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Flutkatastrophen in Deutschland 

Mit steigenden Temperaturen nehmen Extremwetter wie Hochwasser, Dürre und Orkane immer weiter zu. Diese fünf Flutkatastrophen haben Deutschland in den letzten Jahren nachhaltig bewegt.

Der Ort Dernau im Landkreis Ahrweiler wurde bei der Flutkatastrophe 2021 beinahe komplett von den Wassermassen geflutet. Viele Menschen verloren alles.
Der Ort Dernau im Landkreis Ahrweiler wurde bei der Flutkatastrophe 2021 beinahe komplett von den Wassermassen geflutet. Viele Menschen verloren alles. / Foto: IMAGO / Future Image

Wassermassen reißen Häuser mit sich, Autos treiben die überschwemmten Straßen entlang, Menschen in Not: Flutkatastrophen gab es schon immer, doch solche extremen Wetterphänomene wie Starkniederschläge werden mit steigenden Temperaturen häufiger und extremer – davor warnen Klima-Forscher*innen seit Jahren. 

Extreme Niederschläge führen in Deutschland immer wieder zu Hochwassern. Im Süd-Osten des Landes ist dafür häufig die Vb-Wetterlage verantwortlich. “V” steht hier für die römische Zahl fünf, man spricht also von einer Fünf-b-Wetterlage. Besonders davon betroffen sind die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bayern und Sachsen.

Flutkatastrophe in Sachsen (August 2002)

Schäden in Milliardenhöhe: Die Verbindungsstraße im Müglitztal konnte der Flut nicht standhalten.
Schäden in Milliardenhöhe: Die Verbindungsstraße im Müglitztal konnte der Flut nicht standhalten. Foto: IMAGO / Stefan Hässler

Diese Vb-Wetterlage führte auch 2002 zur Flutkatastrophe in Sachsen. Allein in Sachsen wurden 40.000 Hektar Fläche überschwemmt. 45 Menschen starben, die Schäden erreichten Kosten in Milliardenhöhe. Im sächsischen Erzgebirge fiel an einem Tag so viel Regen, wie sonst in einem ganzen Monat – 312 Liter pro Quadratmeter. Damit hält das Erzgebirge einen traurigen Rekord. Bis heute wurde in Deutschland noch nie innerhalb eines Tages so viel Niederschlag gemessen.

Hochwasser im Dreiländereck (August 2010)

Zerstörte Schienen, überflutete Parks, verlassene Häuser: Im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien führten extreme Regenfälle im August 2010 zu heftigem Hochwasser und Überschwemmungen. Das schlimmste Hochwasser seit 2002 hat besonders Sachsen hart getroffen. Mindestens neun Menschen ertranken, drei davon in Sachsen. Am polnischen Witka-Stausee brach ein Damm, zusätzliche Wassermassen gelangten so in die Neiße. 

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Flutkatastrophe in ganz Mitteleuropa (Juni 2013) 

Drei Jahre später trafen verheerende Niederschläge auf ganz Mitteleuropa. In Deutschland und den Nachbarländern starben 25 Menschen. Besonders schlimm betroffen: Regionen im Norden und im Osten – und auch in Bayern brachen Dämme.

Gemeinsam gegen das Hochwasser: Anwohner verstärken die Deiche mit Sandsäcken bei Tippelskirchen in Sachsen-Anhalt
Gemeinsam gegen das Hochwasser: Anwohner*innen verstärken die Deiche mit Sandsäcken bei Tippelskirchen in Sachsen-Anhalt, Foto: IMAGO / Seeliger

Allein in Deutschland belief sich der Gesamtschaden auf 6,7 Milliarden Euro. Auch hier ist wieder eine Vb-Wetterlage für die verheerenden Niederschläge verantwortlich. Umso mehr sich das Mittelmeer in den kommenden Jahren erwärmt, desto wahrscheinlicher werden solch extreme Regenmengen.  

Überschwemmungen in Niederbayern (Mai/Juni 2016) 

Im Sommer 2016 kamen in Niederbayern sieben Menschen ums Leben. Nach massiven Starkregen erreichte eine meterhohe Flutwelle den kleinen Ort Simbach am Inn, Geröll- und Schlammlawinen verwüsteten den Ort Braunsbach. Die Sachschäden werden auf Milliardenhöhe geschätzt. Am Simbach war ein wichtiges Abflussrohr durch ein Treibholz versperrt. Später kam es zu einem Dammbruch. Grund für die Hochwasser-Katastrophe waren laut Expert*innen Wetterextreme in Kombination mit baulichen Mängeln. Es ist daher zentral, dass sich Städte und Kommunen auf die Klimakrise und ihre Folgen richtig vorbereiten. Und auch Du kannst Dich richtig auf Extremwetter vorbereiten. 

Ahrtal-Flut (Juli 2021)

Klimakrise erhöht Risiko für extreme Regenfälle

Eine Studie zur Flut an Ahr und Erft belegt: Extreme Regenfälle werden durch den bisherigen Temperaturanstieg um das 1,2-fache bis 9-fache wahrscheinlicher – und die Regenmenge steigt um 3 bis 19 Prozent an. 

Die Bilder aus dem Ahrtal sind bis heute unvergessen: Tausende Menschen verloren ihr Zuhause, über 180 Menschen starben, 800 wurden verletzt – die Ahrtal-Flut 2021 gilt als die folgenschwerste Naturkatastrophe der jüngeren deutschen Geschichte. Besonders Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden im Juli mit enormen Regenmassen überschüttet. Innerhalb weniger Stunden wurden aus kleinen Flüssen reißende Ströme. In Erftstadt-Blessem rissen Erdrutsche mehrere Häuser in die Tiefe. In der Eifel wurde der Ort Schuld durch die Fluten fast völlig verwüstet. Auch nach zwei Jahren sind die Folgen der Flutkatastrophe noch immer sichtbar. 


Bilder wie aus dem Ahrtal, die 2021 ganz Deutschland erschüttert haben, werden durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher. Doch statt uns mit konsequentem Klimaschutz vor extremen Wetterphänomenen zu schützen, will die Ampel-Regierung das Klimaschutzgesetz sogar noch abschwächen. Campact setzt sich seit Jahren für konsequenten Klimaschutz ein. Schließe Dich jetzt der Klima-Bewegung an und bleib auf dem Laufenden – mit dem Campact-Newsletter.

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