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Montagslächeln: Im deutschen Gesundheitswesen

Über 5.000 Ärztinnen und Ärzte aus Syrien arbeiten in Deutschland. Was passiert, wenn sie alle gehen? Die Karikatur von Markus Grolik dazu im Montagslächeln.

Quelle: Markus Grolik / toonpool.com

Der Diktator Assad ist gestürzt, Syrien ist endlich frei – und Politikern in Deutschland fällt nichts Besseres ein, als unverzüglich über das Schicksal der syrischen Geflüchteten in Deutschland zu sprechen. Die ersten Nachrichten über die aktuelle Lage in Syrien waren keine 24 Stunden alt, als direkt die ersten Forderungen nach einem Aufnahmestopp, Aufhebung des Schutzstatus und Abschiebungen laut wurden. Welche Folgen es zum Beispiel im Gesundheitswesen haben könnte, wenn syrische Fachkräfte in ihr Heimatland zurückkehren, thematisiert Karikaturist Markus Grolik in seiner aktuellen Karikatur.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, erwartet drastische Folgen für deutsche Praxen und Krankenhäuser, sollten syrische Ärztinnen und Ärzte in der Folge des Machtwechsels in Damaskus in ihr Heimatland zurückkehren. Laut Statistik der Bundesärztekammer arbeiteten Ende vergangenen Jahres 5.758 syrische Ärztinnen und Ärzte in Deutschland, davon knapp 5.000 in Krankenhäusern. Damit stellen sie die größte Gruppe ausländischer Ärzt*innen.

Viele Menschen aus Syrien sind gut integriert

Natürlich sollte es ihnen selbst überlassen bleiben, ob sie in Deutschland bleiben oder nach Syrien reisen wollen, um dort den Wiederaufbau zu unterstützen. Migrationsforscher Jochen Oltmer rechnet aber nicht damit, dass eine sehr große Zahl syrischer Kriegsflüchtlinge aus Deutschland in ihr Herkunftsland zurückkehren wird. Sie seien in der Gesellschaft angekommen und fühlten sich angenommen – die aktuelle Debatte über Abschiebungen, Zurückweisungen und Co. verunsichere da eher und mache den Integrationsfortschritt kaputt, an dem Unternehmen, Schulen und Kommunen so lange und intensiv gearbeitet haben.

Auch die Union fordert gerade einen Rückkehrplan für syrische Flüchtlinge. Syrer, die gut integriert sind und arbeiten, könnten aber selbstverständlich bleiben, sagte der Kanzlerkandidat der Union Friedrich Merz am Wochenende in einem Interview. Und gibt zu: „Diese Menschen brauchen wir.“ Er urteilt also über das Schicksal von Menschen daran gemessen, ob er sie als ökonomisch „wichtig genug“ betrachtet. Sehr einfühlsam.

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