Klimawandel: Die Menschen in Ostdeutschland fürchten Dürren und Waldbrände
Unsere neue Umfrage zeigt: Eine Mehrheit der Ostdeutschen befürchtet Dürren und Waldbrände durch den Klimawandel. Doch die Ministerpräsidenten aus Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt sabotieren lieber weiter den Kohleausstieg. Lies hier die Ergebnisse der Emnid-Umfrage.
Emnid-Umfrage: Landesregierungen nehmen Klimawandel nicht ernst genug
68 Prozent der Ostdeutschen fürchten, dass der Klimawandel in ihrer Region vermehrt zu Dürren und Waldbränden führen wird. Und 52 Prozent sind der Meinung, dass die Landesregierungen der Braunkohle-Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt den Klimawandel nicht ernst genug nehmen. Das ist das Ergebnis einer von Campact beauftragten Emnid-Umfrage, für die 1036 Menschen aus Ostdeutschland befragt wurden.
MInisterpräsidenten verschleppen Kohleausstieg
Doch die Ministerpräsidenten der drei Länder mit Braunkohleindustrie ignorieren die Sorgen ihrer Bürger/innen. Dietmar Woidke (Brandenburg, SPD), Michael Kretschmer (Sachsen, CDU) und Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt, CDU) stellen sich gegen einen schnellen Kohleausstieg. Mit einem Brief an Angela Merkel haben sie dafür gesorgt, dass die Kohlekommission der Bundesregierung dieses Jahr kein Datum für den Kohleausstieg benennen wird.
Die drei Ministerpräsident machen sich so zum Sprachrohr der Kohlelobby. Die Folge: Anstatt auf der Weltklimakonferenz in Polen einen Plan für den Kohleausstieg zu präsentieren, steht die Bundesregierung dort jetzt mit leeren Händen da.
Die Bürger/innen sind viel weiter als ihre Ministerpräsidenten
Dabei befürworten der Emnid-Umfrage zufolge 60 Prozent der Ostdeutschen die Abschaltung alter Kohlekraftwerke, damit Deutschland das Klimaziel 2020 noch erreicht. Und 63 Prozent sind überzeugt, dass die Erneuerbaren Energien zukünftig in Ostdeutschland wichtiger für den Arbeitsmarkt sein werden als die Braunkohleindustrie. Die Menschen in Ostdeutschland sind schon viel weiter als ihre Ministerpräsidenten. Energiewende und Kohleausstieg sind die Zukunft – das müssen auch die Landesregierungen der Kohleländer endlich verstehen.
Sorge vor Klimawandel quer durch alle Parteien
Die Sorge vor den Folgen des Klimawandels geht quer durch alle Parteien. 81 Prozent der SPD-Anhänger/innen und 73 Prozent der CDU-Anhänger/innen fürchten vermehrte Dürren und Waldbrände in ihrer Region. Sogar die Anhänger/innen der AfD, die klimaskeptische Positionen verbreitet, teilen diese Sorge vor den Folgen des Klimawandels zu 64 Prozent.
Auch die schnelle Abschaltung alter Kohlekraftwerke findet Unterstützung quer durch die Parteien. Sie wird von Anhänger/innen von SPD (72%), CDU (65%), Grünen (82%), Linken (76%) und FDP (67%) unterstützt – während sie unter den Anhänger/innen der AfD (39%) keine Mehrheit findet.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß die im Kohlebergbau Beschäftigten lieber weiterhin ihren Job behalten, dafür aber ihr Häuschen in ein paar Jahren durch mehrere Starkregenereignisse fortgespült wird und ihre Familien nichts mehr zu essen haben, weil es massenweise Ernteausfälle durch sogenannte Jahrhundertsommer gibt (oder müßte man eher sagen: Jahressommer; denn einen Jahrhundertsommer kann es ja nur alle 100 Jahre einmal geben…). Aber egal, auch wenn alle Lebensgrundlagen wortwörtlich den Bach runtergehen, Hauptsache man hat Arbeit…
Oder wäre es nicht viel weitsichtiger, diese Menschen sinnvoll umzuschulen und ihnen dadurch für die nächsten Jahrzehnte nicht nur Arbeit, sondern auch eine lebenswerte Umwelt zu geben?
Unsere Politiker – aber auch die Industriebosse – haben ein dermaßen krankes Verhältnis zu dem Begriff „Verantwortung“!!!!
Der Klimawandel ist meiner Meinung nach sehr wichtig man sollte es so schnell wie möglich umsetzen.