Atomkraft
Wie winzige Risse im Atomkraftwerk Tihange mehr als 500.000 Menschen gefährden
Unweit von Aachen könnte eine atomare Katastrophe drohen. Winzige Risse im belgischen Atomkraftwerk Tihange gefährden eine ganze Region. Wie gut sie darauf vorbereitet ist und ob Jod-Tabletten dann wirklich helfen, zeigt dieses Video.
In diesem Clip gibt es viele Beispiele dafür, wie anfällig die alten Reaktoren in Europa sind:
- 2014 setzte ein Wassereinbruch einen Teil der Sicherheitstechnik im Atomkraftwerk Fessenheim außer Kraft. Es ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs und nur einen Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.
- Im französischen Meiler Cattenom, nur 50 Kilometer von Trier entfernt, soll es bisher 700 Störfälle gegeben haben.
- Das Kraftwerk Beznau in der Schweiz ist das älteste der Welt. Es wurde in der Zeit entwickelt, in der auch das Farbfernsehen entstand.
- Auch das AKW Leibstadt steht in der Schweiz. Hier gibt es immer wieder Störfälle. Im Jahr 2010 wurde sogar einer der Mitarbeiter verstrahlt.
Traurige Berümtheit: Tihange
Am bekanntesten dürfte jedoch das Kraftwerk im belgischen Tihange sein. Es befindet sich in der Nähe von Aachen und macht immer wieder Schlagzeilen. Denn die Druckbehälter dort sind von Rissen durchsetzt. Vor Kurzem wurden dort sogar 70 weitere Risse entdeckt.
Der Beitrag von „Quarks & Co“ zeigt, viele der Risse sind nicht größer als eine Frühstücksflocke. Für den normalen Betrieb ist das kein Problem – sagen Experten. Im Störfall sieht das aber schon anders aus. Dann könnten die Druckbehälter den Belastungen nicht standhalten, die Risse könnten sich vergrößern und der Behälter brechen. Die mögliche Folge: Es kommt zur Kernschmelze.
Aachen wäre für 200 Jahre unbewohnbar
Sollte es zu einem solchen Zwischenfall in dem Alt-Reaktor Tihange kommen, könnte der Wind die radioaktive Wolke direkt über die Grenze nach Aachen tragen. Der Film macht klar, was das bedeutet: 250.000 Menschen leben hier. In der Gesamtregion sind es über 500.000. Sie alle wären radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Im Fall eines Super-GAUs wäre Aachen für 200 Jahre unbewohnbar.
Gemeinsam wollen wir das verhindern. Das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie lässt gemeinsam mit Organisationen in Belgien und den Niederlanden die Anti-Atom-Bewegung wieder aufleben – dieses Mal über Ländergrenzen hinweg. Mit einer 90 Kilometer langen Menschenkette protestieren Zehntausende für die Stilllegung der Reaktoren Tihange und Doel. Dieses Mega-Projekt unterstützen wir als Campact gerne.
Um wirklich jeden Meter zu füllen, braucht es Dich! Schon mehrere tausend Campact-Aktive haben uns wissen lassen, dass sie dabei sind. Du auch?
Anti-Atom-Menschenkette #kettenreaktion von Tihange bis Aachen
Zeit: Sonntag, 25. Juni 2017, 14 bis 16 Uhr
Ort: Aachen, Lüttich, Maastricht, Tihange
Du kannst bei der Menschenkette nicht dabei sein? Dann unterschreibe die WeAct-Petition gegen die Versorgung des belgischen Atomkraftwerks Tihange mit deutschen Brennelementen.
Diese Petition wurde auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Es ist also keine Kampagne von Campact. Da Campact aber die Ziele der Petition unterstützt, möchten wir Dich auf die Kampagne hinweisen.