Montagslächeln Umwelt
Montagslächeln: Enthaltung bei Glyphosat
Jeden Montagmorgen laden wir Dich im Campact-Blog mit einer aktuellen Karikatur zum Nachdenken ein. Thema heute: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bricht Koalitionsvertrag.
Weitere zehn Jahre Glyphosat: Ja oder Nein? Am Freitag sollte der zuständige EU-Ausschuss in Brüssel über die Wiederzulassung des Ackergifts entscheiden – und damit über den Fortbestand unzähliger Insekten und ihrer Lebensräume. Die EU-Kommission wollte das Totalherbizid gerne weitere zehn Jahre zulassen; erstmal ohne Erfolg.
Agrarminister bricht Koalitionsvertrag
Glyphosat endlich verbieten
Die EU will das Ackergift für weitere zehn Jahre zulassen. Die Bundesregierung muss jetzt dafür sorgen, dass der Bienenkiller endlich verboten wird.
„Wir nehmen Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt.“ So steht es im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien. Doch statt dagegen zu stimmen, hat sich Deutschland bei der Abstimmung am Freitag enthalten. „Mit der Enthaltung Deutschlands bricht ausgerechnet ein grüner Agrarminister den Koalitionsvertrag der Ampel“, sagt Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. „Eine Enthaltung wirkt in der EU wie ein Ja zum Totalherbizid, obwohl ein nationales Verbot vereinbart war.“
Über 330.000 Menschen fordern Verbot von Glyphosat
Die Entscheidung wurde auf November vertagt. Dann muss Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gegen die geplante weitere Zulassung von Glyphosat in der EU stimmen. Dies fordern bereits mehr als 330.000 Menschen in einem gemeinsamen Online-Appell der Bürgerbewegung Campact und der Verbraucherorganisation foodwatch.
Glyphosat wird hauptsächlich in der Landwirtschaft als Mittel gegen Unkraut eingesetzt. Als Totalherbizid tötet es alle Pflanzen auf einem Acker – und führt daher zu einem starken Rückgang von Ackerwildkräutern. Damit gefährdet es nicht nur die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Insekten und Vögel, das Pestizid ist auch für den Mensch extrem gesundheitsgefährdend und erhöht beim Menschen das Risiko an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken.