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Mehr Wind für Bayern: Horst Seehofer dicht auf den Fersen!

Mit über 100 Aktiven waren wir am Samstag in Rottendorf bei Würzburg unterwegs, um Ministerpräsident Horst Seehofer unseren Energiewende-Appell zu übergeben. Denn Seehofer stellt sich sowohl gegen mehr Windkraft als auch gegen neue Stromleitungen und hofft damit im bayerischen Kommunalwahlkampf zu punkten. Durch diese Haltung wird die Energie ausgebremst - und auch ein Wiederaufleben der Atomkraftdebatte droht.

Nachdem Horst Seehofer unsere freundliche Bitte um einen Termin zur Übergabe unseres Energiewende-Appells mit über 210.000 Unterschriften abgelehnt hatte, sind wir nun fest entschlossen unseren Appell auch ohne Termin zu überreichen. Deshalb werden wir ihm so lange zu offiziellen Terminen folgen und protestieren, bis er bereit ist den Appell entgegen zu nehmen. So auch an diesem Samstag: Seehofer sprach auf einer Veranstaltung in der Nähe von Würzburg zur Unterstützung eines CSU-Parteikollegen.

Mit über 100 (!) Campact-Aktiven aus der Region und Unterstützung lokaler Gruppen wie Greenpeace und dem Bund Naturschutz erwarteten wir Seehofer vor dem Veranstaltungsort vor imposanter Kulisse aus Windrad und Strommast. Unser Seehofer-Double kämpfte mit Schwert und Schild gegen Windkraft und Stromleitungen. Denn so stellt sich Seehofer gerne dar: als kämpferischer Landesvater. Doch mit seinen Positionen spielt er der Kohle- und Atomwirtschaft in die Hände.

„Kohle und Atom, raus aus unserem Strom“ schallte es deshalb dem Ministerpräsidenten von den Campact-Aktiven entgegen, als dieser vorgefahren kam. Mit der Forderung „Mehr Wind für Bayern!“ auf dutzenden Schildern hatten sie sich schützend vor Windrad und Strommast platziert. So konnte uns Seehofer eigentlich nicht übersehen und überhören. Bis zuletzt war offen, ob er mit uns sprechen würde. Denn Seehofer demonstriert gerne auch mal spontan Bürgernähe. Doch dann war klar: Seehofer kommt nicht.

Protest der Windbefürworter in Rottendorf, Foto: Campact

Auch wenn Seehofer weder direkt mit uns sprechen noch unseren Appell entgegen nehmen wollte, unserer Protest war weder zu übersehen noch zu überhören. An unserem Mikrofon kritisierte während unserer Aktion neben vielen Anderen auch ein CSU-Mitglied offen und deutlich die Positionen seines Parteichefs. Eine Reaktion Seehofers auf die Kritik aus der eigenen Basis wäre interessant gewesen. Denn tatsächlich unterstützen nur 12% der Bayerinnen und Bayern – und 9% der CSU-Anhänger – Seehofers „Gegen alles“ – Position. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Umfrage, die wir diese Woche veröffentlicht haben. Vielleicht also beim nächsten Mal?

Denn eins steht fest: So einfach lassen wir nicht locker! Wir fordern weiterhin mehr Windkraft für Bayern, keine Rückkehr zu Atomstrom und eine Energiewende, die demokratisch und dezentral durchsetzbar ist. Die großartige Unterstützung der Campact-Aktiven und lokaler Gruppen bei dieser Aktion bestärkt uns darin. Allen Aktiven dafür ein herzliches Dankeschön!

Verfasser/innen: Ivo Gruner, Clara Friedrich, Oliver Moldenhauer

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Autor*innen

Campaigner - Jahrgang 1970, Physiker (1996-2000 Mitarbeiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.) Seit 1988 ehrenamtlich und seit 2001 vollzeit politisch aktiv. Mitgründer von Attac, langjähriger Campaigner für bezahlbare Medikamente bei Ärzte ohne Grenzen, für die er auch in einem AIDS-Projekt in Swasiland gearbeitet hat. Seit 1.1.2014 als Energiewende-Campaigner bei Campact Alle Beiträge

2 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Hallo,

    wenn ihr ihn immer noch sucht… morgen ist er in Schwandorf/Oberpfalz in der Oberpfalzhalle um 14.30Uhr 😉

  2. Weiter so.wir schaffen schon was wir wollen.seehofer muß merken wir sind da.
    Wir geben nicht so schnell auf.Unsere Stimme zählt.
    Gruß Manfred

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