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Die krassen und bitteren Bilder vom G20-Gipfel in Hamburg schwirren uns noch immer durch den Kopf. Und schwierige Fragen. Ist es angesichts der massiven Gewalt noch richtig, Politik und Polizei dafür zu rügen, dass sie bereits im Vorfeld das Versammlungsrecht massiv eingeschränkt haben? Oder müssen Protestbewegungen nicht erst einmal viel klarer Nein zur Gewalt sagen? War es richtig, den G20-Gipfel zu begrüßen, wenn so wenig rauskam? Oder ist der G20-Beschluss zum Klima nicht doch einiges wert? Langsam ordnen sich unsere Gedanken, und wir möchten sie mit Euch teilen.

Inhaltliche Kritik verschwindet in den Hintergrund

Wie sehr gewaltsamer Protest unserem Anliegen schadet, das haben uns die letzten Tage in Hamburg noch einmal gezeigt: Die inhaltliche Kritik am G20-Gipfel verschwand völlig hinter der Debatte um gewaltsame Auseinandersetzungen. Mit Gewalt erreicht man nicht die Herzen der Menschen, sondern bringt sie gegen sich auf. Wer Autos anzündet und Polizist/innen attackiert, wer marodierend alles kurz und klein schlägt und Geschäfte plündert, der sabotiert und diskreditiert das Engagement zehntausender Menschen, die ihre Kritik friedlich an der Politik der G20 äußern. Das ist anmaßend. Das ist dumm. Das ist kriminell. Und braucht eine klare Ansage: Mit uns habt ihr nichts gemein.

Die Rauchschwaden über Hamburg helfen vor allem Angela Merkel. Links von ihr legen Vermummte alles in Schutt und Asche, rechts von ihr verbreiten Autokraten Angst und Schrecken – und sie kann sich inszenieren als diejenige, die im Sturm noch Sicherheit bietet. So gewinnt man Wahlen. Für Kritik bleibt dann kein Raum: Wie katastrophal Merkels ideologische Sparpolitik für Griechenland und Co. sich auf Europa auswirkt. Wie doppelbödig ihre Klimapolitik ist, wenn sie daheim Kohlekraftwerke munter weiter laufen lässt. Wie sie Politikverdrossenheit fördert, indem sie jede politische Auseinandersetzung einschläfert.

Was sind die Ursachen für das Ausmaß der Gewalt?

Wir wissen nicht, wer sich alles schwarz vermummte, und etliche waren vielleicht schlicht kriminelle Hooligans. Das ist ein Grund mehr, endlich das Geschwurbel mancher Organisatoren des Protests zu beenden, die sich vor einer klaren Distanzierung von Gewalt drücken. Es reicht nicht, wenn sich jetzt einige von “sinnloser Zerstörung” distanzieren oder von einer “Form von Militanz, die sich an sich selbst berauscht hat”. Das impliziert ja, dass es in einer parlamentarischen Demokratie sinnvolle Militanz und Zerstörung gäbe. Auch Fehlverhalten der Polizei rechtfertigt in keinster Weise tätliche Angriffe auf Polizist/innen und Vandalismus.

Die Ursachen für das Ausmaß der Gewalt sind aber auch woanders zu suchen: bei den politisch Verantwortlichen für den Polizeieinsatz – bei Angela Merkel, bei Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und auch bei den Grünen, die so tun, als wären sie gar nicht Teil des Senats. Viele Berichte belegen: Statt besonnen und verhältnismäßig vorzugehen, hat die Polizei schon im Vorfeld des Gipfels Auseinandersetzungen provoziert und trat immer wieder martialisch auf. Als dann die Ausschreitungen während des Gipfels eskalierten, war sie völlig überfordert. Ausgerechnet ein bekannter Hardliner, Hartmut Dudde, wurde vom rot-grünen Senat zum Einsatzleiter der Polizei ernannt. Schon mehrmals haben Gerichte Dudde Verstöße gegen geltendes Recht attestiert.

Versammlungsfreiheit ist Grundpfeiler der Demokratie

Hinzu kommt, wie massiv das Versammlungsrecht ausgehebelt wurde, ein Grundpfeiler einer lebendigen und streitbaren Demokratie. Demos pauschal auf 38 Quadratkilometer untersagen. Der Versuch, Camps für Demonstrant/innen generell zu verbietenDas ist eines Rechtsstaats unwürdig.

