Klare Zahlen: Das Jahr 2018
Das Jahr 2018 begann für Campact mit einer Tragödie - und wurde zu einem der stärksten Jahre unserer Bürgerbewegung, das zeigt der neue Transparenzbericht.
Transparenz – die fordert Campact immer wieder von Politiker*innen ein. Und wir gehen mit gutem Beispiel voran: Der Transparenzbericht 2018 zeigt alles über die Kampagnen und Finanzen unserer Bürgerbewegung. Starke Kampagnenerfolge, 10 Millionen Euro Einnahmen und ein positives Jahresergebnis: Die wichtigsten Zahlen im Überblick.
Dem Schwarm sei Dank: Zum ersten Mal zweistellig
68.944 Förder*innen und 86.827 Spender*innen: Ihr Engagement war Campacts finanzielle Grundlage im vergangenen Jahr. Um als Bürgerbewegung unabhängig und stark zu sein, setzen wir auf Schwarmfinanzierung. Das heißt: Jede*r gibt, was möglich ist. So kann Campact auf öffentliche Fördermittel und Unternehmenspartnerschaften verzichten und bleibt unabhängig.
Zum ersten Mal konnte Campact Einnahmen von über 10 Millionen Euro verzeichnen und so mit besonderer Kraft für unsere Ziele streiten und Aktionen starten. Die Summe setzt sich zusammen aus vielen kleinen und mittleren Beträgen: 96 Prozent aller Spenden und Förderbeiträge des vergangenen Jahres kamen von Personen, die weniger als 200 Euro im Jahr an Campact gespendet haben.
Nach dem Urteil des Bundesfinanzhofes zur Gemeinnützigkeit von Attac müssen wir leider davon ausgehen, dass wir ebenfalls unsere Gemeinnützigkeit verlieren. So geht es etlichen zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich kritisch an Debatten zur Tagespolitik beteiligen. Doch die starke Gemeinschaft, die Campact trägt, lässt uns optimistisch nach vorne blicken. Selbst, wenn man uns die Gemeinnützigkeit entziehen sollte, sind wir sicher: Hunderttausende stehen hinter uns.
Das wissen wir dank zahlreicher Nachrichten, wie die von unserem Förderer Robert Q. Er versicherte uns nach dem Attac-Urteil: “Ich spende auch weiterhin für gelebte Demokratie, jetzt erst recht. Liebe Grüße, verzagt nicht.” Bitte schließe Dich Robert und unseren Förder*innen an – und garantiere die Unabhängigkeit unserer Bürgerbewegung.
Transparenzbericht 2018
Hier kannst Du den Transparenzbericht online lesen – einfach auf das Bild klicken und das PDF durchblättern:
Die Spende kommt an
Spenden und Förderbeiträge kommen dort an, wo sie am meisten bewirken. 2018 hat Campact insgesamt 8,93 Millionen Euro ausgegeben. Der größte Teil der Campact-Einnahmen fließt in unsere Kampagnen. So gab Campact für die Kampagnen rund um den Kohleausstieg, den Hambacher Wald und Demos zur Weltklimakonferenz 1,3 Millionen Euro aus. Die zweithöchsten Ausgaben fließen in die IT-Infrastruktur. Denn nur mit der richtigen Technik können wir Online-Appelle für Hunderttausende starten.
Große Solidarität + hohe Motivation = positives Jahresergebnis
2018 war ein starkes Jahr – dabei sah es zu Beginn gar nicht danach aus. Ein Brandanschlag zerstörte in der Nacht vom 9. Januar unser Materiallager. Aktionsmaterial aus 14 Jahren Campact-Geschichte ging in Flammen auf. Doch die Campact-Unterstützer*innen überraschten uns mit einer Welle der Solidarität. Uns erreichten zahlreiche Briefe und Mails mit tröstenden, aufmunternden und unerschrockenen Worten. Tausende spendeten und entschlossen sich dazu, Campact zu fördern.
