Digitalisierung Ostdeutschland
Der Osten: Ein heimlicher Hotspot für Innovation
Warum die Region zwischen Rostock und Erzgebirge das Zeug zum Tech-Standort der Zukunft hat, liest du in dieser Ausgabe des OstBlogs. Dafür hat der Autor Danny Schmidt ganz besondere Unterstützung an der Seite.

Der Roboter Pepper begrüßt im April 2024 in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock die ankommenden Gäste beim 2. Baltic Sea Business Day Unternehmertag. Foto: IMAGO / BildFunkMV
Wer in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen ist, kennt das: Die Nachrichten über den eigenen Landstrich handeln meist von Problemen – von Abwanderung, Perspektivlosigkeit und rechtsextremen Tendenzen. Doch während die mediale Erzählung oft im Gestern verharrt, vollzog sich ein stiller Wandel. Heute zeigt sich: Ausgerechnet die strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands entwickeln sich zu unerwarteten Experimentierfeldern für zukunftsweisende Ideen.
Danny Schmidt schreibt in seiner Kolumne „OstBlog“ über die Geschichte von und Gegenwart in Ostdeutschland.
Leerstand = Kreativraum
Anders als in überhitzten Metropolen, wo jeder Quadratmeter Bürofläche zum Luxusgut wird, bietet der Osten etwas, das im digitalen Zeitalter immer wertvoller wird: Platz. Aus stillgelegten Industriehallen, verlassenen Kasernen und entvölkerten Dorfschulen werden unkonventionelle Arbeits- und Lebensmodelle.
In Rostock verwandeln Meeresbiologen alte Werftgebäude in Forschungszentren für nachhaltige Aquakulturen. In der Lausitz experimentieren Energiepioniere mit Wasserstoffspeichern in ehemaligen Tagebaugebieten. Und in Jena, längst etabliert als Optik-Standort, arbeiten Startups an medizinischer Hightech – fernab der üblichen Investoren-Hypes.
Ostdeutsche Gründermentalität
Eine Generation junger Unternehmer*innen beweist, dass Innovation nicht zwangsläufig an Metropolen gebunden ist. Sie nutzen die spezifischen Vorteile ostdeutscher Regionen: überschaubare Lebenshaltungskosten, kurze Entscheidungswege in den Kommunen und eine Mentalität, die Probleme pragmatisch angeht.
Das sächsische Dresden entwickelt sich zum Zentrum der Halbleiterindustrie, angezogen durch das Fraunhofer-Institut und die TU Dresden. In Leipzig entsteht eine lebendige Kreativszene, die digitale Geschäftsmodelle mit sozialen Ansätzen verbindet. Und selbst in kleineren Städten wie Greifswald oder Ilmenau wagen Absolventen den Schritt in die Selbständigkeit – gestärkt durch universitäre Netzwerke und regionale Förderprogramme.
Die historische Erfahrung des Improvisierens in ressourcenarmen Zeiten erweist sich heute als unerwarteter Wettbewerbsvorteil. Ostdeutsche Ingenieur*innen und Entwickler*innen bringen eine besondere Fähigkeit mit: Sie denken in Kreisläufen, nicht in linearen Modellen.
Diese Haltung spiegelt sich in Unternehmen wider, die Nachhaltigkeit nicht als Marketingstrategie, sondern als Kernprinzip begreifen. Ob bei der Entwicklung langlebiger Produkte, bei Sharing-Modellen für Landmaschinen in der Landwirtschaft oder bei der energetischen Sanierung von Plattenbauten – der Osten wird zum Labor für zirkuläre Wirtschaft.
Gezielte Ansiedlungen fördern Region
Die gezielte Förderung von Spitzenforschung an ostdeutschen Universitäten beginnt Früchte zu tragen. Exzellenzcluster wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz oder das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle ziehen internationale Talente an.
Gleichzeitig entstehen neue Kooperationsformen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. In Adlershof, Europas größtem Technologiepark, arbeiten Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Photonik, Umwelttechnik und Materialwissenschaften eng zusammen. Diese Vernetzung schafft ein Ökosystem, das an die erfolgreichsten Innovationsregionen der Welt erinnert – nur mit ostdeutscher Bodenständigkeit.
Trotz der ermutigenden Entwicklungen bleiben Hürden bestehen. Die digitale Infrastruktur auf dem Land hinkt hinterher, und manche Investoren zögern noch, ihr Kapital in ostdeutsche Startups zu lenken. Der Fachkräftemangel trifft auch hier Unternehmen, die dringend Softwareentwickler*innen oder Ingenieur*innen benötigen.
Doch gerade diese Herausforderungen könnten sich als Treiber für neue Lösungen erweisen. Remote-Arbeit macht den Standort zweitrangig, während die Lebensqualität in ostdeutschen Kleinstädten mit Seen, Wäldern und bezahlbarem Wohnraum neue Zielgruppen anzieht.
KI-Valley Ostdeutschland
Die weiten Flächen Ostdeutschlands bieten ideale Voraussetzungen für den Aufbau energieeffizienter Rechenzentren. Anders als in überlasteten Ballungsräumen gibt es hier ausreichend Platz für moderne KI-Infrastrukturen, die bewusst in bestehende Naturräume eingebettet werden können. Projekte wie der Green Data Campus in der Lausitz zeigen, wie Rechenzentren durch innovative Kühlkonzepte mit Seenlandschaften symbiotisch verbunden werden können – ohne das ökologische Gleichgewicht zu stören.
Die Region verfügt zudem über optimale Bedingungen für regenerative Stromerzeugung: Windparks in Mecklenburg-Vorpommern, Solarfelder in Brandenburg und Biogasanlagen in Thüringen könnten den enormen Energiebedarf von KI-Systemen nachhaltig decken. Expert*innen des Fraunhofer IMW schätzen, dass allein der Ausbau der KI-Infrastruktur bis 2030 über 25.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen könnte – von Data Scientists bis zu KI-Ethikern.
Ostdeutschland muss und sollte nicht das nächste Silicon Valley werden. Die Region hat das Potenzial, etwas Eigenständiges zu schaffen: einen Innovationsraum, der technologischen Fortschritt mit sozialer Verantwortung verbindet, der globale Ambitionen mit regionaler Verwurzelung in Einklang bringt.In den leerstehenden Fabriken und auf den brachliegenden Feldern der Nachwendezeit wächst etwas Neues heran – getragen von einer Generation, die die Probleme der Region kennt, aber nicht in ihnen verharrt. Sie schreiben eine andere Geschichte über den Osten: nicht als Sorgenkind, sondern als Möglichkeitsraum.
Mit freundlicher Unterstützung von …
Hast Du den Text bis hier gelesen? Dann hast du einen in großen Teilen KI-generierten Text gelesen. Manches, was in diesem Text steht, ist nur eine gewünschte Zukunftsidee. Aber es eröffnet doch den Raum, darüber nachzudenken, wie wir den Osten als Zukunftsregion unseres Landes weiterentwickeln können. Mit der KI können wir so etwas modellieren. Wer weiß, vielleicht gibt es dann auch bald blühende Landschaften?