Wer Trump, Putin und Erdogan, wer Autokraten und Antidemokraten zu sich einlädt, der sollte ihnen sagen: Schaut her, bei uns werden Demos nicht verboten. Hier werden friedliche Demonstranten nicht verprügelt – auch wenn wir wehrhaft gegen Gewalttäter vorgehen. Für uns sind Grundrechte das höchste Gut – und wir sind stolz darauf. Wie soll nach den Tagen von Hamburg eine Bundesregierung noch Erdogan und Putin kritisieren, wenn sie auf friedliche Demonstrant/innen einschlagen lassen. Beide werden diebische Freude an den Bildern von Hamburg haben.

Grüne und SPD sind auf Tauchstation

Leider stößt das Aushöhlen des Versammlungsrechts und das in etlichen Situationen unverhältnismäßige Vorgehen der Polizei jenseits der Linkspartei auf wenig Widerspruch. Wo ist die scharfe Kritik einer Katrin Göring-Eckardt, eines Cem Özdemir oder einer Simone Peter von den Grünen, die sonst um keinen Tweet verlegen sind? Wo intervenieren Bürgerrechtler der SPD? Alle auf Tauchstation. Und Olaf Scholz kommt zum irritierend pauschalen Urteil, die Polizei habe alles richtig gemacht.

Heribert Prantl, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, schreibt: “Die Hamburger Polizei hat die Demonstranten in toto als Gegner betrachtet, die man wegschieben muss[…]; die Hamburger Polizei – gemeint ist die politische Führung und die Einsatzleitung, nicht die zwanzigtausend Einsatzkräfte – hat schon im Vorfeld allein auf paramilitärische Taktiken gesetzt. Das war, das ist so von gestern wie die Politik von Herrn Trump.” Ein so klares Statement hätte man sich auch von SPD und Grünen gewünscht.

Protestwelle: Tausende Menschen demonstrierten friedlich

Bewusst haben wir als Campact uns nicht der plakativen Botschaft “No G20” angeschlossen. Gerade in so krisenhaften Zeiten wie den jetzigen halten wir es für zentral, dass Staatschefs miteinander reden. Gleichzeitig kritisierten wir im Bündnis mit Gewerkschaften, Umwelt- und Eine-Welt-Organisationen scharf die Politik der G20, besonders beim Klimaschutz und der Handelspolitik. Mit 25.000 Menschen demonstrierten wir im Vorfeld des Gipfels und forderten eine ganz andere Politik.

Unsere Protestwelle prägte die Abendnachrichten und Schlagzeilen der großen Zeitungen. Tausende Menschen am Ufer, hunderte auf Kanus, Flößen und allem, was schwimmt, boten ein buntes und friedliches Bild des Protests. Die beeindruckende Großdemo mit 75.000 Menschen gegen G20 zum Ende des Gipfels wurde hingegen in den Medien von der Gewaltdebatte und den Bildern der Staatschefs ziemlich überdeckt.

Externer Inhalt von Flickr: Mit einem Klick kannst Du Dir die Bildergalerie ansehen. Lies mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Mehr Bilder findest Du auf dem flickr-Account von Campact.

Was kam raus beim G20, beim Klimaschutz, bei der Handelspolitik?

  • Gleichzeitig ist der G20-Beschluss viel zu wenig: Wenn Trump beim Klimaschutz die Bremse durchtritt, hätten die 18 anderen den Turbogang einlegen müssen. Gerade erst haben namhafte Klimaforscher gewarnt: Wenn die Menschheit die weltweite Erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad begrenzen will, darf sie nur noch 600 Gigatonnen CO2 ausstoßen. Derzeit liegen wir bei jährlich 40 Gigatonnen. Sprich: Fangen wir nicht an, massiv einzusparen, haben wir bereits in 15 Jahren alles CO2 in die Atmosphäre geblasen, das die Menschheit noch ausstoßen darf. Als “Klimakanzlerin” wäre es beim G20 an Angela Merkel gewesen, mutig voranzuschreiten und den Turbogang einzulegen: indem sie endlich für Deutschland den Kohleausstieg verkündet. Doch Mut passt nicht zu Merkel.
  • Beim Welthandel einigten sich die G20 immerhin auf ein klares Bekenntnis gegen Protektionismus. Die Grenzen hochziehen – wie Trump es im Wahlkampf ankündigte – wäre fatal. Doch die G20 propagieren die falsche Alternative: noch mehr Handelsabkommen à la TTIP und CETA. Was wir brauchen sind Abkommen, die Konzernen Regeln verordnen. Verbraucher/innen-Rechte stärken. Umweltgesetze schützen. Arbeitnehmer-Standards ausbauen. Doch nichts gab’s. Die G20 bleiben in Hamburg auf stramm neoliberalem Kurs.

