CETA: Wallonien kämpft für uns alle
Was ist da in Brüssel los: Die Unterzeichnung von CETA wackelt, sie könnte durch Wallonien ganz gestoppt werden! Die EU-Kommission lässt nichts unversucht, um die belgische Region zum Einlenken zu bringen. Sie übt massiven Zeitdruck aus, beschwört das Ende Europas herauf, droht mit dem Entzug von Investitionen und lockt mit Fördergeldern – doch das belgische […]
Was ist da in Brüssel los: Die Unterzeichnung von CETA wackelt, sie könnte durch Wallonien ganz gestoppt werden! Die EU-Kommission lässt nichts unversucht, um die belgische Region zum Einlenken zu bringen. Sie übt massiven Zeitdruck aus, beschwört das Ende Europas herauf, droht mit dem Entzug von Investitionen und lockt mit Fördergeldern – doch das belgische Regionalparlament bleibt immer noch standhaft. Dafür wird es von den CETA-Befürwortern jetzt mit Schmähungen überhäuft. Doch immer mehr Menschen stehen auf und sagen: Wallonien spricht auch für uns. Europa will CETA nicht!
Wir wollen ein sozialeres, ökologischeres und demokratischeres Europa. Doch CETA ist ein Angriff auf eben dieses Europa: Das Abkommen soll die Balance zwischen Gesellschaft und Wirtschaft zugunsten der Konzerne verschieben. Das mutige Nein der Walloninnen und Wallonen ist also ein Dienst an der Zukunft Europas. Dafür danken wir ihnen. Und bitten sie, stark zu bleiben!
Teile diese Grafik auf Facebook und sag als Bürger/in Europas: „Bleib stark, Wallonien!“
Die Walloninnen und Wallonen sagen nicht einfach Nein. Vorausgegangen ist ein 18-monatiger umfangreicher Konsultationsprozess des Wallonischen Parlaments mit Wirtschaft, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft sowie den europäischen und kanadischen Verhandler/innen. Einen Prozess in dieser Intensität hat es in keinem anderen Land Europas gegeben. Regionalregierungschef Paul Magnette kennt das Abkommen in einer Tiefe wie kaum ein anderer Regierungschef – und lässt sich daher von vagen Zusatzerklärungen bisher nicht blenden.
Für ein Ja zu CETA formulierte das wallonische Parlament hohe Hürden: Das Abkommen dürfe weder Sonderklagerechte für Konzerne enthalten noch die bäuerliche Landwirtschaft gefährden und öffentliche Dienstleistungen unter Privatisierungsdruck setzen. So entschieden hätten wir auch gerne Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel für eine Neuverhandlung von CETA kämpfen sehen. Doch ihm reichten für sein Ja zu CETA weitgehend bedeutungslose “Auslegungserklärungen”. Nur die Walloninnen und Wallonen haben bislang noch diesen Kampfgeist gegen CETA, stehen ein für eine faire und gerechte Handelspolitik – und haben die Chance, zu siegen.
Teile unsere Grafik und sag „Bleib stark, Wallonien!“
Die mögliche Absage des EU-Kanada-Gipfels wäre eine Ohrfeige für die neoliberale Handelspolitik der EU
EU-Kommission und Regierungschef versuchen, diese Politik mit aller Macht und allen Tricks durchzudrücken. Dass Ihnen das immer noch nicht gelungen ist, ist nicht nur ein Verdienst Walloniens, sondern auch von uns allen. Von 3,3 Millionen Menschen, die die Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA unterzeichneten. Von Hunderttausenden, die auf den Straßen gegen die Handelsabkommen protestiert haben. Und von unzähligen lokalen Initiativen und Bündnissen auf beiden Seiten des Atlantiks. Wir sind weit gekommen. Wir halten das durch. Was auch immer passiert, wir werden CETA stoppen!
