aber nur noch die wenigsten Akteure in öffentlichen Ämtern in der Lage zu sein.

  3. Werden wir denn immer hirnloser? Kann heute keiner mehr praktisch und spontan etwas Gutes entscheiden? Brauchen wir für alles Gutachten? Wo bleibt unser normaler Menschenverstand?
    Steht Optik vor Gesundheit? Unglaublich!!

  4. Wer es verpasst vor dem Aufbau einer Solaranlage eine entsprechende Genehmigung einzuholen wird zurecht mit dem Rückbau bestraft. Hierbei ist es völlig unabhängig von der Tatsache zu betrachten, dass ein ganzes Dorf für die Erzeugung schmutziger Braunkohle-Energie zwangs umgesiedelt wird, was hier ja wohl schon vorher bekannt war.

    • Es ist natürlich nicht unabhängig von der Tatsache zu betrachten, da es faktisch ja nunmal in einem Zusammenhang steht. Nur ein Jurist, kann diesen ignorieren, weil er nur den Buchstaben und nicht der Lebenswirklichkeit verplichtet ist. Das macht es selbstverständlich nicht weniger hirnverbrannt.

  5. Die Anlage ist wieder abgebaut? Tja, Pech. Jetzt eine Kampagne, die „unterthänigst“ dafür streitet, sie wieder aufbauen zu dürfen, wäre lachhaft. (Ist das der Grund, warum sich die Autorin aufs Daumendrücken beschränkt?) Die Anlage auf dem Dach (!) hätte man groß rausbringen können. Die abgebaute Anlage kann man vergraben und vergessen.

    Jede_r Aktivist_in weiß: Ordnungswidrigkeit ist Ehrensache, wenn es nicht anders geht.

  6. Das zeigt wieder mal wie absurd und verwerflich in unserem Land mit Menschen umgegangen wird die eigentlich nur Gutes tun, Nachhaltigkeit fördern und Energie sparen und dann abgestraft werden wenn es den Politikern und Unternehmern nicht ins Konzept passt. Wir müssen aufwachen und uns dagegen wehren.

  7. Ja. Das ist Logik. Okay, die Menschheit treibt grade ihren eigenen Untergang voran, aber hauptsache, wir haben ein wunderschönes Dorf, das man sowieso des Profits wegen niederwalzt…

    Noch lächerlicher geht es einfach nicht… -_-

  8. Warscheinlich ist der wahrebGrund, dass sonst mehr Entschädigung gezahlt werden müßte.

  9. Sry, eure Argumentation hinkt. Denkmalgeschützt bezieht sich auf die Häuser um die Kirche usw.
    Das hat nichts mit dem Tagebau neben dem Dorf zu tun.
    Denkmalschutz gibt es überall in Deutschland und wenn der Gemeindekirchenrat sich einmal mit der Bauordnung auseinander gesetzt hätte dann hätten sie es vor dem quasie „Schwarzbau“ erfahren.
    Gleiches Recht für alle.
    Über Denkmalschutz im allgemeinen sollten wir vielleicht mal reden…
    Das hier ist nur ein extremes aber nicht irrsinniges Beispiel.
    Gruß

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