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Wachstum? Jobs? Pustekuchen!

Haben Sie es nicht auch irgendwo im Hinterkopf? TTIP soll 0,5 Prozent zusätzliches Wachstum bringen, und jeder europäischen Familie 500 Euro. Diese Zahlen sind so bekannt und so falsch wie die Legende, dass Spinat viel Eisen enthält. Höchste Zeit, dass wir mit dem ökonomischen Wunderglauben aufräumen und einen Blick auf die Tatsachen werfen.


Haben Sie es nicht auch irgendwo im Hinterkopf? TTIP soll 0,5 Prozent zusätzliches Wachstum bringen, und jeder europäischen Familie 500 Euro. Diese Zahlen sind so bekannt und so falsch wie die Legende, dass Spinat viel Eisen enthält. Höchste Zeit, dass wir mit dem ökonomischen Wunderglauben aufräumen und einen Blick auf die Tatsachen werfen.

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Sabine Stephan vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung hat sich die drei groß angelegten Simulationsstudien genauer angeschaut, mit denen die wirtschaftlichen Auswirkungen von TTIP vorhergesagt werden sollen. Auf sie berufen sich die TTIP-Befürworter, wenn sie sagen, das Abkommen schaffe Wachstum, Arbeitsplätze und zusätzliches Einkommen. Nur geben die Studien genau diese Aussagen eben nicht her. TTIP bringt wirtschaftlich: Nichts.

Das Szenario vom Wachstum – unterhalb der Nachweisgrenze

Die erste Studie, die des Centre for Economic Policy Research (CEPR), ergibt aufgrund der gewählten Methode gar keinen Effekt auf die Beschäftigung, also null zusätzliche Arbeitsplätze. Auch das zusätzliche Wachstum, dass diese Studie im Auftrag der EU-Kommission feststellt, ist winzig. Es sind im „optimistischen Szenario“ zwar in der Tat 0,5 Prozent, aber erst 2027, kumuliert. Pro Jahr ist das Zusatzwachstum unterhalb der Nachweisgrenze. Und auch das nur im Falle eines TTIP, das die USA und die EU so eng miteinander verzahnt dass der europäische Binnenmarkt über den Atlantik hin ausgedehnt würde. Ein Szenario, mit dem niemand rechnet, auch nicht die größten TTIP-Enthusiasten.

Die anderen beiden Studien vom ifo-Institut (eine für das Bundeswirtschaftsministerium und eine für die Bertelsmann-Stiftung) unterstellen, dass TTIP den Außenhandel der beteiligten Länder um 76 Prozent erhöht. Das ist eine sehr gewagte Annahme. Aber selbst mit dieser gewaltig übertriebenen Annahme kommt nur ein Mini-Wachstum heraus. Werden sinkende Preise als Folge des Freihandelsabkommens mit berechnet, kommt man auf nur noch 0,1 Prozent zusätzliches Wachstum pro Jahr.

Eine Nullnummer: Arbeitsplatzverluste nehmen Arbeitsplatzgewinne

Befremdlich ist, dass die beiden ifo-Studien mit denselben Annahmen und Modellen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen, was die Zahl der neuen Arbeitsplätze betrifft. Diese sind in der ifo/Bertelsmann-Studie für die EU zwölfmal, für die USA sechzehnmal und für Deutschland siebenmal so groß wie in der ifo/BMWi-Studie. Woran das liegt? Ein grober methodischer Fehler der Bertelsmann-Studie: Man hat „vergessen“ die Arbeitsplatzverluste von den Arbeitsplatzgewinnen abzuziehen. Tut man dies, lässt sich errechnen dass weniger als 1.700 neue Arbeitsplätze pro Jahr für Deutschland herausspringen, ein Beschäftigungszuwachs von 0,05 Prozentpunkten pro Jahr. Das können wir getrost auf Null abrunden.

Halten wir fest: Wachstum und Arbeitsplätze gibt es durch TTIP nicht. Herr Gabriel, Frau Malmström, bitte helfen Sie mir. Warum, noch mal, soll es TTIP überhaupt geben? Hatten Sie auf diese Frage überhaupt schon einmal eine vernünftige Antwort gegeben? Ich erinnere mich nicht, schon eine gehört zu haben.

