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Panzer, Sekt und Häppchen: Unser Überraschungsbesuch beim Aktionärstreffen von Rheinmetall

Mit steigenden Aktienkursen und besten Bilanzen hatte der Rüstungskonzern Rheinmetall guten Grund zu feiern. Doch heute blieben wir mit unserem Protest nicht vor der Tür. Lies hier, wie wir die Kritik am Panzer-Deal auf Rheinmetalls eigene Bühne brachten.

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Kein Wort zum Panzer-Geschäft

Der Waffen-Schmiede Rheinmetall wäre es vermutlich am liebsten gewesen, wenn ihr Panzer-Deal bei der Hauptversammlung des Konzerns in Berlin nicht zur Sprache gekommen wäre.

Das Unternehmen plant in der Türkei eine Panzerfabrik, um von dort die türkische Armee und Konfliktherde der Region zu beliefern. Deutsche Exportkontrollen und der Bundestag würden so umgangen. Bei der Hauptversammlung wollte Konzernchef Armin Papperger ungestört die zweistelligen Wachstumsraten der Waffensparte und steigende Aktienkurse feiern. Zum umstrittenen Panzer-Geschäft: kein Wort.

Mit einem Panzer vor der Tür

Doch vor der Tür standen wir mit einem echten Leopard-1-Panzer. Vor dem tödlichen Gefährt lagen Demonstranten minutenlang regungslos auf dem Asphalt. Nur das Klicken der Kameras war zu hören. So machten wir deutlich: Dieser Panzer-Deal mit der Türkei tötet!

Begleitet wurde unsere Protestaktion von einer Kundgebung, zu der „Aktion Aufschrei“ und das Berliner Bündnis „Legt den Leo an die Kette“ aufgerufen hatten.

 Mit Herzklopfen ging ich ans Rednerpult

5-Minuten-Info zur Panzerfabrik in der Türkei

Hier erfährst Du mehr über die Pläne von Rheinmetall.

Es blieb jedoch nicht beim Protest vor der Tür. Mit der Unterstützung unserer Partnerorganisation urgewald bekam ich Zugang zur Hauptversammlung. Die Organisation besitzt Rheinmetall-Aktien und konnte mir deshalb ein Stimmrecht übertragen. Mit dem Stimmrecht erhielt ich die Möglichkeit auf der Bühne zu sprechen. Mein Ziel: Dem Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger die Unterschriften von 275.000 Campact-Aktiven zu bringen, die gegen Panzer-Deal mit Erdogan unterschrieben haben.

Mit Herzklopfen ging ich ans Rednerpult. Doch dann wusste ich: Ich bin hier nicht alleine – ich spreche für 275.000 Menschen, die mit ihrer Unterschrift ihr deutliches Nein zu Rheinmetalls unmoralischen Geschäften ausgesprochen hatten. Mit dieser Unterstützung war der Schritt auf die Bühne einfach.

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Campact-Campaigner Jörg Haas auf der Rheinmetall-Hauptversammlung

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Kritik von vielen Seiten

Mein Beitrag blieb nicht der einzige: Auch Barbara Happe und Katrin Ganswindt von urgewald, Christine Hoffmann von Pax Christi und viele andere brachten die Kritik am Rüstungskonzern und seinem Panzer-Deal auf die Bühne. Jean Peters von Peng! überreichte in einem satirischen Beitrag den Friedenspreis Ares an den Vorstandsvorsitzenden von Rheinmetall.

So hatte sich Rheinmetall die Hauptversammlung nicht vorgestellt. Die Quartalszahlen waren bestens, die Aktienkurse auf Rekordhoch. Doch gemeinsam mit unseren Partnern verdarben wir dem Konzern die Feierlaune. Und wir versprechen: Wir bleiben dran!

Hier gegen den Panzer-Deal mit der Türkei unterzeichnen

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Autor*innen

Jörg Haas, Jahrgang 1961, war Campaigner bei Campact. Nach einem Berufseinstieg in die Entwicklungszusammenarbeit in einem Regenwaldprojekt in Ecuador war er lange Jahre als Ökologiereferent für die Heinrich-Böll-Stiftung tätig. 2008 wechselte er als Programmdirektor zur European Climate Foundation. Intensives Engagement in den UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen. Ohne öffentliche Mobilisierung fehlt jedoch der Handlungsdruck - daher der Wechsel zu Campact, zuerst als Pressesprecher, dann als Campaigner. Alle Beiträge

29 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Einfach fantastisch. Und wie war die Reaktion auf der Aktionäraversammlung? Danke für eueren EInsatz und den Mut.

  2. Bin sehr begeistert !!! Hoffe von Herzen das wir diese Unmöglichkeit stoppen!
    Es ist ja sogar Verfassungsmäßig unabdingbar!!!! Weiter so…!

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