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Letzter Ausweg Südpol? Warum es immer noch kein Endlager für Atommüll gibt

Atommüll ins All schießen, zum Südpol bringen, ins Meer versenken – seit es Atomkraft gibt, stellt sich auch die Frage, wohin wir dem verstrahlten Müll? Doch damals wie heute hilft das Motto aus den Augen, aus dem Sinn nicht weiter. Der Wissenschaftler Harald Lesch hinterfragt, warum wir eigentlich immer noch keine Lösung dafür haben, was mit dem radioaktiven Abfall passieren soll.

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2022 soll das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Netz gehen. Doch der Atommüll, den die Kraftwerke hinterlassen, wird noch in einer Millionen Jahren strahlen. Harald Lesch führt uns durch die Geschichte der Atomkraft und macht klar: eine überzeugende Lösung für die Entsorgung des Atommülls gibt es immer noch nicht. Zu Recht vergleicht der Wissenschaftler das Projekt Atomkraft mit einem Flugzeug, das sich bereits in die Luft begeben durfte, obwohl die Landebahn erst noch gebaut werden muss. Mit der Frage nach einer sicheren Endlagerung für den strahlenden Abfall werden wir aller Voraussicht nach noch lange in der Luft hängen.

Die Atomkonzerne stehlen sich aus der Verantwortung

Sicher ist allein eins: die Entsorgung des Atommülls, der uns noch über Generationen beschäftigen wird, wird teuer. Die Kosten für die Sanierung des gescheiterten Endlagers Asse, die zuletzt auf 10 Milliarden explodierten, sind nur ein Vorgeschmack auf die Langzeitkosten für den Atommüll. Die Betreiber der Atomkraftwerke haben allerdings gerade einen Deal ausgehandelt, mit dem sie sich aus der Verantwortung für die Endlagerung loskaufen. Und ab nächstem Jahr können sie sich richtig freuen, denn dann fällt sogar die Steuer auf Brennelemente weg – rund eine halbe Millionen Euro pro AKW und pro Tag.

Und als ob das noch nicht genug wäre, drücken sich die Atomkonzerne sogar dieses Jahr um Steuern in Höhe von rund 750 Millionen. Weil die Steuer auf Brennelemente Ende 2016 ausläuft, haben alle AKW-Betreiber den Einsatz neuer Brennelemente außerplanmäßig auf den Jahresbeginn 2017 verschoben – um dann komplett steuerfrei zu bleibenDoch dieser Trick könnte verhindert werden: wenn auch die CDU einer Verlängerung der Brennelemente-Steuer wenigstens um ein Jahr zustimmt. Denn dann müssten die Atomkonzerne auch im neuen Jahr ihren Teil beisteuern.

Wir fordern deshalb von Finanzminister Schäuble, die Steuer auf Brennelemente zu verlängern. Bitte unterstütze uns dabei:

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Autor*innen

Katrin Beushausen kam von der Bühne zur Politik: Nach dem Studium der Theaterwissenschaft arbeitete sie als Pressereferentin und Dramaturgin, lehrte und promovierte zum Verhältnis von Theater und Öffentlichkeit. Sie organisierte kreativen Protest gegen Uni-Sparpläne und stritt bei 350.org gegen klimaschädliche Investitionen. Seit 2016 ist sie Campact Campaignerin. Alle Beiträge

7 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Es gibt keine Endlager, so einfach ist das und deshalb wird die Lagerung unglaublich teuer, das will keiner wahrhaben!

  2. Wenn man berücksichtigt dass nur in unserer Atmosphäre ein einigermaßen nuklearstrahlen- freuer Raum ist und in der Erde und außerhalb der Atmosphäre die Strahlung enorm ist sollte man nicht so sehr verrückt machen. Wenn zum Beispiel in einem Abklingbecken 70 cm Wasser über den z.B. abgebrannten Brennstab stehen, so kommt keine Strahlung hindurch. Derzeit hat man Zwischenlager an den KKWs wo die nur einmal abgebrannten Brennstäbe zwischengelagert werden. Man hat heute noch keine Ahnung ob man die nicht spärter wieder aufbereitet, zumal überall auf der Welt derzeit hunderten von neuen KKWs im Bau und in der Planungs sind. Aber sicher werden sie eine andere Technik haben wie die heute veralteten. In Finnland wird derzeit ein neues KKW gebaut und demnächst in Betrieb gehen, das auch ein unteres Containment hat zum Verhindern, dass es nach unten auch gesichert ist. Ich finde es dumm die Bürger die davon nicht verstehen so zu verunsichern.

  3. Ich habe damals gegen das AKW Zwentendorf gestimmt, nicht aus Angst vor
    einem Unfall sondern weil auch damals schon die Frage nach der Endlagerung
    gestellt wurde. Kreisky beantwortete diese Frage in etwa so: Wir haben das alles schon mit Persien geregelt und außerdem ist der Schah ein guter Freund von mir ! So ändern sich die Zeiten !

    • Liebe/r fürhauser, meinst du vielleicht Ladeprobleme in deinem Browser? Prüfe am besten nochmal deine Internetverbindung.

  4. Ich fordere Herrn Schäuble auf die Steuer für Brennelemente zu verlängern.
    Ich ärgere mich sowieso, das auf der gesamten Welt Atomkraftwerke gebaut, in Betrieb genommen werden, ohne Lösung wohin mit dem Atommuell. Es ist eine riesen Sünde an unserem Planeten und den nachkommenden Generationen.

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