Für alle, die auf das TTIP Pustekuchen-Menü keinen Appetit haben empfehle ich stattdessen eine herzhafte Mahlzeit von europäischer Solidarität:

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8 Kommentare

Kommentare sind geschlossen
  1. Spinat enthält relativ viel Eisen, nicht so viel wie in der Legende, aber immerhin! Von daher ein schlechter Vergleich mit dem TTIP, das Wachstum nur in Spuren enthält..

    Wobei mich weiterhin interessieren würde, welchen Anteil davon das besonders umstrittene Investitionsschutzabkommen ausmacht.

  2. Alles nichts Neues, aber darum geht es nicht

    Der Freihandel, zumindest der Gedanke und der Glaube mit Freihandel das Leben der Menschen insgesamt zu verbessern, ist viel älter, als so mancher Befürworter oder Gegner von heute glauben mag. Jedoch hat eben diese lange Geschichte bewiesen, dass all die Annahmen, vor allem die Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände der Menschen insgesamt, nie eingetroffen sind und sich ausnahmslos sogar ins Gegenteil kehrten.
    Profitiert haben nur die großen weltweit agierenden Unternehmen und Banken. Und selbst denen, der Großfinanz, hat der Freihandel bzw. entsprechende Abkommen (siehe NAFTA und Mexiko), insgesamt nur kurzfristig riesige Gewinne beschert.

    Doch das schreckt diese Institutionen allerdings bis heute nicht. Denn immer wieder konnten und können sie darauf vertrauen, dass der Staat bzw. die Steuerzahler, du und ich, die Zeche bezahlten und bezahlen. Was blieb den Menschen denn auch anderes übrig?

    Auf Grund dieser allgemein bekannten negativen Ergebnisse und vor allem wegen den schlechten Erfahrungen, die sich aus so manchem „gut gemeinten Versuch“ ergaben, mussten schon früher, vor den Kriegen etwa, immer größere Anstrengungen unternommen werden, um den Freihandelsgedanken überhaupt salonfähig zu erhalten oder wieder verkaufen zu können.
    Der Gründung der WTO ist wohl schon damals ein verdammt langes Hauen und stechen voraus gegangen und schon am Gründungstage war diese Organisation nicht viel mehr als ein Kompromiss und genügte keineswegs den Ansprüchen der großen Bosse. So ist es auch kein großes Wunder, dass die WTO heute kaum mehr eine Rolle spielt.

    Heute, aber ohne WTO, zählt der Anspruch, dass scheinbar in den Sternen verbriefte Recht der großen Bosse auf unermesslichen Gewinn. Und diesmal sollen die Ansprüche der Bosse verbrieft werden und das für immer und ewig. Um das durchzusetzen, hat man die Strategie etwas geändert und zwar in Richtung Geheimhaltung. Wenn Werbung, dann nur die üblichen Glorien. Denn dem Menschen von heute können die „Bosse“ ihre Mähr von den Segnungen des Freihandels nicht mehr so ohne weiteres schmackhaft machen. Und dass das so ist, liegt nicht nur am gestiegenen Bildungsniveau oder an den gemachten Erfahrungen, sondern auch an solchen Organisationen wie campact oder attac.
    Mit den zahllosen Aktionen, den Blogs etc. klärt man nicht nur auf, sondern man hält das Ding am Laufen, macht mobil und koordiniert und steuert in eine Richtung. Und das ist wichtig und gut so!

    Viele Grüße

  3. Werden unsere Politiker, hier insbesondere die Frau Merkel und ihre Ministerriege nicht meineidig? Sie alle haben geschworen, dem deutschen Volk zu dienen und Schaden von ihm abzuwenden.
    Gerade dies machen sie mit TTIP nicht.

    • Werden sie nicht, denn der Amtseid den sie leisten ist (leider) nicht strafbewährt.
      „Der Amtseid hat jedoch laut >herrschender Rechtsmeinung< keinerlei rechtliche Bedeutung, gegen Verletzungen des Amtseides kann demnach nicht juristisch vorgegangen werden."
      Wobei sich mir die Frage stellt, seit wann wird die "herrschende Meinung" oder eine "einfach gesetzliche Regelung" (§ 154 StPO – Meineid) höher bewertet als das Grundgesetz?
      Wäre er dies und man würde ihn so ernst nehmen wie einen Eid vor Gericht, dann wären viele politische Entscheidungen entweder gar nicht oder anders getroffen worden.

