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Wie starte ich eine erfolgreiche Petition? – Rückschau auf das WeAct-Webinar

Es gibt immer wieder Themen, die uns als Bürger*innen aufregen. Viele Menschen wollen sich politisch engagieren, wissen aber nicht wie. Das Team von WeAct hat in einem Webinar aufgeschlüsselt, wie politisches Engagement anfangen kann: Zum Beispiel mit einer Petition. Die eigenen Forderungen hörbar machen, Mitstreiter*innen finden und Politik verändern – wie das geht, dazu haben die Teilnehmer*innen Fragen gestellt. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen halten wir in diesem Beitrag fest.

Petitionsübergabe Cem Özdemir, Sterkrader Wald erhalten_WeAct
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Fehlende Radwege, steigende Energiepreise oder Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien – es gibt viele Anlässe, zu denen Menschen politische Veränderungen fordern. Und das kann jede*r von uns – mit einer Petiton. Ob Forderungen an die Lokalpolitik oder Entscheider*innen in der EU: Das Team von WeAct, der Petitionsplattform von Campact, hat schon viele Petitionen begleitet.

Dank Campacts langjähriger politischer Kampagnenarbeit kann das Team auf viel Expertise zurückgreifen: von politischer Strategie über Kommunikation bis hin zur Aktionsplanung. Gemeinsam mit den erfahrenen WeAct-Petentinnen Caro und Franzi haben WeAct-Campaignerinnen ihr Wissen geteilt.

Von der Mülltonne ins Ministerbüro

Die beiden ehemaligen Studentinnen aus Bayern engagieren sich seit Jahren gegen Lebensmittelverschwendung. 2018 haben sie auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, ihre Petition gegen die Kriminalisierung von Containern – also dem Retten von weggeworfenen Lebensmitteln – gestartet. Die Petition hat mittlerweile mehr als 180.000 Unterzeichner*innen. Mit deren Unterstützung im Rücken trafen Caro und Franzi im Juni 2019 die Justizminister*innen der Länder, zogen vor das Bundesverfassungsgericht und planen, die Unterschriften auch zu übergeben. Im Webinar erzählten die beiden erfolgreichen Petentinnen vom Werdegang ihrer Petition.

Ohne unsere vielen Unterstützer*innen auf WeAct und den Austausch mit den Campaigner*innen der Petitionsplattform wäre das nicht möglich gewesen.

Auf mehreren Schultern verteilt ist es viel leichter: Den Lebensmittelretterinnen Caro und Franzi war schnell klar, warum es Sinn macht, zu zweit an einer Petition zu arbeiten – so musste nicht eine Person alleine alle Verantwortung und Organisationsarbeit leisten. „Es gab auch immer wieder Phasen, in denen wir auch weniger aktiv mit der Petition gearbeitet haben“, erzählen die beiden im Webinar. Denn natürlich ist der Aufwand einer jeden Petition von den Kapazitäten und zeitlichen Ressourcen der Petitions-Starter*innen abhängt.

Die Petition der beiden Engagierten läuft immer noch und sucht nach wie vor Unterstützer*innen: Je mehr Personen unterzeichnen, desto mehr Gewicht bekommt die Forderung.

Hier geht’s zur Petition

Wie Caro und Franzi haben viele Menschen schon einmal einen Moment erlebt, in dem sie das Bedürfnis hatten, selbst etwas verändern zu wollen. Eine Petition zu starten ist dafür ein guter Ausgangspunkt. Doch wie genau verhelfe ich meiner Petition zum Erfolg?
Dazu haben wir einige Fragen gesammelt, die im Webinar gestellt wurden.

Petitionen erfolgreich starten – FAQ

Woran mach WeAct fest, dass eine Petition Potential hat?

Im Zentrum einer guten Petition steht immer ein konkretes Problem. Und es wird deutlich, warum das Problem viele Menschen betrifft und mit welchen Maßnahmen es gelöst werden kann. Dazu braucht eine Petition eine*n Adressat*in, also eine Person, die tatsächlich in der Lage ist, etwas zu verändern und das Problem zu lösen: Ein*e Entscheidungsträger*in – zum Beispiel eine Lokalpolitikerin, ein Landrat oder eine bestimmte Bundesministerin. An diese Person stellst Du deine konkrete Forderung. Idealerweise passt das Thema gut in aktuelle gesellschaftliche Diskussionen.

Wichtige Bestandteile einer guten Petition:

  • Ein bis zwei Absätze für eine kurze Problembeschreibung, Lösung und Forderung
  • Zwei oder mehr Absätze für die Begründung, warum das wichtig ist
  • Verständlich geschrieben und auch für Personen verständlich, die sich mit dem Thema noch nie befasst haben
  • Ein aussagekräftiges Bild

Wenn ich keine Ahnung von Politik habe und mich nur einfach ein Thema wahnsinnig aufregt, kann ich dann auch eine Petition starten?

Niemand muss Politik studiert haben, um eine Petition zu starten. Oftmals weißt Du über die lokalen Gegebenheiten vor Ort am meisten Bescheid und bist selbst schon Expert*in für das Thema. Ansonsten hilft es auch, zu verfolgen, was in den verschiedenen Medien berichtet wird. Hier kannst Du zusätzlich gute Quellen finden, um sicherzustellen, dass Du deine Argumente belegen kannst. Ideal ist es, wenn du vorher herausfindest, wer für das Problem zuständig ist und an einem Entscheidungshebel sitzt. Manchmal hilft es, einfach mal mit anderen Menschen, die bisher nicht in das Thema eingebunden sind, darüber zu sprechen und so herunterzubrechen: Was sind eigentlich die Hindernisse, die einer Verbesserung noch im Weg stehen? Das kannst Du dann als Grundlage für den Petitionstext nutzen.

