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TTIP-Gegner machen G7-Demo zur größten Münchner Demo seit Jahrzehnten

Unter dem Motto "TTIP stoppen - Klima retten - Armut bekämpfen" gehen in München 40.000 Menschen zur G7-Demo auf die Straße. Der Protest verhagelt Merkel den Auftakt ihrer G7-Show, mit der sie ihr Lieblingsprojekt TTIP fit machen will.

Dieser Tag hat alle unsere Erwartungen übertroffen: Unter dem Motto „TTIP stoppen – Klima retten – Armut bekämpfen“ gehen in München 40.000 Menschen zur G7-Demo auf die Straße. Die Bilder einer bunten, kreativen und friedlichen Demonstration füllen die Abendnachrichten. Das ist die größte Demonstration in München seit 1992, sagt die Müncher Polizei, und twittert: „Das ist gelebte Demokratie!“ Der Protest verhagelt Merkel den Auftakt ihrer G7-Show, mit der sie ihr Lieblingsprojekt TTIP fit machen will.

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Das grüne Monsanto-Monster von Campact war in München ganz vorne mit dabei: Eine übergroße Pestizid-Sprühflasche zog durch die Münchner Straßen, vom Stachus bis zum Odeonsplatz. Bienen, Hasen und Schmetterlinge wurden gnadenlos niedergespritzt und dann von gefährlich aussehenden Genmais-Kolben überrannt – ein großer Spaß für alle Aktiven und ein Blickfang für die Medien.

Wer TTIP sät, wird Gentechnik ernten

Denn die Lobby der Agrarkonzerne setzt darauf, dass durch TTIP bisher verbotene Pestizide auf den EU-Markt kommen und Lebensmittel mit Gentechnik nicht gekennzeichnet werden. Erst vergangene Woche offenbarten geleakte Dokumente: Schon 2013 hat die EU ein Verbot gefährlicher Pestizide auf Eis gelegt, weil die Konzernlobby mit Konsequenzen für die TTIP-Verhandlungen drohte.

Das Beispiel zeigt: Mit TTIP und CETA wollen die Monsantos, BASFs, Bayers und Exxons dieser Welt die Hoheit darüber gewinnen, wer die Regeln setzt. Per völkerrechtlichem Vertrag würde eine globale Wirtschaftselite mehr Einfluss und Macht erhalten, während unsere Parlamente entmündigt werden.

Wer TTIP und CETA sät, wird unseren Proteststurm ernten!

Doch 40.000 setzen diesen Plänen am Donnerstag in München ihr klares Nein entgegen! Das wird Wirkung zeigen, denn „Unmut komme inzwischen auch aus der Mitte der Gesellschaft“, wie die Süddeutsche Zeitung analysiert. Christoph Bautz von Campact formuliert auf der Abschlusskundgebung unsere klare Botschaft an Angela Merkel und Sigmar Gabriel: Wer TTIP und CETA sät, wird unseren Proteststurm ernten!

Wenn wir jetzt dran bleiben, dann haben wir gute Chancen TTIP und CETA zu Fall zu bringen. Und genau deshalb unsere Bitte: Notiert euch den 10. Oktober in Berlin! Mit vielen, vielen zehntausenden Menschen wollen wir dort auf die Straße gehen, wenn die heiße Auseinandersetzung um TTIP und CETA beginnt. Mit noch viel mehr als gestern, in einem sehr breiten Bündnis.

Lasst uns Merkel und Gabriel klar machen: Gegen den Willen der Bürger/innen sind die Konzernabkommen nicht durchsetzbar!

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Autor*innen

Jörg Haas, Jahrgang 1961, war Campaigner bei Campact. Nach einem Berufseinstieg in die Entwicklungszusammenarbeit in einem Regenwaldprojekt in Ecuador war er lange Jahre als Ökologiereferent für die Heinrich-Böll-Stiftung tätig. 2008 wechselte er als Programmdirektor zur European Climate Foundation. Intensives Engagement in den UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen. Ohne öffentliche Mobilisierung fehlt jedoch der Handlungsdruck - daher der Wechsel zu Campact, zuerst als Pressesprecher, dann als Campaigner. Alle Beiträge

37 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Für mich war dieser Gipfel tatsächlich der Gipfel. Die Schutzgöttin des Weltklimas hat wieder einmal der Welt gezeigt wie man doppelzüngig auf großer Bühne Erfolge die man niemals erreicht als gemeinsame Lösung vorschlägt. Wie war das bei den letzten Verhandlungen über den CO2-Austoß für Kraftfahrzeuge in Europa? Erst im roten Parka werbewirksam ins Eismeer
    um den Eisbären zu knutschen, dann nachdem die Entscheidung bereit stand den Rückzieher machen,um das Spendenfüllhorn der Quandtschen Sippe und der zugehörigen Klicke
    zu öffnen, damit die Schatzmeister ihrer Partei und aller Anderen außer der Linken die Kassen nicht mehr zuschieben konnten. Deshalb war dieser Gipfel tatsächlich für mich der Gipfel!
    Leider kann ich aus gesundheitlichen Gründen an Aktivitäten nicht mitwirken. Ich wäre immer an vorderster Front. Mittlerweile betrachte ich Frau Merkel als die verspätete Rache Honeckers an der BRD. mir kann sie nix vom Krieg erzählen, ich bin im Krieg geboren!

  2. es fehlen informationen übe die nächsten demos. wann z.b. in Berlin ? kein ergebnis bei google.

  3. Herzlichen Dank allen DemonstrantInnen für Euren großartigen Einsatz! Voll Neid lese ich immer die Zahlen der Münchener DemonstrantInnen, die uns Berlinern absolut in den Schatten stellen. Bitte verratet uns Euer Geheimnis!

  4. Liebe Campact-Organisatoren und Mitstreiter in München, habt ihr fabelhaft gemacht und auch wenn ich wegen der Entfernung nicht mitstreiten konnte, unterstütze ich euch aus vollem Herzen (und finanziell)! Ich habe viele Kommentare gelesen und vieles spricht meine Sprache. Tragisch ist, dass 40.000 Menschen keine Millionen Wähler ersetzen – stimmt. Der Club / Stammtisch der G7 hat auch in der Vergangenheit nichts Nützliches zu Wege gebracht, da 1. jeder weiter sein eigenes „Süppchen“ kocht, 2. die Lobbyisten munter mitmischen und 3. letzten Endes es um wirtschaftliche Interessen einiger Weniger geht. TTIP/ TISA /CETA sind NICHT für’s Volk gedacht. Jedes Argument in diese Richtung erzählt ein Märchen – man muss nur die Erzähler anschauen, deren Charakter und vor allem Prinzipien. Es ist tragisch, dass es weniger Gegner waren, als zu der kleinsten Love-Parade. Das zeigt uns, wo die Öffentlichkeit heute steht und wieviel noch zu tun bleibt. Wir müssen viel mehr werden, der Weg ist weit!

  5. Es ist mir eine Ehre, Fördermitglied zu sein. Wenn ich schon nicht bei allen weit entfernten Aktionen dabei sein kann, möchte ich sie wenigstens finanziell unterstützen.
    Widerworte sind sehr erfrischend, vor allem wenn man selbst zu denjenigen gehört, die sie geben.

    • Als mehrfacher Juso-Urgroßvater hundertprozentige Unterstützung deines Kommentares von mir.
      Carlo Nast-Kolb aus Bremen-Nord.

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