JEFTA ist das neue TTIP

Ein klares und trauriges Zeichen für diesen Kurs: In Brüssel wurde letzten Donnerstag symbolisch vor dem G20-Gipfel eine Grundsatzvereinbarung für JEFTA unterzeichnet, das EU-Handelsabkommen mit Japan. Es würde ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung umfassen. JEFTA wäre das neue TTIP: Wieder wird geheim verhandelt. Wieder gibt es eine private Paralleljustiz für Konzerne. Wieder wird das Vorsorgeprinzip, der Grundpfeiler des europäischen Verbraucherschutzes, untergraben.

G20 zeigt: Es stehen zwei große politische Auseinandersetzungen an. Das ist einmal JEFTA. Bis darüber endgültig entschieden wird, müssen wir das bislang im Geheimen verhandelte Abkommen gesamtgesellschaftlich bekannt machen. So, wie wir es schon zusammen mit unseren Partner/innen bei TTIP und CETA geschafft haben. Ein erster Erfolg: Schon 310.000 Menschen haben unseren Appell gegen das Abkommen unterzeichnet.

Die zweite dicke Entscheidung ist der Kohleausstieg. Während der Koalitionsvertrag einer neuen Bundesregierung ausgehandelt wird, findet Anfang November in Bonn der nächste Weltklimagipfel statt. Für uns eine große Chance, einer neuen Regierung den Ausstieg aus der Kohle abzuringen. Zum Auftakt des Klimagipfels planen wir zusammen mit unseren Partner/innen eine Großaktion mit vielen tausenden Menschen. Am gleichen Wochenende wollen die Aktivist/innen von EndeGelände symbolisch die Bagger im Rheinischen Kohlerevier anhalten. Wir finden: eine mutige Aktion des Zivilen Ungehorsams. Denn sie ist vorher öffentlich angekündigt und gewaltfrei. Sie weist mit einer symbolischen Regelverletzung auf einen massiven Missstand hin, da andere legale Protestformen nichts gebracht haben.

Streite mit uns für progressive Politik!

JEFTA zu stoppen, den Kohleausstieg durchzusetzen und rund um die Bundestagswahl für progressive Politik zu streiten – das werden die Schwerpunkte unserer Arbeit in den nächsten Monaten sein. Wir setzen darauf, Dich dabei an unserer Seite zu haben.

Denn so bitter die Bilder der Gewalt in Hamburg auch waren – wir erinnern uns auch an viele andere Eindrücke. Singende und tanzende Menschen. Eine Binnenalster voller Gummiboote, Kajaks und selbst gebauten Flößen. Etliche urige Schilder und Protestbanner. Kinder, die Seifenblasen durch Hamburgs Straßen pusten und alte Freunde, die sich unverhofft auf einer gemeinsamen Demonstration treffen. Auch das sind starke Bilder – Bilder, die bleiben.

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Autor*innen

Dr. Felix Kolb ist Politikwissenschaftler. Er promovierte zwischen 2002 und 2005 an der FU Berlin über die politischen Auswirkungen sozialer Bewegungen. Seine Dissertation erschien im Campus-Verlag. Nach dem Studium war er Pressesprecher von Attac. Zusammen mit Christoph Bautz stieß er die Bewegungsstiftung an und initiierte mit ihm und Günter Metzges Campact. Er ist seit April 2008 Geschäftsführender Vorstand. Alle Beiträge

1.395 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Dobrindt und Merkel sind für Krankheit und den Tod von tausenden Deutschen verantwortlich. Vorsätzlich und heimtückisch lassen sie zu, dass Menschen krank werden, leise und ungesehen vor sich hin leiden und schließlich sterben. Jahr für Jahr, Tag für Tag. Hierfür gibt es keine starken Bilder, wie brennende Autos und Randalierer. Aber es gibt gut gemachte Reportagen, die euch vielleicht die Augen öffnen:
    http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/keine-luft-zum-atmen-exclusiv-im-ersten-100.html

  2. „Bewusst haben wir als Campact uns nicht der plakativen Botschaft „No G20“ angeschlossen. Gerade in so krisenhaften Zeiten wie den jetzigen halten wir es für zentral, dass Staatschefs miteinander reden.“
    Dem kann ich nicht zustimmen. Die Hälfte der dort anwesenden Staatschefs gehört genauso in den Knast wie die Idioten, die in Hamburg Läden und Autos angezündet haben, mit Grausen male ich mir aus auf was sich Typen wie Erdogan, Putin, Trump und Konsorten einigen könnten: sicher nichts demokratisches, soziales, friedliches oder ökologisches. Daher hätte ich mir gewünscht, dass Campact auch für die große Abschlußdemo am Sonntag mobilisiert hätte.
    Ich kann auch die (vorsichtig) optimistische Beurteilung der Gipfelergebnisse zum Thema Klima nicht teilen, es steht sicher nicht 18:2, die Zustimmung der 18 zu den Klimazielen ist ja in den meißten Fällen verlogen, konkrete ausreichenden Maßnahmen gibt es in den meißten Ländern (einschließlich Deutschlands) nicht.
    Insofern würde ich mich sowohl vor als auch nach dem Gipfel der „plakativen“ Botschaft „No G8“ anschließen.

