LGBTQIA* Rechtsextremismus AfD Feminismus Bundestagswahl Montagslächeln Wahlen Digitalisierung Europa Demokratie

5 Wege, wie Du Veränderung bewirken und die Gesellschaft stärken kannst

Krisenzeiten können eine Gesellschaft zusammenschweißen – wenn alle mitmachen. Es gibt viele unterschiedliche Wege, sich gemeinschaftlich zu engagieren. Wir stellen Dir fünf Möglichkeiten vor.

Zu sehen ist eine Person, die gelbe Gummihandschuhe trägt und am Strand eine Plastikflasche aufsammelt. In der anderen Hand hält sie eine Tüte, in der bereits weiterer Müll ist.
Auch Umwelt- und Naturschutz sind Teil von sozialem Engagement – sie sorgen mit dafür, dass unsere Erde lebenswert bleibt. Foto: IMAGO

Gerade in Krisenzeiten wächst der Wunsch, auch anderen etwas gutes zu tun. Während manche nur an ihre eigenen Interessen und Vorteile denken, versuchen immer mehr Leute, anderen Menschen zu helfen, sie zu unterstützen und damit die Gesellschaft zu stärken. Aber wo anfangen? Je nachdem, wie viel Zeit und Kraft man selbst zur Verfügung hat, gibt es unterschiedliche Wege. Sie alle helfen dabei, das Miteinander in der Gesellschaft zu unterstützen. Die einfachsten kannst Du ganz einfach von zuhause aus umsetzen.

1. Von zuhause aus handeln: Online unterstützen und solidarisieren, Petitionen und Appelle unterzeichnen

Seit dem Tod von Jina Amini im Iran nehmen die Proteste und Demonstrationen dort immer mehr zu. Die Polizei greift hart durch – auf den Straßen, aber auch im Internet. Denn die iranische Regierung zensiert das Internet in großen Teilen und verfolgt jene, die versuchen, die Sperren in ihrem eigenen Land zu umgehen. Wir hier in Deutschland können unsere eigenen Privilegien nutzen und einfach unsere Unterstützung anbieten.

Zu diesen Privilegien gehört: Ein weitgehend frei zugängliches Internet. Wie wir das nutzen können, um Menschen in von Zensur betroffenen Ländern zu helfen, haben in den letzten Tagen bereits einige Internetseiten erklärt (wie hier zum Beispiel das RedaktionsNetzwerkDeutschland und Netzpolitik.org). Zentral geht es dabei um die Browser-Erweiterung „Snowflake“. Wer die bei sich auf dem heimischen PC installiert, hilft damit den Menschen im Iran, die Internet-Blockaden zu umgehen. Aber auch Bürger*innen in anderen Ländern mit Zensur, zum beispiel China oder Belarus, kann die Erweiterung helfen.

Ein weiterer Weg, mit wenigen Klicks etwas bewegen zu können, ist online Appelle oder Petitionen zu unterzeichnen – zum Beispiel bei Campact oder WeAct. Eine digitale Stimme mehr kann ausschlaggebend sein, wenn es darum geht, bestimmte Meilensteine zu knacken und so einer Forderung Gehör zu verschaffen. Viele einzelne Unterzeichner*innen stärken der Kampagne, der Initiative oder den Petent*innen also massiv den Rücken – und unterstützen so dabei, politischen Wandel voranzutreiben.

2. Kleine Gaben: Tafeln und Soziale Verbände unterstützen

Hilfsorganisationen, Tafeln und Sozialkaufhäuser helfen schnell und direkt dort, wo die Not groß ist. Letzte Untersuchungen zeigen, dass die Zahl der Bedürftigen immer weiter steigt. Sehr oft sind Kinder betroffen. Im Winter organisieren meist lokale Institutionen Hilfspakete für Obdachlose. Damit sie das leisten können, sind sie auf Spenden angewiesen. Dazu gehören Geld- und Sachspenden – aber auch „Zeitspenden“ in Form von ehrenamtlicher Arbeit. Welche Organisationen es in Deiner Stadt gibt und welche Form von Hilfe sie benötigen, bekommt man oft leicht mit einem Blick in die lokale Zeitung oder auf die Internetseiten der Organisationen heraus.

3. Ob Klima- oder Energiekrise: Zu Demos gehen

Ob Klimakrise oder steigende Energiepreise: Die Krisen machen gerade keine Pause. Für Millionen Menschen braucht es jetzt verlässliche Entlastungen, Unterstützung und soziale Sicherheit, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Gleichzeitig drohen die langfristigen Klima- und Umweltkrisen ins Hintertreffen zu geraten. Wir können es uns nicht leisten, Investitionen aufzuschieben, die uns endlich unabhängig machen von fossilen Energien und unsere bedrohten Lebensgrundlagen schützen – vom Klima bis zur Artenvielfalt. Die Regierung darf Soziales und Ökologisches nicht gegeneinander ausspielen. Sie muss beides anpacken, damit wir alle sicher durch diese Krise kommen.