  4. Das sind die Spitzfindigkeiten der WIRTSCHAFTS-ELITE und ihre VASALLEN in der POLITIK.

    Da liest man zB.:
    Das Abkommen könnte der EU einen Wachstumsschub von 0,5 Prozent des „Bruttoinlandsprodukts“ erbringen, das sind rund 120 Milliarden Euro, oder 500 Euro „pro“ Haushalt – denn letztendlich bedeuten Kosteneinsparungen für Unternehmen auch preiswertere Produkte, mehr Qualität und Auswahl.

    könnte……oder auch nicht

    Bruttoinlandsprodukts……zu welchem Zeitpunkt? Ist es immer gleich? Von welchem Land? usw….usw….usw….usw.

    500 Euro pro Haushalt……Statistik. Wenn der eine 950 Euro hat und der andere 50 Euro dann hat jeder einzelne von BEIDEN laut STATISTIK 500 EURO.

    Abgesehen davon…….
    trotz Geheimhaltung wussten unsere Politiker wie auch unser NEOLIBERALE Freimaurer „Karel De Gucht“ schon von ANFANG an von diesen ?TOLLEN? positiven Auswirkungen dieses
    „Transatlantic Trade IMPERIALIST Partnership“-Abkommen.

    TOLL!
    Da redete man von 100000? neuen Arbeitsplätzen. Wieviele EU-BÜRGER gibt es? Wieviele Arbeitsplätze sollen in der UStAsi entstehen bei welcher EINWOHNERZAHL? Ein Interessanter VERGLEICH so es denn EINTRIFFT!

    (T)TIP(P):
    TTIP Studien verfälscht

    Schön das man die IHK zu

    (T)TIP(P):
    TTIP als Chance: Wozu soll ein Abkommen zwischen EU und USA gut sein?

    als Ansprechpartner hat!

    HA…HA…HA…!

    Wie sagte Neil Armstrong?
    „Das ist ein kleiner Schritt für (einen) den Menschen… ein… riesiger Sprung für die Menschheit.“

    Karel De Gucht sagt sich wohl:
    Das ist ein großer SCHRITT zurück für die EU-GEMEINEN, ein riesiger SPRUNG nach vorn für die KONZERNE!

    Wie soll es auch anders ausgehen, wenn eine CHRISTLICHE-LOBBY-PARTEI, die fast nur aus WIRTSCHAFTSFLÜGEL besteht, JAHRZEHNTE sich ein Land nach ihren räuberischen Wünschen gestalten kann. Mit UNTERSTÜTZUNG einer BERTELSMANN-REGIERUNG!

    „IM NAMEN“ der Kirche wurden schon immer die größten Verbrechen begangen!

  5. Ich selbst bin Gegner von TTIP.
    Doch leider hat mir dieser Text die Studie nicht begreifbar machen können. Zu ungenau sind beispielsweise die Vorangehensweisen. Wie kam man auf diese Ergebnisse?

    Was mich allerdings mehr stört, sind die ganzen Rechtschreib- und Grammatikfehler, die es mir unmöglich gemacht haben, den Text flüssig durchzulesen und an manchen Stellen überhaupt zu verstehen.
    Ich bin der Meinung, dass dieser Text Befürwörter von Ihrer Meinung abbringen sollte, doch durch bloße Inkorrektheit in der Schreibung und Ungenauigkeit fällt das schwer.

    Beispiele:
    „Die erste Studie, die des Centre for Economic Policy Research (CEPR), ergibt aufgrund er gewählten Methode gar keinen Effekt auf die Beschäftigung, also null zusätzliche Arbeitsplätze.“
    (Die Bedeutung dieses Satzes konnte ich mir noch irgendwie denken, aber sollte ein Text, der im Internet veröffentlicht wird und Meinungen ändern soll nicht korrekt sein?)

    „Und auch das nur im Falle eines TTIP, das die USA und die EU so eng miteinander verzahnt dass der europäische Binnenmarkt über den Atlantik hin ausgedehnt würde.“
    (Leider kann ich die Bedeutung dieses Satzes nicht einmal annähernd verstehen..)

    Mit freundlichen Grüßen,
    Laura Thimm

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