  3. Zunächst möchte ich klarstellen daß mir die linke Gewalt ebenso zuwider ist wie die Rechte. Aber, es scheint so als ginge es nicht mehr anders. Denn was haben die friedlichen Demonstrationen zehntausender deutscher Bürger gegen TTIP bewirkt? Die haben doch Berlin in keinster Weise beeindruckt, gingen der Politik doch sonstwo vorbei. Denn schließlich hat Herr Gabriel, damals Wirtschaftsminister, TTIP völlig zugestimmt. Zudem gab es gegen TTIP eine millionenfach unterzeichnete Petition von Bürgern aus ganz Europa, gerichtet an die EU-Regierung. Was hat diese bewirkt? Nicht das Geringste, die wurde schlichtweg abgelehnt, nicht anerkannt. Hätte Trump TTIP nicht abgelehnt hätten wir das heute gegen den Willen von ganz Europa. Was ist mit CETA? Doch nichts anderes. Die Ablehnung einer kleinen Region, Sie erinnern sich, wurde, auf welchem Weg auch immer, ich möchte nicht wissen auf welchem, beseitigt. Jetzt kommt das Abkommen mit Japan. Mit gesetzlich nicht zu legitimierenden geheimen Schiedsgerichten. Alles streng geheim verhandelt damit die Bevölkerung ja nichts davon mitbekommt. Hätte nicht irgendwer aus dem Nähkästchen geplaudert wüßten wir heute noch nichts davon.
    Und alles das Aufgezählte nennt sich dann ganz zynisch Demokratie und Rechtsstaatlichkeit wobei beides schon lange nicht mehr existiert.
    Was also bleibt um Volkeswillen durchzusetzen? Friedliche Demos? Siehe oben. Wahlen? Wen denn? Die Parteien sind sich doch mit einer Ausnahme vor allem in Deutschland so ähnlich daß man sie so gut wie nicht mehr voneinander unterscheiden kann.
    Was also tun? Ich möchte Hamburg in keinster Weise schönreden aber es hatte einen Effekt im Gegensatz zu den Anti-TTIP-Demos welche in den nach meiner Ansicht gelenkten Mainstreammedien so gut wir gar nicht vorkamen und falls doch, nur am Rande. Wegen Mainstreammedien: Frau Springer, Inhaberin des größten deutschen Presseverlages, ist nach unbestätigten Meldungen eine Freundin von Frau Merkel.
    Was zu tun bleibt sollte so langsam jedem klar werden.

  4. ……dass Ihr Euch vom „schwarzen Block“ nicht gründlich distanziert habt – auch natürlich Kirchen, Gewerkschaften und andere „Mitstreiter“ ist ein TOTALER KOLATERALSCHADEN am Protest gegen die politischen Verbrechen gegen die zentralen Themen des Gipfels.

    Die Protestaktionen sind nicht mal mehr „heiße“ Luft gewesen, nicht einmal mehr ein Lufthauch eines Schmetterlingsschlages!

    Das Ergebnis des G20 hätte man natürlich auch ohne das Treffen bereits tatsächlich gewußt!!!! ANDERES wäre auch GRENZENLOS NAIV GEWESEN !!!

    Die Schelte an der Polizei im Nebensatz ENTWERTET alles Bedauern über die Ekzesse als linkisch, zumindest als halbherzig.

    Daher werde ich campact und Konsorten nicht weiter finanziell unterstützen.
    DER BÜRGER, VERBRAUCHER UND ARBEITNEHMER HAT HALT DOCH KEINE WIRKSAME LOBBY !!!!! (Man kann es halt nicht gewichtiger zum Ausdruck bringen!)

