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Erfolg: Fahrradanhänger gerettet!

Das ging schnell: Im Juli kündigte das Verkehrsministerium eine neue Maximallast für Fahrradanhänger an. Bereits im August nahm das Ministerium die Neuregelung dann zurück. Erreicht haben das die Aktiven des Cargobikeforums rund um WeAct-Petent Matthias Stoelk – sie können stolz auf sich sein.

Ein Cargobike oder Lastenrad, das mit einem Spruch bemalt ist, um auf die geplante Reform des Verkehrsministeriums hinzuweisen. Darauf steht: Nur 1 Kind oder Kasten im Anhänger? Nein!
Protest auf einer Fahrrademo der Kidical Mass. Foto: JoLJBogbi

Für viele Fahrradfahrer*innen ist es ein Schock. Das Verkehrsministerium gibt im Juli eine geplante Verschärfung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) bekannt. Fahrradanhänger sollen nur noch eine Maximallast von 40kg führen dürfen – wer zwei Kinder zur Kita bringt oder zwei Kisten Bier aus dem Supermarkt nach Hause fährt, kommt da schon heran. Möchte man mehr transportieren, bräuchte es einen Anhänger mit kostspieliger Auflaufbremse. Als Grund nennt das Ministerium die Sicherheit im Straßenverkehr. Aktive des Cargobikeforums, ein Onlineforum für Lastenrad-Enthusiast*innen, sehen in der Neuregelung hingegen eine Einschränkung des Fahrradverkehrs.

Wird die Verkehrswende sabotiert?

Lies nach, was Matthias Stoelk forderte: Mehr als 110.000 Menschen unterzeichneten gegen eine Erhöhung des Maximalgewichts für Fahrradanhänger.

Im Cargobikeforum beginnen die Diskussion über die geplante Reform sofort – noch bevor die Medien das Thema aufgreifen. Die Aktiven steigen tief in die Materie ein: Sie diskutieren Rechtsvorschriften, EU-Normen, Produktbeschreibungen von Fahrradanhängern und recherchieren auch Merkblätter des Verkehrsministeriums zur StVZO aus den 1990ern. Einige Tage unterhalten sich die Forumsnutzer*innen nahezu ununterbrochen über die Neuerung. Bald schon wird die inhaltliche Diskussion politisch: Wird hier die Verkehrswende bewusst sabotiert? Gewappnet mit dem Wissen des Cargobikeforums erstellt Forumnutzer „Matze“ – WeAct-Petent Matthias Stoelk – für seine Community eine Petition auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact.

Das Einsatzfahrzeug von Matthias Stoelk. Foto: Matthias Stoelk

Matthias Stoelk arbeitet als Tischlermeister in einer gemütlichen Kleinstadt in Norddeutschland. Für seine Arbeit transportiert er seine Werkzeuge und Materialien mit einem Lastenrad. Im Cargobikeforum sind er und sein Rad eine kleine Berühmtheit. Fast täglich schaut er in die verschiedenen Diskussionsstränge des Forums und teilt mit anderen Nutzer*innen Bilder seines Einsatzfahrzeugs, sowie Tricks und Tipps für den Gebrauch und Erhalt eines gut gepflegten Lastenrads.

Das Cargobikeforum wehrt sich

Eigentlich hat Matthias Stoelk nicht viel mit der Bundespolitik zu tun – doch als er über das neue Maximalgewicht für Fahrradanhänger liest und die Diskussionen im Cargobikeforum über mehrere Tage verfolgt, spürt er, dass es an der Zeit ist, gegen die Neuregelung vorzugehen. Wie seine Mitstreiter vermutet auch Matthias, dass das Verkehrsministerium die Mobilitätswende vorsätzlich erschwert. Also legt er die WeAct-Petition „Nein zu deutschen Sonderregeln für Fahrradanhänger“ an. Mit der rasant wachsenden Petition bekommen die Diskussionen im Forum eine stärkere politische Dimension. Die Aktiven des Cargobikeforums erstellen einen neuen Diskussionsstrang: „Widerstand gegen Pläne des BMV“.

WeAct-Petition erreicht über 110.000 Unterschriften

Gemeinsam organisieren sich die Forumnutzer*innen. Sie lassen Social-Media-Grafiken für ihre Petition erstellen, bestellen Tausende von Flyern und Stickern, kontaktieren potentielle Verbündete, Medienschaffende, Bundestagsabgeordnete und auch das Verkehrsministerium. Sie verbreiten die Petition in verschiedenen Kanälen und nehmen an Fahrraddemos teil. Und das alles mit Erfolg.

Die WeAct-Petition sammelt über 110.000 Unterschriften – und schon Mitte August nimmt das Verkehrsministerium das geplante Gewichtslimit für Fahrradanhänger zurück. Eine Anfrage zu einer Petitionsübergabe der Aktiven des Cargobikeforums hat das Verkehrsministerium abgelehnt.

Wie geht es jetzt weiter?

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Trotz ihres Erfolgs bleiben die Aktiven des Cargobikeforums skeptisch, was die Fahrradpolitik des Verkehrsministeriums angeht. Auch machen sie sich weiterhin Sorgen um die Fahrradanhänger: Manche Forenmitglieder befürchten, dass die überzogene Regulierung der Fahrradanhänger zu einem späteren Zeitpunkt über eine Hintertür eingeführt wird. Doch sollte es so weit kommen, stünde die Cargobike-Community bereit – schließlich wissen sie jetzt, wie sie sich gegen die Vorhaben des Verkehrsministeriums wehren können. 

Für WeAct-Petent Matthias ist jedenfalls der Alltag wieder eingekehrt. Er und sein Lastenrad bedienen verlässlich seine Kundschaft. Im Cargobikeforum geht es jetzt wieder weniger um Politik – und mehr um gerissene Speichen und gebrochene Hinterradnaben.


Ob national, lokal oder regional: Bei WeAct kannst Du in wenigen Schritten Deine Petition starten. Langjährige Erfahrung, Expertise rund um Strategie, Kommunikation und Aktionsplanung: Bei WeAct teilen erfahrene Campaigner*innen dieses Wissen mit Dir und unterstützen Dich dabei, Deine Petition zum Erfolg zu bringen.

Ganz wichtig: Für Rechtspopulist*innen oder andere Demokratie-Feinde hat WeAct keinen Platz. Wir unterstützen Petitionen, die sozialen, ökologischen und demokratischen Fortschritt vorantreiben. Reichweite und Beratung kann man bei WeAct nicht kaufen – wir arbeiten mit Deiner Petition aus Überzeugung!

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Autor*innen

WeAct ist die Petitionsplattform von Campact – einer Kampagnen-Organisation, die sich mit über drei Millionen Menschen für progressive Politik einsetzt. Im Campact-Blog berichtet das Team von WeAct regelmäßig über laufende Petitionen und aktuelle Erfolge. Alle Beiträge

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