Woher weiß ich, an wen ich meine Petition richten sollte?

Je nach Thema lohnt es sich zu schauen, wer eigentlich etwas ändern kann. Sind es politische Akteur*innen oder Unternehmen? Und wer darf überhaupt entscheiden? Deine Petition kann sowohl die Kommunen, die Regierenden der einzelnen Bundesländer oder die Bundesregierung adressieren. Am besten suchst Du gezielt eine Person, von dessen Zustimmung die Entscheidung abhängt. Das ist viel greifbarer als ein Ministerium als ganze Institution anzusprechen.

Unser Tipp: Mach dir das “Spielfeld” bewusst. Das heißt zu überlegen und zu recherchieren: Wer ist schon überzeugt? Wer leistet Widerstand? Wer zögert? Gibt es Nebenspieler*innen, die einen Einfluss haben? Das alles kann für Deine Petition wichtig sein.

Wie erfahren die Politiker*innen überhaupt, dass ich eine Petition gestartet habe?

Sobald deine Petition eine gewisse Größe erreicht hat, bietet es sich an, lokale und überregionale Medien darauf aufmerksam zu machen. Auch Social Media ist ein möglicher Kanal: Viele Entscheidungsträger*innen sind beispielsweise auch auf Twitter aktiv und können beim Teilen deiner Petition verlinkt werden.

Die Adressat*in sollte spätestens durch eine Übergabe der Unterschriften von der Petition erfahren. Diese erfolgt idealerweise persönlich und manchmal auch im Rahmen einer kleinen Aktion, zu der dann auch Presse eingeladen werden kann. Für die Übergabe der Petition kannst Du die Adressat*innen per Mail oder Telefon anfragen – Tipp: Hartnäckig bleiben! – und Ihnen die gesammelten Unterschriften dann überreichen. WeAct selbst stellt die Petition nicht automatisch den Adressat*innen zu.

Doch mit der Übergabe an die Adressat*in muss deine Kampagne nicht vorbei sein – vielleicht geht sie danach auch erst richtig los: Wenn die*der Adressat*in nicht auf deine Forderungen reagiert, kannst du weiter Druck machen: Zum Beispiel durch Social-Media-Beiträge oder indem du die Unterstützer*innen deiner Petition zu Aktivitäten aufforderst, zum Beispiel per Twitter die*den Adressaten an die Forderungen erinneren.

Was macht WeAct als Petitionsplattform aus – auch im Gegensatz zu anderen freien Petitionsplattformen oder dem Petitionsausschuss des Bundestags?

WeAct funktioniert anders als der Petitionsausschuss des Bundestags und hat ein anderes Ziel. Der Petitionsausschuss des Bundestages prüft die Petitionen und berät, ob der Bundestag in einem bestimmten Anliegen aktiv werden soll und leitet die Themen dann gegebenenfalls weiter. Das Ziel offizieller Petitionen beim Bundestag ist ein Quorum von 50.000 Unterzeichnungen zu erreichen. Erst dann werden der*die Petent*in persönlich zur öffentlichen Ausschusssitzung eingeladen. Die tatsächlichen Adressat*innen der Petition, das heißt die eigentlichen Entscheidungsträger*innen oder Politiker*innen, kommen hier nicht ins Spiel – sie erfahren in vielen Fällen noch nicht einmal, dass es eine Petition mit Forderungen an sie gibt.

Petent*innen auf WeAct richten ihre Forderungen hingegen direkt an die Entscheidungsträger*innen, die über das Anliegen bestimmen. Dafür werden oft auch sichtbare Online- und Offline-Aktionen und Petitionsübergaben geplant, um Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken, öffentlichen Druck aufzubauen und die Politiker*innen zum Handeln zu bewegen. Das Team von WeAct kann Dich bei der Planung von Aktionen unterstützen.

Anders als andere Plattformen sind wir nicht gewinn-, sondern veränderungsorientiert: Als Petitionsplattform von Campact wollen wir Politik bewegen und Engagierte unterstützen. Wir finanzieren uns dabei komplett über Spenden und Förderbeiträge. Jede*r kann sich unabhängig von den eigenen finanziellen Mitteln politisch engagieren – bei uns kann man Reichweite und Beratung nicht kaufen. Wir unterstützen Petitionen, die sozialen, ökologischen und demokratischen Fortschritt vorantreiben aus Überzeugung.

Warum WeAct der beste Ort für Deine Petition ist

Wo finde ich Hilfe beim Erstellen einer Petition?

Auf unserer Startseite kannst Du ganz einfach eine eigene Petition starten. Beim Erstellen helfen dir nützliche Tipps, die auf der Seite am Rand erscheinen. Auch ein Blick in unsere Sammlung aller Petitionen kann dich inspirieren: Wie haben andere Petent*innen die Forderungen formuliert? Wie haben sie ihre Quellen angegeben?
Wenn Du Dir noch unsicher bist, wie Du deine Kampagne am besten angehst, sieh doch mal bei unseren Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Petition vorbei.

Starte Deine eigene Petition und verändere Politik!
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Autor*innen

WeAct ist die Petitionsplattform von Campact – einer Kampagnen-Organisation, die sich mit über drei Millionen Menschen für progressive Politik einsetzt. Im Campact-Blog berichtet das Team von WeAct regelmäßig über laufende Petitionen und aktuelle Erfolge. Alle Beiträge

1 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Von Sozialen Medien halte ich nicht viel, die
    sind für mich nicht vertraungs würdig des halb
    benutze ich sie auch nicht, eine Petition dauert
    mir zu lange bis sie in den Palamenten bearbeitet
    werden.

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