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Max gegen die Müllflut

Deutschland schifft jährlich ca. eine Million Tonnen Plastikmüll ins Ausland - und deklariert ihn teilweise als “recycelt”. In Malaysia oder Indonesien landet er auf gigantischen Müllhalden und verpestet Mensch und Umwelt. Ein Skandal, den der Student Max Hoffschmidt nicht hinnehmen will. Per WeAct-Petition fordert er die Umweltministerin auf: Deutschland muss den Plastikexport stoppen.

Deutschland exportiert Plastikmüll und deklariert ihn als “recycelt”. Irreführend, findet der Student Max. Foto: Paul Lovis Wagner / Campact (alle Rechte vorbehalten)
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Max steht vor dem Bundesumweltministerium, einem großen, grauen Gebäude in Berlin. Unterm Arm hält er einen dicken Stapel Papier: Auf hunderten Seiten sammeln sich die Namen von über 150.000 Bürgerinnen und Bürgern. Alle haben Max‘ Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, unterzeichnet. Gemeinsam fordern sie: Deutschland muss aufhören, seinen Abfall in ärmere Länder zu exportieren.

Ein kleines bisschen nervös ist der Student schon, denn: Gleich steht er Svenja Schulze (SPD) gegenüber, der Bundesministerin für Umwelt und Verbraucherschutz. Max hat sie um einen Termin gebeten, um ihr seine Petition übergeben zu können. Gleich ist es soweit.

Deutschlands Plastikexporte

Plastikabfälle aus Deutschland werden weit über die Landesgrenzen hinweg entsorgt. Ein großer Teil, ca 1 Million Tonnen jährlich, wird exportiert. Vormals galt China als eines der Haupt-Empfängerländer, doch die Volksrepubik verhängte Importrestriktionen gegen die Müllflut aus Europa. Jetzt landet deutscher Müll hauptsächlich in südostasiatischen Ländern wie Malaysia oder Singapur.

Max ist nicht allein

Plastikmüll – ein Thema, welches nicht nur Max beschäftigt. Eine Gruppe von circa 20 Berliner*innen ist heute gekommen, um ihn zu unterstützen. Auch sie sind besorgt darüber, wie viel Plastikmüll Deutschland produziert – und was anschließend damit passiert. Denn recycelt wird nur ein kleiner Teil, auch wenn Deutschland sich gerne als „Recycling-Weltmeister“ gibt. Gezählt wird nämlich der Müll, der einer Sortieranlage zugeführt wird, also der „Input“. Vieles davon wird aber auch dort wieder aussortiert und landet so zum Beispiel auf riesen Müllhalden in Asien.

Die Aktivist*innen halten rote Schilder in die Luft, auf denen steht: “Unser Müll, unsere Verantwortung!” und “Stoppen Sie den Export von Plastikmüll, Frau Schulze!”. Max lächelt – und greift sich auch ein Schild.

Inmitten der Menschengruppe rund um Max liegt noch etwas Auffälliges: prall gefüllte Gelbe Säcke. Die Aktivst*innen haben ihren Plastikmüll von zu Hause mitgebracht. Damit wollen sie deutlich machen: Unser Abfall gehört hierher – und nicht nach Malaysia.

Wir müssen uns um unseren Müll selber kümmern: Recyceln, so viel es geht. Aber vor allem: Einfach weniger Müll produzieren! – Max Hoffschmidt

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Mehr Bilder findest Du auf dem flickr-Account von Campact.

Das sagt die Ministerin

Svenja Schulze kommt raus. Zielstrebig und mit einem freundlichen Lächeln geht sie auf Max zu. Sie lobt das Engagement des jungen Mannes – doch darum geht es Max nicht. Er hält ihr entgegen: “Sie sind die Umweltministerin. Beenden Sie die Exporte von Plastikmüll, damit Deutschland seinem Image als Recycling-Weltmeister auch wirklich gerecht wird!” Frau Schulze versichert: Die über hunderttausend Unterschriften geben ihr Rückenwind. Auch sie sehe die Exporte sehr kritisch, sie werde an der Sache dran bleiben. “Ich auch”, gibt er zurück. Was genau Deutschland unternimmt, um die Plastikflut in andere Länder zu stoppen, wird er von jetzt an sehr genau verfolgen.

Werde aktiv gegen die Müllflut

Schon über 150.000 Menschen unterstützen Max und unterzeichneten seine Petition. Stellvertretend für sie alle will Max das Thema weiterverfolgen: Was unternimmt die Ministerin wirklich, um die Plastikflut ins Ausland zu stoppen? Unterzeichne auch Du Max‘ Petition – damit sie noch mehr Durchschlagskraft entwickelt!

Hier klicken und WeAct-Petition unterzeichnen

WeAct Logo

Diese Petition wurde auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Es ist also keine Kampagne von Campact. Da viele Campact-Aktive die Petition unterstützen, möchten wir Dich gerne darauf hinweisen.

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Autor*innen

… studierte Kulturwissenschaften und Friedensforschung. Danach arbeitete sie im Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg und bei Greenpeace Deutschland. Sie ist Mitgründerin der deutschen Zweigstelle der nobelpreisgekrönten International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN). Alle Beiträge

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