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20 Jahre zu spät

Eine neue Studie zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad zeigt: Die Klimaziele der Bundesregierung sind für das Pariser Klimaabkommen erheblich zu niedrig. Deshalb streiken Schüler*innen der Bewegung Fridays for Future auch in Deutschland: Sie sehen ihre Zukunft in Gefahr.

Eisberge von oben. Foto: Annie Spratt/Unsplash.
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Deutschland wird mit den jetzigen Klimazielen der Bundesregierung die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens nicht einhalten. Das zeigt eine aktuelle Studie des NewClimate Institute im Auftrag von Campact. Demnach müsste Deutschland seine Treibhausgasemissionen bereits 2030 auf Null senken, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Derzeit strebt die Bundesregierung an, erst im Jahr 2050 – also 20 Jahre später – klimaneutral zu sein.

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Treibhausgasemissionen sinken nicht schnell genug

In der Analyse hat das Team des NewClimate Institute um Prof. Dr. Niklas Höhne errechnet, was Deutschland zum Einhalten des globalen 1,5-Grad-Ziels beitragen muss. Und das Ergebnis ist erschreckend: “Folgt Deutschland dem jetzigen Zielpfad der Bundesregierung, stoßen wir bis Mitte des Jahrhunderts 20 bis 130 Prozent mehr Treibhausgase aus, als wir uns für 1,5 Grad leisten können”, sagt Studienautor Höhne. 

Die Studie zeigt: Fridays for Future hat Recht

“Zehntausende Schülerinnen und Schüler der Fridays For Future-Bewegung fordern drastische Klimaschutzmaßnahmen, damit wir das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen“, sagt Luise Neumann-Cosel, Campaignerin bei Campact. „Diese Studie zeigt: Sie haben Recht. Wir brauchen eine kollektive Kraftanstrengung, um die Klimakrise aufzuhalten. Die Große Koalition kommt mit ihren Klimazielen nicht einmal in die Nähe davon. Doch auch Grüne und Linkspartei fordern zu wenig.“

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Das deutsche Klimaschutzgesetz kommt nicht voran

2015 hatte sich die Weltgemeinschaft in Paris zum Ziel gesetzt, die Erderhitzung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Die Studie zeigt verschiedene 1,5-Grad-kompatible Szenarien auf und kann so einen Weg weisen zu einem Paris-kompatiblen Klimaschutzgesetz. Für 2019 hat die Bundesregierung ein Gesetz angekündigt, mit dem die deutschen Klimaschutzziele Gesetzeskraft bekommen sollen. Bislang sind die Ziele deutlich zu niedrig gesetzt. Dennoch sind Union und SPD bereits über den wenig ehrgeizigen Entwurf zerstritten. 

Keine der Parteien ist so ehrlich, beim Klimaschutz genug zu fordern.

Weltweiter Klimastreik von Schüler*innen

Die Schülerin Franziska Wessel wird am Freitag an der Fridays For Future-Demonstration in Berlin teilnehmen – als Teil der weltweiten Proteste von jungen Menschen für mehr Klimaschutz. Sie sagt: “Wir wissen, was nötig ist, um die Klimakrise aufzuhalten. Aber keine der Parteien ist ehrlich genug, das auch zu fordern. Am wenigsten die Bundesregierung. Deswegen streiken wir jungen Menschen – denn es ist unsere Zukunft, die hier verspielt wird.

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Autor*innen

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6 Kommentare

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  1. Doppelt gemoppelt hält besser. Daher hier noch einmal der Hinweis auf die E-Petition: https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_03/_17/Petition_92294.mitzeichnen.html

    „Der Deutsche Bundestag möge beschließen, innerhalb der nächsten sechs Monate ein verbindliches, sektorübergreifendes Klimaschutzgesetz zu verabschieden, das zum Ziel hat, die Netto-Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen schnell abzusenken und bis 2040 möglichst auf null zu reduzieren. Die Klimaziele müssen verbindlich, unaufschiebbar und überprüfbar sein. Das Klimaschutzgesetz muss so schnell wie möglich mit dem Ziel die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, in Kraft treten.“

    Die Zeit drängt. Bis zum 6. Mai müssen 50.000 Mitzeichnungen erreicht werden.

  2. Ich finde, dass unsere Kinder und Jugendlichen unsere einzige Rettung im Moment sind. Denn sie verstecken sich nicht vor Ausreden. Sie sehen die Wahrheit so wie sie ist und wird, und wollen mit aller Kraft daran was ändern. Ich finde es nur traurig, dass Erwachsene unfähig sind verantwortungsvoll zu handeln, und das würde bedeuten alles zu tun, um der nächsten Generation eine Zukunft auf dieser Welt zu ermöglichen. Es ist unsere Pflicht, unsere Kinder zu unterstützen, und noch mehr, wir sollten uns schämen, selbst so untätig zu sein.

  3. Die jungen Menschen haben grundsätzlich recht, aber verhalten sie sich auch dementsprechend? Die exzessive Nutzung sozialer Medien zieht einen hohen Energieverbrauch nach sich und die Flugreisen mit denen man sich auf Instagram und Co. produziert haben einen enormen ökologischen Fußabdruck.
    Vielleicht wären Aktionen die sich um Selbstreflektion des eigenen Konsums bemühen wesentlich schneller wirksam.

  4. Ich finde es gut das Kinder und Jugendliche für
    den Umweltschutz und Klimaschutz einsetzen,
    das kommt leider 30 Jahre zu spät Das Pariserabkommen
    ist das Papir nicht wert wo es drauf steht unserre Regirung
    kommt mit dem Klimaschutzgesetz nicht zugange,weil sie
    in der Sache nicht einig ist,ich mus auch immer feststellen
    das viel geredet wird aber nichts geschiet wie will man das
    Klimaziel den noch erreichen? ich glube es nicht mehr das
    man die Klimakrise noch auf halten kann.

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