    Hermann Bachmeier

  5. „…….und sehe eine Legitimation für den bewaffneten Kampf gegen den Staat!“

    Ein solches Zitat schon aus einem Kommentar einer Zuschrift auf der ersten Seite, die ich mir dazu durchlese! Durchgeknallt oder was? Der Schreiber ist nicht der einzige Verstörte, der hier Kommentare abgibt, gruselig! Und immer ein klares, infantiles Weltbild: Bullen böse, wir die guten Weltenretter! Es kotzt mich an! Die gewalttätigen Vollidioten, die aus ganz Europa angereist sind, haben A L L E S kurz und klein geschlagen, deutlich mehr als nur „Mensch und Material“! Von solchen Bekloppten distanziere ich mich in aller Deutlichkeit! Mit diesen Irren habe ich G A R N I C H T S gemein!!!! Die haben eine Veranstaltung gebucht und diese hätten sie auch dann durchgezogen, wenn die Bullen in Jesuslatschen erschienen und Gänseblümchen verteilt hätten. Ich habe einfach keinen Bock mehr…..!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  6. Keine falsche Polizeieinsatzstrategie rechtfertigt die Verwüstung von Stadtvierteln, dei Zerstörung des Eigentums unbeteiligter Dritter, und schon gar nicht die Gefährdung des Lebens und der Gesundheit anderer. Die größte Gefahr für Demonstrationsfreiheit geht von solch sinnloser Gewalt aus.

  7. Ich kann meinem „Vorredner Martin“ eigentlich nur zustimmen mit „Netten Demos“ werden wir nichts erreichen, solche Gewalt und Zerstörung wie jetzt in Hamburg
    ist natürlich komplett abzulehnen und zu verurteilen.
    Aber ich will nicht nett sein bzw. „Müde belächelt werden“ von der Politik/Wirtschaft wenn ich an einer Demo teilnehme frei nach dem Motto:
    „Guck dir mal den Deppen an, der glaubt das er was verändern kann wenn er mit einem Schild durch die Straße läuft“.

    Ich denke das geht nur durch Masse, also viele Teilnehmer und Aufklärung und/oder auch „Ziviler Ungehorsam“ gehört für mich dazu. Aber das mit der Masse ist
    so eine Sache, ich erlebe es selber im eigenen Umfeld wie wenig Interesse überhaupt da ist sich aus der „Komfortzone“ der Mainstram-Medien
    zu lösen und mal genauer hinter die Kulissen zu schauen.
    Nicht selten wird man dann selber als Bedenkenträger und Verschwörungstheoretiker abgestempelt einfach weil’s bequem ist, wenn ich am Sonnabend oder
    Sonntag nachfrage ob jemand mit zur Demo kommt ist die Liste lang weswegen keiner mitkommen kann…
    Der Hund kann nicht alleine bleiben…
    Meine Freundin kommt später vorbei…
    Die Wohnung muss aufgeräumt werden…
    Ich muss morgen früh raus…
    Hast Du nichts besseres vor am Wochenende…etc.

    • So ist es! Alle gucken nur tatenlos zu und lassen wenn ueberhaupt dann andere machen. Darin liegt die Begründung das die Politik mit uns machen kann was sie will. Die Gesellschaft ist offenbar schon genauso verbloedet.

  8. Was ist denn daran spalterisch, dass auch vor dem Gipfel schon protestiert wurde? Ich fand es eigentlich gut: Zwei Mal Aufmerksamkeit. Ich kenne nicht die Beweggründe der Campact-Organisator*innen, warum sie das so gemacht haben, aber worin sie Recht haben, ist, dass die 76.000 in der Berichterstattung wenig vorkamen gegenüber Krawallen u. Staatschefs. Könnte doch auch sein, dass das im Vorfeld so vermutet worden war? Ihre Analysefähigkeit haben sie mit dieser Stellungnahme ja unter Beweis gestellt. Das ist doch ein sehr differenzierter Text und ich verstehe nicht, wo du die Nähe zur Diffamierungskampagne siehst, Polizei-Strategie und -gewalt werden doch thematisiert.
    Deine Überzeugung, dass die „Staatsmacht“ das so wollte teile ich nicht. Und selbst wenn es so wäre: Müssten dann nicht alle Autonomen jetzt sehr stark nachdenken, warum sie so auf das Spiel der „Staatsmacht“ reingefallen sind? Da fehlt doch was in der Analyse, wenn ich (vielleicht sogar schon vorher) weiß, dass die „Staatsmacht“ solche Bilder provozieren will, und ich dann genau solche Bilder liefere.
    „Staatsmacht“ schreibe ich in Anführungszeichen, weil ich nicht weiß, was du darunter verstehst. Ich denke ja eher, dass Lobby- und Konzerninteressen hinter vielen Entscheidungen stehen, aber ich glaube, den Herren und Damen ist die radikale Linke gar nicht soooo wichtig, weil sie leider viel zu wenig Einfluss hat. Das „leider“ ist ernst gemeint von mir, aber bessere Formen des politischen Kampfes müssen her!

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