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Gegen Kohle, Öl und Fracking: 400.000 in New York für das Klima

Die fossilen Konzerne sollten sich warm anziehen. Ihr klimazerstörendes Geschäftsmodell ist dabei, die gesellschaftliche Akzeptanz zu verlieren. In New York sind beim "People's Climate March" über 400.000 Menschen - weltweit über eine halbe Million für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen!

Die fossilen Konzerne sollten sich warm anziehen. Ihr klimazerstörendes Geschäftsmodell ist dabei, die gesellschaftliche Akzeptanz zu verlieren. In New York sind über 400.000 Menschen – weltweit über eine halbe Million für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen! Der „People’s Climate March“ markiert das Wiederaufleben einer breiten Bewegung für den Klimaschutz. Auch in Berlin gingen 10.000 auf die Straße.

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Fotos: GCCA/Survival Media (Flickr)

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Nach dem Klimagipfel von Kopenhagen (2009) hatten die Klimaleugner in den USA Oberwasser. Sie wurden mit Millionen von der Öl- und Kohleindustrie finanziert, um Zweifel am Klimawandel zu säen. An der Spitze stehen die Koch-Brothers, Öl-Multimilliardäre, die sich ein breites Einflussnetzwerk gekauft haben. Sie sind nun in der Defensive: Ihre Desinformations-Kampagnen mit pseudo-wissenschaftlichen Argumenten läuft sich an der täglichen Erfahrung der Menschen tot. Sie haben das Geld, sie haben die Lobbies, aber die Klimabewegung hat die Herzen der Menschen gewonnen.

Weltweite Bewegung für den Klimaschutz

Der Marsch kennzeichnet auch einen Strategiewechsel der US-Umweltorganisationen: Während viele über Jahre das Insider-Lobbying in Washington betrieben, Kompromisse mit Industrieverbänden suchten um einen Emissionshandel durchzusetzen, haben Organisationen wie 350.org, der Sierra Club und viele andere auf den Aufbau einer Widerstandsbewegung gegen die fossile Industrie an vielen Standorten gesetzt.

Beispielhaft wurde der Kampf gegen die Keystone XL Pipeline. Sie sollte Öl aus der extrem klimazerstörenden Ausbeutung von Teersanden in Kanada durch den Mittleren Westen der USA transportieren. Entlang der ganzen Strecke, in ländlichen Gegenden wie Nebraska, entstanden breite Bündnisse gegen die Pipeline. Rancher und Fist Nations (Indianer) kämpfen gemeinsam mit Städtern. Worauf vor wenigen Jahren kaum einer setzen sollte, ist wahr geworden: Bis heute ist die Pipeline nicht bewilligt, trotz massivster Lobbyanstrengungen der Ölkonzerne.

Der Widerstand gegen Kohle hat sich ebenfalls an vielen Orten entzündet: In den USA konnte der Neubau zahlreicher Kohlekraftwerke gestoppt werden. In Australien und Indien wächst der Protest gegen Kohlebergbau und Kohlehäfen. Eine weltweite Anti-Kohle-Bewegung ist am Entstehen.

Lokale Proteste gegen Fracking haben in zahlreichen Gemeinden zumindest Teilerfolge erzielt. Ein Moratorium im US-Bundesstaat New York hat immer noch Bestand. Und trotz der enthusiastischen Unterstützung durch die konservative Regierung in London ist Fracking bei jeder Probebohrung in Großbritannien auf massiven lokalen Widerstand gestoßen.

An den US-Universitäten entstand eine rasch wachsende „Divestment“-Bewegung: Sie setzt sich dafür ein, das Vermögen der zumeist privaten Universitäten aus fossilen Firmen abzuziehen. Auch zahlreiche Kirchen, Stiftungen und Gemeinden haben entsprechende Beschlüsse gefasst. Sogar der Rockefeller Brothers Fund, Erben des Öl-Tycoons Nelson Rockefeller, steigt aus fossilen Aktien aus.

Der New Yorker Marsch der 400.000 fand ein weltweites Echo

Die jahrelangen lokalen Kämpfe fließen nun zusammen. Der New Yorker Marsch der 400.000 fand ein weltweites Echo. Auch in Berlin gingen 10.000 auf die Straße. Die Botschaft des globalen Klima-Aktionstags, von weltweit über einer halben Million Menschen, ist daher nicht mehr eine hilflose Bitte an die Staats- und Regierungschefs, doch endlich einen Klimavertrag abzuschliessen. Sie ist eine Kampfansage an die fossilen Konzerne. Deren gesellschaftliche Akzeptanz schrumpft – auch in Deutschland, wie die Anti-Kohle-Kette in der Lausitz vor einem Monat zeigte.

Wer Englisch kann, sollte sich den Bericht von Amy Goodman auf Democracy Now! aus New York ansehen. Amy ist unser Gast beim Kongress „Demokratie braucht Bewegung“ im November.

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Autor*innen

Jörg Haas, Jahrgang 1961, war Campaigner bei Campact. Nach einem Berufseinstieg in die Entwicklungszusammenarbeit in einem Regenwaldprojekt in Ecuador war er lange Jahre als Ökologiereferent für die Heinrich-Böll-Stiftung tätig. 2008 wechselte er als Programmdirektor zur European Climate Foundation. Intensives Engagement in den UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen. Ohne öffentliche Mobilisierung fehlt jedoch der Handlungsdruck - daher der Wechsel zu Campact, zuerst als Pressesprecher, dann als Campaigner. Alle Beiträge

4 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. IHR SOLLTET MAL MEHR INFORMATIVE SENDUNGEN SCHAUEN!

    Erst neulich kam irgendwo (Sender habe ich vergessen) ein Bericht über Fracking in den USA.

    DORT SIND IM SCHÖNEN BUNDESSTAAT VIRGINIA LEUTE SCHWER ERKRANT UND EINIGE SOGAR GESTORBEN, weil Sie Wasser aus einem kleinen Fluss getrunken haben oder darin gebadet haben. UND WARUM? Weil durch Fracking-Bohrungen in einigen Km Entfernung GIFTIGE Chemikalien das Grundwasser, Trinkwasser und Fließwasser des besagten Flusses VERSEUCHT haben und in eine GIFTIGE BRÜHE verwandelt.

    EGAL WER DA KOMMT UND MEINT: „Fracking wäre ja gar nicht so schlimm“, KANN MAN GETROST ALS LÜGNER BEZICHTIGEN.
    Denn das wahre Leben und die traurigen Leidensgeschichten der Leute die in solchen Gebieten wohnen, beweisen dass es ALLES VERGIFTET.

    Und dieser Chemie-Fluss fließt dann in den nächsten und der wieder in den nächsten, irgendwann ist ALLES VERSEUCHT und diese Brühe landet dann im Meer. Oder auf unserem Teller, wenn wir auch nur einen Fisch essen, der irgendwo dort drin rumgeschwommen ist.

    ES IST SO WIE DIE INDIANER SCHON VOR JAHRHUNDERTEN ERKANNTEN:
    „Erst wenn der letzte Baum gefällt, das letzte Tier geschossen und der letzte Fluss verseucht ist, wird der Mensch merken, DASS MAN GELD NICHT ESSEN KANN!“

    In diesem Sinne:
    VIVA LA REVOLUTION

  2. NDR Panorama hat Experten gebeten, zu den wichtigsten Fragen Stellung zu nehmen und die sind sich einig: Das Risiko wird wohl maßlos übertrieben. Hier zu sehen

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