Diese enorme Solidarität hat dazu beigetragen, dass die Förderbeiträge und Spenden im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind. Der Jahresüberschuss von 1,2 Millionen Euro ermöglicht es uns, dringend benötigte freie Rücklagen anzulegen. So können wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unsere Arbeit ohne Kürzungen fortsetzen.
Kampagnen: So haben wir Politik 2018 bewegt
Ob mit einer Unterschrift, Engagement vor Ort oder als Helfer*in auf einer Demo: Bei Campact bringt sich jede*r nach den eigenen Möglichkeiten ein. Manche leiten unsere Aktionen im Netz an ihre Bekannten weiter. Andere unterstützen Campact finanziell. Alles zusammen macht die Kraft unserer Bürgerbewegung aus. Mit so viel Engagement konnten wir 2018 wichtige Erfolge erzielen.
Hambacher Wald, „Wir haben es satt“, CETA
Auf der bis dahin größten Klima-Demo Deutschlands feierten 50.000 Menschen, dass der Hambacher Wald vorerst vor RWEs Baggern gerettet wurde. Ein Verdienst der Klimabewegung, die sich über das ganze Jahr hinweg für den Klimaschutz eingesetzt hat!
Bei der “Wir haben es satt”-Demo und bei öffentlichen Auftritten von CDU-Agrarministerin Julia Klöckner: Mit einer acht Meter langen, aufblasbaren Riesenbiene setzten wir uns unübersehbar für den Schutz von Bienen ein. Unser Sieg schmeckte süß wie Honig: Die EU hat – mit Klöckners Stimme – mehrere Bienenkiller im Freiland verboten.
Auch bei dem Thema Freihandelsabkommen konnten wir etwas erreichen: Der Koalitionsvertrag der bayerischen Landesregierung von CSU und den Freien Wählern enthält keine Zustimmung zu CETA. Da das Abkommen in Deutschland auch im Bundesrat ratifiziert werden muss, könnte Bayern mit seinen sechs Stimmen den Ausschlag geben.
Ob Klima- oder Bienenschutz, faire Handelspolitik oder Seenotrettung: Unser Einsatz ist weiter gefragt. Mit einer Förderung kannst Du sicherstellen, dass Campact auch in Zukunft schnell und ausdauernd für unsere gemeinsamen Ziele streiten kann. Bitte fördere Campact mit einem regelmäßigen Beitrag und ermögliche so gesellschaftlichen Wandel.
PS: “‘Bagger’ meinen Wald nicht an”, “Müsli-Riegel zum Hartz-IV-Tagessatz” und “Widerstand gegen repressive Polizeigesetze”: Im Transparenzbericht findest Du eine kleine Auswahl der Schlagzeilen, die Campact 2018 machte – sowie den Grund dafür, dass das Rampenlicht so wichtig für uns ist.
Wobei Gleise und Straßen zu besetzen keine Sachbeschädigung ist. Und lieber diese besetzen, als dass damit Kohle für die Kohledreckschleudern transportiert wird. Wer immer noch meint, wir können weiter Kohle verbrennen, der hat nichts verstanden. Und Herr Hauschild, bei welcher Anti-Kohle-Demo waren sie denn? Ich nehme an auf keiner, da „Verantwortung“ ihrem Beitrag nach ein Fremdwort sein dürfte.
Wie so unter stüzt Ihr eingendlich Leute die
durch Gewalt gegen die Polizei auf fallen?
Einige so genanten Demostranten vermummen
sich weil sie Angst vor der Verantwortung haben
Wer Gleise und Straßen besetzt ist für mich kein
Umwelt schützer.
Lieber Hans-Joachim,
Campact hat sich immer wieder klar von gewalttätigem Protest abgegrenzt und tut es auch weiterhin. Denn wir lehnen Sachbeschädigung oder Gewalt gegen Menschen ab.
Viele Grüße
Das Campact-Team