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Wissenschaftler belegen: Das Ausmaß von Gesundheitsschäden durch Kohlekraftwerke ist drastisch. In einer neuen Studie verdeutlichen sie, wie Kohlekraft unsere Gesundheit beeinflusst – und Leben bedroht.

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Die Studie Europe’s Dark Cloud zeigt auf, wie viele Menschen jedes Jahr in der EU durch Kohlekraftwerke sterben. Sie kamen auf eine unfassbare Zahl: 23.000. Das bedeutet, jedes Jahr sterben in der Europäischen Union ungefähr so viele Menschen an den Auswirkungen von Kohlekraft, wie an Verkehrsunfällen.

Tödliche Luftverschmutzung – für unsere Nachbarn

Der WWF, das Climate Action Network (CAN) und weitere Umweltschutzorganisationen untersuchten 90% der EU-Kohlekraftwerke und kamen zu dem Ergebnis: Die Tode von knapp 23.000 Menschen gehen auf das Konto von Kohlekraftwerken. Die Studie zeigt: Die Luftverschmutzung kostete tausenden das Leben, Zehntausende leiden an Krankheiten – von Herzproblemen bis zur Bronchitis. Feinstaub, wie ihn Kohlekraftwerke entlassen, kann Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten befördern, das ist längst belegt.

Die Studie ist ungewöhnlich: sie beziffert nicht nur die Todesfälle pro Land, sondern auch die der Nachbarländer. Deutschland ist mit seinen alten Braunkohlekraftwerken verantwortlich für 2490 Tode außerhalb Deutschlands, einige unserer Kraftwerke zählen zu den dreckigsten Europas. Die „dunkle Wolke“ aus Feinstaubpartikel kann im Umkreis von hunderten Kilometern die Luftqualität beeinflussen, daher ist das Nachbarland oft direkt betroffen. Die Autoren nutzten Wetterdaten: Windgeschwindigkeit, Temperatur und Niederschlag bestimmen, wie sich Feinstaub verbreitet.

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Deutschland und Polen verpesten ihre Nachbarn am gravierendsten

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen warnt: Luftverschmutzung ist mittlerweile eines der größten Gesundheitsrisiken für die Europäische Bevölkerung. Luftverschmutzung macht nicht an den Ländergrenzen halt, sondern verpestet darüber hinaus. Die Studie ist eine eindringliche Ermahnung: Der Kohleausstieg darf nicht mehr auf sich warten lassen, jedes Jahr sterben Menschen. 

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Autor*innen

… studierte Kulturwissenschaften und Friedensforschung. Danach arbeitete sie im Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg und bei Greenpeace Deutschland. Sie ist Mitgründerin der deutschen Zweigstelle der nobelpreisgekrönten International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN). Alle Beiträge

3 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Im Vergleich mit Kohlekraftwerken ist sogar die Atomkraft harmlos – die sind zwar riskant, aber töten zumindest im Normalbetrieb niemanden. Man sollte langfristig beide Arten von Kraftwerken abschalten, aber selbstverständlich müssen die Kohlekraftwerke zuerst weg. Leider wird es umgekehrt gemacht und die Kohlekraftwerke werden allein in Europa noch hunderttausende qualvolle Tode verursachen.

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