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So reagierte der Deutsche-Bank-Chef auf unseren Palmöl-Appell

Auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank haben wir unseren Palmöl-Appell auf offener Bühne überreicht. Lies hier, wie Bankchef John Cryan darauf reagiert hat.

Campact-Campaigner Gerald Neubauer redet auf Deutsche Bank Hauptversammlung
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Deutsche-Bank-Chef John Cryan schaute mir direkt in die Augen. Ich stand mit klopfendem Herzen am Redepult. 2.000 Aktionär/innen richteten ihre Blicke auf mich, als ich unseren Appell in die Höhe hielt. Dann begann ich meine Rede auf der Hauptversammlung in Frankfurt, mit der ich die Bank für ihre zerstörerischen Palmöl-Geschäfte kritisierte. Der Chef von Deutschlands größter Bank hörte aufmerksam zu, schließlich sprach ich im Namen von mehr als 164.000 Unterzeichner/innen. Anschließend übergab ich unseren Appell an den Sprecher von John Cryan.

Orang-Utans am Eingang der Hauptversammlung

Am Morgen des 18. Mai hatten wir die Aktionär/innen der Deutschen Bank bereits mit einer riesigen Motorsäge und Orang-Utan Kostümen begrüßt: Das ARD-Morgenmagazin berichtete über unsere Aktion vor der Frankfurter Festhalle und der Deutschlandfunk interviewte mich zur Rolle der Deutschen Bank bei der Regenwaldzerstörung. 

Deutsche Bank will ihre Richtlinien überprüfen

Mit unserem Protest draußen und drinnen haben wir die Deutsche Bank ziemlich beeindruckt. Nach meinem Redebeitrag auf der Hauptversammlung wandte sich Deutsche-Bank-Chef Cryan gegen Regenwaldrodungen und sagte: “Wir prüfen derzeit, ob wir unsere Richtlinien anpassen müssen.” Unsere Botschaft ist angekommen. Noch auf der Hauptversammlung hat mich der Pressesprecher der Deutschen Bank angesprochen und uns ein Gespräch in Aussicht gestellt. Diese Einladung macht mir Mut, dass wir die Bank dazu bringen können, die Forderungen unseres Appells umzusetzen.

Wir werden bei dem Gespräch sehr genau darauf achten, ob die Bank den Ankündigungen ihres Chefs Taten folgen lässt. Dabei geht es um zwei Fragen: Wird die Bank ihre Anlagekriterien für Palmöl verschärfen, so dass Regenwaldzerstörung klar ausgeschlossen ist? Wird die Bank die Geschäftsbeziehungen zu allen Firmen beenden, die an Rodungen beteiligt sind? Ich bin jetzt schon gespannt, was uns die Bank mitteilen wird.

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Autor*innen

Organisierte Protest gegen Castor-Transporte und ist einer der Gründungsstifter der Bewegungsstiftung. Nach dem Studium der Politik, Philosophie und Soziologie promovierte er über Zivilen Ungehorsam in der internationalen Politik. Bevor Gerald Neubauer 2015 zu Campact kam, arbeitete er als Campaigner für Greenpeace zum Thema Kohleausstieg. Alle Beiträge

8 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. So einfach Palmöl weglassen, ist gar nicht so einfach… die Ölpalme ist nun mal am ertragreichsten und wir Menschen brauchen Öl.
    Andere Pflanzen bringen weniger Öl …. ergo die Zerstörung wäre noch größer !
    Nachhaltig muss es halt sein und ohne kriminelle Energie, Brandrodung & Monokultur ….
    Immer mehr Menschen brauchen eben immer mehr Rohstoffe …. das ist Fakt…. denkt mal darüber nach
    Mehr Veganer = mehr Sojaproduktion = noch mehr Monokultur
    Mehr Vegetarier = mehr Pestiziede auf den Feldern
    und soweiter und sofort …… es ist zum KOTZEN…. wir sind einfach zu viele !!!
    Essen macht mir schon lange keinen Spaß mehr

    Schaut Euch mal diesen super tollen Film an, kann ich jedem nur ans Herz legen, da wird einem so einiges klar: https://www.youtube.com/watch?v=TIYikJKTyb0

    Ich habe meine Schlüsse daraus gezogen und mich NICHT vermehrt …. ich hatte mal einen Freund der schon vor Jahren immer sagte:
    Save the nature, kill yourself …. heute verstehe ich was er damit meinte

    • „Mehr Veganer = mehr Sojaproduktion = noch mehr Monokultur“
      What the heck. Als würden Veganer überhaupt großartig Soja essen. Kennst du auch nur einen? Über 90% des angebauten Sojas weltweit geht in die Tiermast. Wenn welches zum Essen kauft, muss es Lebensmittelstandards genügen und ist allein deshalb schon ein anderes. Besonders viel Sojanachfrage bei den Menschen gibts nicht, wollen ja alle ihr Fleisch. Die wenigen, die Soja kaufen, kaufen es zumeist in Bio-Qualität, z.B. aus nachhaltigem Anbau in Europa.
      Mehr Fleischkonsum –> Mehr Massentierhaltung –> Mehr Tierfutter –> Mehr Sojaproduktion.

      „Mehr Vegetarier = mehr Pestiziede auf den Feldern“
      Mehr Fleischkonsum –> Mehr Tiere –> Mehr Futterbedarf –> Mehr Pflanzenanbau –> Mehr Pestizide.
      Für Fleisch braucht es viel mehr Wasser & sonst. Ressourcen, als Vegetarier und Veganer brauchen, um satt zu werden.
      Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal informieren. Fakten, verschiedene Studien, Dokumentation gegeneinander abwägen.

    • so böse es klingt – das wäre wohl die eettung f den planeten.
      aber es muss auch anders gehen!
      (hab mich auch nicht vermehrt & würde diese ‚vorgehensweise‘ auch empfehlen – nur was nützt das wenn in den entwicklungs- und schwellenländern weiterhin kein sozialsystem ‚installiert‘ wird und die leute weiterhin darauf angewiesen sind 5 kinder zu kriegen von denen 2 dann sterben und die restlichen dann die eltern im alter versorgen müssen….)

    • Klar werden wir immer mehr und mehr, aber schau Dir nur mal unseren westlichen Lebensstil an! Es ist unglaublich wie hoch unsere Ansprüche sind. Die allermeisten Menschen dieser Welt leben im Schnitt auf viel kleinerem Fuss als wir Europäer und Amerikaner. Und trotzdem kritisieren wir sie ständig. Aber es liegt auch an der kranken Konsumgesellschaft, denn China und Indien und einige andere müssen es in unglaublichen Massen produzieren. Wir tragen genau so die Schuld daran. Ich meine ist es nötig andauernd Nutella (viel Palmöl) zu essen?? Und ich bin der Meinung dass man die Natur nicht zerstören kann, wir zerstören nur uns selber, aber die Natur wird auf irgend eine Art sich weiter entwickeln.

  2. Mir fehlt bei der ganzen Aktion der Appell an jeden einzelnen von uns, Produkte mit Palmöl ab sofort zu vermeiden. Es gibt wunderbare Apps, die einem dabei helfen, z. B. Buycott und CodeCheck. Mit diesen Apps kann man den Barcode scannen und bekommt sofort angezeigt, wenn darin Palmöl enthalten ist. Denn wo kein Abnehmer, da kein Verwender und Abbauer!

    • Das muss Hand in Hand gehen, einerseits die Appelle an die Konzerne, Banken etc. und andererseits das Bewußtsein, das JEDER etwas machen kann – s.o., Palmöl strikt ablehnen, nicht mehr verwenden – Teelichter von den Discountern und auch anderen Herstellern enthalten Palmöl, viele Kerzen, die billig produziert werden , etc. etc. Informationen kann sich jeder selber holen – es ist höchst bedenklich, in wie vielen Produkten Palmöl verarbeitet wird! Wir benutzen es täglich, ist aber nicht nötig! Es gibt genug Alternativen!

  3. Ich lebe in der Schweiz, bin fleissige Unterzeichnerin Ihrer Campagnen und sehr beeindruckt von der Wirkung dieser neuen Formen der digitalen Vernetzung und der Mitgestaltung der Zivilgesellschaft! Vielen Dank besonders allen Initianten und Aktiven!

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