Ulrich Siegmund trägt Dreitagebart. Seine Haare gelt er nach hinten. Er lächelt in die Kamera. Der 35-jährige AfD-Politiker inszeniert sich als fortschrittlich und trendbewusst. Auf TikTok folgen ihm über eine halbe Million Menschen. Er wirkt sympathisch, harmlos sogar. Doch der Schein trügt.
Vision 2026: Der Masterplan der AfD
Ulrich Siegmund nennt seine Wahlkampfseite „Vision 2026“. Dort schreibt er unverblümt, was er plant: Er will von Sachsen-Anhalt aus die politische Landkarte in Deutschland neu gestalten. Ein Bundesland nach dem anderen will er in AfD-Hand bringen.
Siegmund nahm am Potsdamer Geheimtreffen teil. Dort diskutierten Rechtsextreme laut einer Correctiv-Recherche Pläne für die Abschiebung von Millionen Menschen. Im Landtag von Sachsen-Anhalt nannte er diese Pläne später das „Gebot der Stunde“. Hinter der glatten Fassade steckt ein Hardliner. Ein Mann, der Menschen vertreiben will. Ein Mann, der unsere Demokratie bedroht.
2026 wird in Sachsen-Anhalt gewählt
Die aktuellen Umfragen sind alarmierend: In Sachsen-Anhalt liegt die AfD bei 39 Prozent. Legt die Partei bis zur Wahl weiter zu, könnte sie das Bundesland allein regieren. Mit Ulrich Siegmund als erstem AfD-Ministerpräsidenten Deutschlands. Zum Vergleich: Die SPD regiert im Saarland seit 2022 alleine – dafür reichte ihr ein Wahlergebnis von rund 43 Prozent.
In Mecklenburg-Vorpommern sieht es ähnlich düster aus. Dort erreicht die AfD in Umfragen 38 Prozent. Sollte sie weiter zulegen, wäre auch hier eine AfD-Regierung theoretisch möglich. Im September 2026 wählen beide Bundesländer. Die Rechtsextremen stehen vor einem Doppelsieg. Die Folgen wären verheerend – weit über die Bundesländer hinaus.
Das droht, wenn die AfD regiert
Polizei, Verfassungsschutz und Bildungspolitik wären in der Hand von Rechtsextremen. In Sachsen-Anhalt fordert die AfD bereits jetzt, Schulbesuche in NS-Gedenkstätten zu streichen und Projekte für Vielfalt zu verbieten. Demokratie-Engagierte, Vereine und Initiativen müssten mit Repressionen rechnen und könnten ihre Fördergelder verlieren. Menschen ohne deutschen Pass würde die Abschiebung drohen.
Doch das ist nicht alles: Eine AfD-Landesregierung wäre fatal für ganz Deutschland. Über den Bundesrat und die Ministerpräsidentenkonferenz hätte ein AfD-Ministerpräsident direkten Einfluss auf die Bundespolitik. Zudem kann eine Partei, die einen Ministerpräsidenten stellt, auch anderswo nur schwer ignoriert werden. In der Union werden bereits die Stimmen lauter, die ein Ende der Brandmauer fordern. Ein CDU-Kreisverband in Sachsen-Anhalt zeigt sich schon jetzt offen für eine Zusammenarbeit mit den Rechtsextremen.
Unheimliche Parallelen
Bei den Landtagswahlen im Freistaat Anhalt (heutiges Sachsen-Anhalt) im April 1932 gingen die Nationalsozialisten mit 40,9 Prozent der Stimmen als Sieger hervor. Der NSDAP-Politiker Alfred Freyberg wurde mit Hilfe der rechtskonservativen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) zum ersten nationalsozialistischen Ministerpräsidenten Deutschlands gewählt. In den folgenden Monaten schloss Freyberg das Bauhaus Dessau, versetzte oppositionelle Beamte in den Ruhestand und ordnete die Verbreitung von NS-Rassenideologie an Schulen an.
Die AfD investiert massiv in die Landtagswahl Sachsen-Anhalt
Die AfD will unbedingt gewinnen und steckt allein in Sachsen-Anhalt 1,5 Millionen Euro in ihren Wahlkampf – doppelt so viel wie beim letzten Mal. Patrick Harr, Sprecher der AfD-Fraktion im Magdeburger Landtag, hat einen Wahlkampf angekündigt, „wie es ihn in Sachsen-Anhalt noch nie gab“.
Doch es gibt Hoffnung. Denn Umfragen sind noch keine Wahlergebnisse. Überall in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern bereiten sich engagierte Menschen auf den Wahlkampf vor. Sie wollen ihre Bundesländer nicht der AfD überlassen und entwickeln Ideen, um sich den Rechtsextremen entgegenzustellen: Demokratie-Theater, Plakatkampagnen, Haustürgespräche. Doch was dafür fehlt, ist Geld. Deshalb hat Campact den NoAfD-Fonds gestartet.
NoAfD-Fonds: 1,5 Millionen Euro für die Demokratie
Unser Ziel: 1,5 Millionen Euro. So kontern wir jeden Euro des AfD-Wahlkampfbudgets mit einem Demokratie-Euro. Eine Hälfte der Spenden unterstützt lokale Vereine und Initiativen vor Ort. Die andere Hälfte nutzt Campact für eigene Kampagnen – von Postwurfsendungen an Hunderttausende Haushalte über großflächige Plakataktionen bis zu Aufrufen in sozialen Medien für eine strategischen Wahl.

Landtagswahlen 2026: AfD stoppen
2026 will die AfD erstmals ein Bundesland regieren – dafür steckt sie allein in Sachsen-Anhalt 1,5 Millionen Euro in den Wahlkampf. Mit dem NoAfD-Fonds kontern wir jeden Euro der Rechtsextremen. Ab einer Spende von 50 Euro kannst Du ein Dankeschön von Marc-Uwe Kling erhalten.
Die letzten Kommunalwahlen haben gezeigt: Wenn sich Demokrat*innen zusammentun, verlieren die Rechtsextremen. Seit dem Sieg bei einer Bürgermeisterwahl im Juli 2023 hat die AfD kein Rathaus und kein Landratsamt mehr erobert. Bei vielen Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg haben wir dazu beigetragen, AfD-Siege in der Stichwahl zu verhindern.
In Thüringen haben wir 2024 zusammen mit der Gedenkstätte Buchenwald einen Brief an alle Bürger*innen über 60 verschickt – um auf die Parallelen zwischen AfD und Nationalsozialismus hinzuweisen. In Sachsen trugen wir mit unserer Strategisch-Wählen-Kampagne dazu bei, dass die AfD die angestrebte Sperrminorität verfehlte. Solche Aktionen sind teuer – aber sie wirken.
Was wir realistisch erreichen können
Wir werden kaum verhindern können, dass die AfD bei den Landtagswahlen stärkste Kraft wird. Das ist bitter. Aber wir können verhindern, dass sie in die Regierung kommt. Dafür müssen wir die Zeit bis zur Wahl gut nutzen. Es ist noch nicht entschieden – und darin liegt unsere Chance.
Lass uns gemeinsam die AfD von der Macht fernhalten! Sei auch Du dabei und unterstütze den NoAfD-Fonds mit Deiner Spende.