Ausnahmeerlass in NRW: Weg mit den Pestiziden!
Pestizide im Naturschutzgebiet?! Das sollte ein Bundesgesetz größtenteils verbieten. Doch das schwarz-gelb regierte Nordrhein-Westfalen trickst bei der Umsetzung: Mit einem Ausnahmeerlass. Statt empfindliche Ökosysteme für Wildbienen und andere bedrohte Insekten zu schützen, sorgt sich Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) um die Profite von Chemiekonzernen. Fordere jetzt konsequenten Umweltschutz von ihr und Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU)!
Seit dem Ende der Dinosaurier hat es kein so rasantes Artensterben mehr gegeben wie heute. Schuld daran ist diesmal kein Asteroideneinschlag – es sind unter anderem Pestizide. Das bundesweite Insektenschutzgesetz sollte die giftigen Chemikalien zumindest von Äckern verbannen, die in Naturschutzgebieten liegen. Es verbietet den Landwirt*innen überwiegend das Spritzen von Pestiziden in solchen Räumen. Doch NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) greift hier bedenkenlos zu einem Ausnahme-Erlass – und hebelt das Verbot in ihrem Land nahezu vollständig aus.
Landtagswahl im Mai
Mit katastrophaler Folge: Massenweise Bienen, Schmetterlinge oder Ameisen sterben in sensiblen Schutzgebieten. Diese rücksichtslose Vergiftung gefährdeter Arten lassen wir nicht zu. Unsere Chance: Im Mai wählt NRW einen neuen Landtag. Noch rechtzeitig vor der Wahl entlarven wir mit einem Appell die Landes-CDU als Lobby-Partei, der die Profite von Chemiekonzernen wichtiger sind als lebensnotwendige Ökosysteme. Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD kann sie sich jetzt keinen Umweltskandal leisten.
Wenn Zehntausende Menschen aus NRW unseren Appell unterzeichnen, können wir Heinen-Esser zeigen, wie viele Bürger*innen in ihrem Bundesland für eine Rücknahme des Gift-Erlasses sind. Bei 20.000 Unterschriften ziehen wir direkt vor ihr Ministerium in Düsseldorf und fordern auf riesigen Plakaten: „NRW: Kein Gift in Schutzgebieten!“ Doch bis zur Wahl bleiben nur noch wenige Wochen. Unterzeichne jetzt den Appell gegen das Gift in Schutzgebieten und rette Millionen unverzichtbarer Insekten!
Wenn die kleinsten Tiere sterben, trifft das uns alle: Hummeln, Libellen, Heuschrecken und andere Insekten sind essentiell für Ökosysteme, von denen auch wir Menschen abhängen. Einige dienen als erstes Glied in langen Nahrungsketten. Andere bestäuben Pflanzen, deren Früchte wir für unseren täglichen Bedarf ernten. Mehr als ein Drittel der weltweiten Lebensmittelproduktion hängt von Bestäubern ab, schreibt die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen.
„Weniger Insekten, weniger Blütenpflanzen und Singvögel, weniger Vielfalt. Diese Negativkette müssen wir gemeinsam durchbrechen“, sagt ausgerechnet NRWs zuständige Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser. Gleichzeitig erlaubt sie das großflächige Spritzen von Pestiziden auf landwirtschaftlichen Flächen, die in Naturschutzgebieten liegen. Ihr Erlass ist nicht nur maßlos unverantwortlich – er ist auch rechtswidrig. Zu diesem Schluss kommt ein aktuelles Rechtsgutachten, welches das Umweltinstitut München in Auftrag gegeben hat.
Ausnahmeerlass entlarvt grünen Anstrich der CDU
Der Frühling beginnt gerade – und mit ihm die Blütezeit. Wir müssen jetzt handeln, bevor Bestäuber und weitere Nützlinge auf den aufkeimenden Pflanzen vergiftet werden. Mit der neuen Jahreszeit könnte auch die Regierung in NRW vor einem Wechsel stehen – davor fürchtet sich die CDU. Genau da setzen wir an: Nimmt Heinen-Esser weiterhin das Insektensterben in Naturschutzgebieten in Kauf, ist ihr umweltbewusster Anstrich ruiniert. Wer bei der Landtagswahl mit grünen Themen punkten will, muss auch grüne Entscheidungen treffen. Unterzeichne jetzt den Appell, den wir zusammen mit dem Umweltinstitut München gestartet haben. Fordere mit uns: Keine Ausnahmen für Pestizide im Naturschutzgebiet!
PS: Die Chemieindustrie wird oft mit ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung für die Bundesrepublik verteidigt. Was viele nicht wissen: Der weitaus größere Beitrag kommt von den fleißigen Bienen. Forscher*innen der Universität Hohenheim haben ihren wirtschaftlichen Nutzen berechnet. Fast vier Milliarden Euro im Jahr ist allein in Deutschland ihre Bestäubungsarbeit wert! Diese unverzichtbaren Arbeiterinnen gilt es jetzt zu schützen.
Ich finde es sehr wichtig, diese „Negativkette“ zu durchbrechen. Hier muss ganz klar der Fokus auf die Forschung alternativer Methoden und Technologien gelenkt werden. Doch auch dieser Forschungssektor benötigt immer noch mehr Aufmerksamkeit.
Schade, es gibt ohnehin schon zu wenige Insekten und nun wird das noch weiter befeuert.
Wer will das keine Pestizide mehr auf dem
Acker aus gebracht werden soll, der muss
den Landwirten und Landwirtinnen sagen
wie sie ohne Insektenschutzmittel ihre Pflanzen
vor Frasschäden schützen sollen.