Die EU-Kommission will uns weismachen, dass Europa am Ende ist, wenn CETA scheitert
Aber das Gegenteil ist richtig: Nur wenn CETA scheitert, haben wir die Chance, endlich internationale Abkommen zu bekommen, die die Globalisierung gestalten und den Märkten soziale und ökologische Regeln setzen. Was es jetzt braucht, ist ein breiter Prozess unter Beteiligung von Gewerkschaften, Umwelt- und Verbraucherschützern sowie entwicklungspolitischen Gruppen, an dessen Ende der Konsens über eine neue europäische Außenwirtschaftspolitik steht.
Wir sind voller Hoffnung auf ein anderes Europa!
PS: Bisher hat kein Parlament seine Hand gehoben für CETA. Fünf Jahre wurde im Geheimen verhandelt, immer mit dem Hinweis, am Ende dürften die Parlamente mitreden. Und jetzt zeigt sich: Abnicken sollten sie es. Das ist der eigentliche Skandal – nicht die Hartnäckigkeit einer kleinen Region im Herzen Europas.
PPS: Der CETA-Krimi geht weiter. Die Versuche, das Parlament Wallonie zum Einlenken zu bewegen nehmen kein Ende. Wenn Du dich fragst ob CETA noch lebt oder schon tot ist hilft ein kurzer Blick auf diese Webseite (auf englisch): Ist CETA schon tot?
Damit alle mitmachen werden Rechte zunächst auch kleinen Gruppen zugesichert und festgeschrieben. Eine Inanspruchnahme dieser Rechte ist nicht wirklich vorgesehen.
Demokratie geht anders.
Ich bin stolz auf sie
Danke
Ich bin ganz Ihrer Meinung. Nur Mut und weiter so.
Sollte kein CETA-Vertrag zustande kommen wird es sicher keinen Abbruch der Handelsbeziehungen mit den USA und Kanada geben.
Dazu ist der Markt in Europa einfach zu groß.
Aber wir haben nicht die Ungerechtigkeiten, die aus CETA resultieren.
merci Wallonie !!!
CETA NO !!!
Jetzt hat die EU was Sie wollte: ein Europa der Regionen und der Subsidiarität. Danke Wallonien!
Viel Glück und Standfestigkeit, Andreas Flora
Bleib stark Wallonien.
Auch wenn CETA noch so vorteilhaft für die Wirtschaft der EU und Kanadas sein mag, für die Armen in den Drittweltländern ist dies nicht der Fall. Wäre es nicht einfacher und vor allem gerechter, diesen Menschen in ihrer angestammten Heimat Beschäftigungsmöglichkeit und damit Verdienst zum Erhalt und evtl. Verbesserung ihrer Lebensqualität zu schaffen, indem man dort Wirtschaftszonen etabliert? Stattdessen propagieren von den Bossen marionettierte Wirtschaftslaien noch mehr Wohlstand in den vom Abkommen involvierten Wirtschaftszonen. Quod erit demonstrandum! ! Es wäre Zeit, auf den Willen des Volkes zu achten. Es ist das Volk, das die Politik alimentiert. Wes‘ Brot ich ess, des‘ Lied ich sing, gilt heute immer noch. Politiker richten sich doch sehr gern danach, indem sie nach der Pfeife der Wirtschaftsbosse tanzen Wie wär’s, wenn sie mal nach der Trommel des Volkes marschierten? Und dieses Volk lehnt, aus welchen Gründen auch immer, dieses CETA-Abkommen ab.
Bleib stark, Wallonien!
Wallonien ist eine große Ermutigung für alle Bürger der EU, die für mehr Mitspracherecht und Bürgernähe in der EU kämpfen. Ich hoffe, dass wir auch in Deutschland bald solche Erfolge verzeichnen können
Ich bin für eine Union in Europa !!!
Aber nicht für eine EU mit anderen Werten/Gesellschaftsordnung. Die EU
muß schon auf ihre Bürger hören und nicht hinter verschlossenen Türen
verhandeln und entscheiden.
Wo bleibt da die viel beschworene Transparenz ?