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3 Fragen an … Dominik Thoma, der in Düsseldorf gegen Privatjets kämpft

Privatjets verbieten, das fordern bereits über 100.000 Menschen. In Düsseldorf setzt sich der Arzt Dominik Thoma für ein solches Verbot ein.

Privatjets verbieten: Über 100.00 Menschen haben bereits eine Petition dazu unterzeichnet
Von Hamburg nach Sylt oder von Berlin nach München – vergangenes Jahr sind über 50.000 private Maschinen in Deutschland gestartet oder gelandet, Foto: Unsplash

Immer mehr Superreiche verpesten mit Privatjets die Luft. Allein in Deutschland sind im vergangenen Jahr 58.424 private Maschinen gestartet oder gelandet; sie haben mehr als eine Million Tonnen Treibhausgase ausgestoßen. Der Amsterdamer Flughafen Schiphol hat Privatjets nun verboten – wegen des Lärms und der unverhältnismäßig hohen CO₂-Emissionen. Das fordern immer mehr Menschen auch für deutsche Flughäfen. So wie der Arzt Dominik Thoma aus Düsseldorf – er hat auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, eine Petition dazu gestartet.

Über 100.000 Menschen fordern ein Verbot von Privatjets. In den Nachrichten ist das Thema so präsent wie nie. Und auch die Letzte Generation hat mit ihren Privatjet-Farbaktionen für Furore gesorgt. Wieso ist Dir das Thema so ein Anliegen?

Keine Privatjets mehr aus Düsseldorf

Dominik Thoma aus Düsseldorf setzt sich auf der Petitionsplattform WeAct für ein Privatjet-Verbot am Düsseldorfer Flughafen ein.

Dominik Thoma aus Düsseldorf setzt sich auf der Petitionsplattform WeAct für ein Privatjet-Verbot am Düsseldorfer Flughafen ein.

Da muss ich etwas ausholen: Frankreich hat vor einiger Zeit über das Verbot von innerfranzösischen Flügen diskutiert, Anfang 2023 vermeldete die Tagesschau, dass die Anzahl der Flüge mit den kleinen Maschinen einen neuen Höchststand erreicht hat. Dann schämt sich Herr Merz nicht einmal, zur Lindner-Hochzeit mit dem Privatflieger nach Sylt zu fliegen, während der Amsterdamer Flughafen entscheidet, in wenigen Jahren die Privatjets zu verbannen. In Anbetracht der Klimakrise hat mir das vor Augen geführt: Da kann doch der Düsseldorfer Flughafen für Deutschland vorangehen und den niederländischen Nachbarn folgen. So habe ich entschieden, die Campact-Plattform WeAct zu nutzen und eine entsprechende Petition zu starten – für uns alle, für meine Kinder und die nachfolgenden Generationen.

Was planst Du mit den Unterschriften und wie reagieren die Betreiber des Flughafens auf Deine Anfrage?

Mittlerweile sind es weit mehr als 11.000 Unterschriften, viel mehr als ich erwartet habe – ein Zeichen, dass die Petition einen Nerv trifft. Ich möchte die Petition samt Unterschriften der Geschäftsführung des Flughafens übergeben – am liebsten öffentlich, was vom Flughafen (bisher) aber abgelehnt wird. Der hat sich aber nach den ersten Presseartikeln endlich adäquat gemeldet, nachdem ich drangeblieben bin, wiederholt nachgefragt habe. Ein Übergabetermin steht nun für Mitte August. Bis dahin werden weiterhin Unterschriften gesammelt. 

Aber reicht das? Was, wenn dann alle Privatflüge einfach auf einen anderen Flughafen beispielsweise in Köln ausweichen?

Ob Hamburg, Dresden oder Stuttgart: Auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, fordern bereits über 100.000 Menschen ein Verbot von Privatjets. Deine Stadt ist noch nicht dabei? In wenigen Schritten kannst Du Deine eigene Petition starten.

Das wäre genauso schlecht wie das Ausweichen auf Mönchengladbach oder so. Sogar der Flughafen selbst hat mittlerweile verkündet, die Businessflüge reduzieren zu wollen, allerdings aus ganz anderen Motiven: Man möchte nämlich die zugelassenen Starts auf die Großflugzeuge umlegen, damit dürfte mehr Geld verdient werden – auf Kosten von noch mehr CO₂- und Lärmemissionen. Das können wir uns alle in dieser Zeit nicht mehr erlauben, da müssen wir zumindest Widerspruch markieren. Mindestziel ist ein ernsthaftes Umdenken und erste Schritte in die richtige Richtung seitens des Flughafens.

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Autor*innen

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