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70 Prozent befürchten negative Auswirkungen

70 Prozent der Bürger/innen befürchten negative Auswirkungen für Umwelt und Verbraucher durch die heute vereinbarte Übernahme des Agrarkonzerns Monsanto durch die Bayer AG. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Campact. Nur 17 Prozent der rund 1000 Befragten glauben, dass die Übernahme positive Auswirkungen für Umwelt und Verbraucher haben wird. 

Monsanto ist einer der weltgrößten Agrarkonzerne – als Anbieter von Gentechnik-Saatgut und glyphosathaltiger Pestizide treibt Monsanto die weitere Industrialisierung der Landwirtschaft voran. Die Umfrage zeigt, dass eine große Mehrheit der Bürger/innen befürchtet, dass der neue Konzern „Baysanto“ zu mehr Gentechnik und mehr Glyphosat in der Landwirtschaft führen wird. Und das stößt auf starke Ablehnung der Verbraucher.

69 Prozent wollen Verbot der Übernahme durch Kartellbehörden

Angesichts der Auswirkungen auf den Wettbewerb befürworten 69 Prozent der Befragten ein Verbot der Übernahme durch die EU. Mit der Monsanto-Übernahme würde die ohnehin schon starke Konzentration auf dem Markt für Saatgut und Pflanzenschutzmittel weiter zunehmen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat daher eine Prüfung der Übernahme angekündigt.

Neben Bayer/Monsanto wollen auch die Agrarkonzerne Syngenta und Chemchina fusionieren. Und die US-Konzerne Dupont und DowChemical haben sich bereits auf eine Fusion geeinigt. Die sechs größten Anbieter könnten somit auf nur noch drei zusammenschrumpfen. Diese Konzentration bedeutet höhere Preise und weniger Auswahl für Bauern und Verbraucher. Daher hoffen wir, dass die Wettbewerbsbehörden ihren Auftrag ernst nehmen – und die Fusion untersagen.

63 Prozent sehen Schaden für Bayers Image

Die Anfang September durchgeführte Emnid-Umfrage zeigt außerdem erhebliche Risiken für das Markenimage von Bayer. 63 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Monsanto-Übernahme schlecht für das Image von Bayer wäre. Das sehr schlechte Image von Monsanto würde durch die Übernahme natürlich auf Bayer abfärben. Schon zu seinem eigenen Wohl sollte Bayer lieber die Finger von Monsanto lassen.

Mit der Einigung von Bayer und Monsanto wird die Fusion der beiden Agrarmultis immer wahrscheinlicher. Doch noch können wir den Megakonzern Baysanto stoppen – schließlich müssen auch die Kartellbehörden dem Deal noch zustimmen.

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Autor*innen

Organisierte Protest gegen Castor-Transporte und ist einer der Gründungsstifter der Bewegungsstiftung. Nach dem Studium der Politik, Philosophie und Soziologie promovierte er über Zivilen Ungehorsam in der internationalen Politik. Bevor Gerald Neubauer 2015 zu Campact kam, arbeitete er als Campaigner für Greenpeace zum Thema Kohleausstieg. Alle Beiträge

21 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Sie haben mit Ihren Kampagnen doch den Menschen erst dieses negative Image eingepflanzt. Und jetzt zitieren Sie die Umfrageergebnisse als unabhängigen Beleg?
    Sie betreiben hier selbstreferenzierende Propaganda!

    • Hallo Herr K.,

      Formal fast richtig. Nur inhaltlich scheinen Sie zuzustimmen, jedenfalls sagen Sie nichts dazu, dass es zu den Geschäftszielen der Bayer und Monsanto gehört, Agrarproduzenten von ihren Produkten abhängig zu machen, durch Lizenzsysteme eine unabhängige Agrarproduktion einzuengen, und dass Gefahren für Leib und Leben von Menschen und Tieren als „externale Kosten“ ausgeblendet werden.
      Vielleicht haben Sie sogar recht, dass durch die Informationen darüber den Lesern ein „negatives Image eingepflanzt“ wurde. Aber so richtig gut entwickelt hat sich dieses Negativimage, weil es beständig fachlich fundierte Nährstoffe bekommt.

      Probieren Sie es doch auch mal, z.B. durch den Bericht über die vielen tausend indischen Bauern, die sich umbringen, weil Ihnen durch falsche Versprechungen der Chemielieferanten ihre karge Lebensgrundlage genommen wurde.

      Und, Herr K., Sie schickt sicher nicht Berthold B.?
      viele Grüße
      Thomas Teichmann

    • Ach ne. Ist Monsanto der unschuldige Ritter für die Rechte und den Wohlstand der Bauern der dritten Welt und unsere Gesundheit. Wäre mir neu. Glaube ich auch nicht. Das Gegenteil ist vielfältig belegt.

  2. wieso ,ist doch gut …kann bayer gleich die medikamente zur heilung von monsanto schäden mit verkaufen ….am besten man kauft gleich mit dem Round-up die chemotherapie oder das allergiemittel…

  3. Monsanto wird verklagt in Den Haag und aus vielen Ländern rausgeschmissen und BAYER öffnet die Hintertür, die Marke wird einverleibt und man geht davon aus, dass sie ihren Giftmischer Status verliert und Den Haag in der Versenkung verschwindet.

    Ich hoffe, dass das Gegenteil der der Fall sein wird. BAYER wird zum globalen Giftmischer erklärt – das war er eigentlich schon immer, verschönt durch „Erfolge der Bilanzen“ und der absurde Stolz der Deutschen auf diesen global Player (Wir sind auch wer)!
    Der Konzern produziert Giftgase und Sprengstoffe seit dem 1ten Weltkrieg und auch das Giftgas Zyklon für den Massenmord an den Juden., Pestizide die unsere Bienen und Insekten umbringen und somit auch die Vögel, aber auch toxische Farben und Medikamente, wie die Anti-Baby Pille die bei jungen, gesunden Frauen Thrombose .auslöste.
    Der Schaden für die Weltbevölkerung als Kollektiv, der von diesen Firmen verursacht wurde und wird, ist noch nicht einmal abschätzbar!

  4. Aus Bayer Vizemeister wird die Mord- und Totschlag Ltd. – es ist einfach nur zum Heulen! Wie diese grenzenlose, völlig ungehemmte, dennoch mitunter gut verdeckt-verschleiert ablaufende Globalisierungs-Zusammenschluß-Geschichten funktionieren – grandios!
    Und dann hilft auch noch Draghi EZB den Leberkuchenern bei der Finanzierung des Deals! Weil ja Geld zur Zeit nichts kostet! Wie lange läuft eigentlich diese Rabattzins-Geschichte?

  5. Wann werden die Bürger denn noch gefragt, was sie so an vergifteten Lebensmitteln fressen möchten ??? Wir und die gesamte Umwelt werden zu Gunsten der Konzerne vergiftet und das noch mit der unterstützung der Politiker !
    Alles was wir heute in den Supermärkten an Lebensmitteln kaufen ist bereits stark mit Glysophosfat verseucht ! Egal ob Fleisch, Wurst, Brot oder Gemüse …
    Ihr wundert Euch noch über steigende Krebsraten ??? Ich nicht …

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