Und damit der Regierung klar wird, dass die Bevölkerung für diese Veränderung ist, müssen genau diese Forderungen laut und deutlich werden! Dafür organisieren Bündnisse und Initiativen Demos in vielen großen Städten. Was sie da dringend brauchen: Menschen, die mitgehen und die Forderungen lautstark unterstützen! Je mehr Teilnehmer*innen so eine Demo hat, desto mehr politisches Gewicht bekommt sie.

Für den 22. Oktober ruft ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden zu Demonstrationen in mindestens acht Großstädten auf. Die Forderung: Solidarischer Herbst statt „Heißer Herbst“! Die Regierung muss in dieser Krise die breite Gesellschaft entlasten – Bürger*innen und Betriebe. Unterstütze das Bündnis und sei mit dabei!

Finde hier eine Demo in Deiner Nähe

4. Selbst anpacken: Eine Petition starten

In Deiner Stadt sollte es schon längst mehr Radwege geben? Oder Dich ärgert eine Richtlinie, die dringend überarbeitet werden müsste? Es gibt viele gute Gründe, von Politiker*innen oder auch Wirtschaftsbossen Handlungen einzufordern. Wenn Du ein ganz spezifisches oder auch regionales politisches Anliegen hast, ist es oft schwer, die nötige Aufmerksamkeit dafür zu bekommen.

Wenn Du es allerdings schaffst, viele Menschen hinter Deiner Forderung zu versammeln, Demos oder Aktionen mit ihnen organisierst und es vielleicht sogar damit in die lokalen oder regionalen Nachrichten kommst, kann es schon ganz anders aussehen. Eine Petition zu starten hilft Dir, alle Unterstützer*innen zentral hinter der Forderung zu versammeln. Dann ist die Chance direkt viel größer, dass Dir jemand zuhört – und auch handelt!

In diesem Beitrag haben wir zusammengetragen, wie Du eine eigene Petition erstellen kannst und wie das Team von WeAct Dich bei Deiner Kampagne unterstützen kann:

Starte Deine eigene Petition

5. Gesellschaft stärken: In einem lokalen Verein engagieren

Soziales Engagement ist eine wichtige Stütze der Gesellschaft: Es stärkt den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl und trägt dazu bei, eine Region oder auch das ganze Land für alle lebenswerter zu machen. Und soziales Engagement ist vielfältig. In diesen Bereichen kannst Du Gutes tun:

  • Umwelt-, Natur- und Tierschutz (zum Beispiel Tierheim oder Naturschutzbund)
  • Soziales (zum Beispiel Seniorenheime, Kirchengemeinden oder Geflüchteten-Hilfe)
  • Sport und Freizeit (zum Beispiel Sportverein oder Sprach-Tandems)
  • Kultur (zum Beispiel Museen oder Büchereien)
  • Katastrophen- und Zivilschutz (zum Beispiel Technisches Hilfswerk oder Freiwillige Feuerwehr)

Solltest Du nicht wissen, welches soziale Engagement am besten zu Dir passt, kannst Du das Online-Portal Helf-O-Mat zu Rate ziehen.

TEILEN

Autor*innen

Linda Hopius hat Wissenschaftsjournalismus, Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Als freie Journalistin schreibt sie zu den Themen Umwelt und Naturschutz. Dazu arbeitet sie als Naturmentorin in der Natur- und Erlebnispädagogik und berichtet darüber auf ihrem Instagram-Kanal @lindasnaturgeschichten. Für Campact arbeitet sie seit 2024 als freie Redakteurin. Alle Beiträge

Auch interessant

Soziales, WeAct Nächster Halt: Entkriminalisierung Feminismus, Montagslächeln, Soziales Montagslächeln: Kita-Gesetz Europa, Mieten, Soziales Taktiken, um Wohnungsnot zu begegnen – und warum Finnland es besser macht Europa, Klimakrise, Service Hitzewellen: Was tun gegen die heißen Temperaturen? Service, Wahlen Was ist eine Sperrminorität? Demokratie, Service, Soziale Medien Spicy 🍆, Le Dollar Bean, Unalive: Wtf ist „Algospeak“? Allyship, Service, Soziales 5 Fakten zum Disability Pride Month FDP, Montagslächeln, Soziales Montagslächeln: Wirtschaftswende Soziales, WeAct WeAct-Partnerprogramm: Mit Sanktionsfrei gegen Armut LGBTQIA*, Soziales Pits and Perverts: Eine ungewöhnliche Allianz