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Ein starkes Jahr für sichere Schulwege
Über 200.000 Fahrräder bei mehr als 1.100 Veranstaltungen: Das war die "Kidical Mass" im Herbst 2024. Kinder, Jugendliche und Erwachsene protestierten auf Rädern, mit bunten Kostümen und Aktionen für mehr Verkehrssicherheit. Was das Bündnis im vergangenen Jahr alles erreichen konnte, liest Du hier.
Da war was los: Vom 16. September bis zum 27. Oktober 2024 fanden bundesweit mehr als 1.100 Veranstaltungen innerhalb der Kidical-Mass-Aktionswochen statt. Gemeinsam demonstrierten rund 200.000 Kinder und Erwachsene für sichere Schulwege und Schulstraßen. Ein tolles Jahr für das Aktionsbündnis – denn die Forderungen nach sicheren Wegen für Schüler*innen wurden laut und deutlich vernommen.
Ein einzigartiges Netzwerk für kinderfreundliche Städte
Die Kidical Mass ist seit 2017 in Deutschland aktiv und Teil einer weltweiten Bewegung. Mehr als 700 lokale Organisationen und Initiativen engagieren sich dezentral für kinder- und fahrradfreundliche Städte. Unterstützt wird es von den überregionalen Partnerorganisationen ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Parents For Future, Pro Velo Schweiz, VCD und Zukunft Fahrrad.
Ein Beispiel für die Überzeugungskraft des Bündnisses ist die breite Resonanz. Allein in diesem Jahr wurden mehr als ein Dutzend Petitionen gestartet. Jede dieser Petitionen zeigt: Das Thema Schulstraßen bewegt Eltern, Kinder und Angehörige.
Schulstraßen für mehr Verkehrssicherheit
Temporäre und dauerhafte Schulstraßen waren das zentrale Anliegen der Aktionswochen 2024. Schulstraßen sind verkehrsberuhigte Bereiche vor Schulen und Kitas, in denen keine Autos fahren dürfen – zumindest morgens und nachmittags. Diese Zonen schaffen sichere und entspannte Bedingungen für Kinder und Jugendliche, um sich frei vor ihrer Schule zu bewegen.
Ein wichtiger Schritt ist die Integration von Schulstraßen in das deutsche Straßenverkehrsrecht – ein Modell, das Österreich bereits erfolgreich umgesetzt hat. Das Aktionsbündnis „Kidical Mass“, zu dem auch Campact gehört, hat dazu einen Leitfaden für Kommunen erstellt. Dieser zeigt Schritt für Schritt auf, wie Schulstraßen rechtssicher eingerichtet werden können. Für Kommunen, die nicht über die notwendigen personellen Ressourcen verfügen, ist das eine wertvolle Hilfestellung. Nordrhein-Westfalen zeigt, dass der Ansatz funktioniert: Allein 2024 wurden dort 24 neue Schulstraßen-Projekte gestartet.
Berlin: Druck aus der Zivilgesellschaft zeigt Wirkung
In Berlin wurde im November die lokale Schulstraßen-Petition von Changing Cities, dem ADFC Berlin, dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem VCD Nordost an den Senat sowie an die Bezirke übergeben. Verkehrssenatorin Ute Bonde nahm die Petition persönlich entgegen. Bei der Übergabe versicherte sie, dass es Überlegungen gibt, Schulstraßen in das neue Schulwegsicherheitskonzept aufzunehmen.
Trotz dieses Fortschritts bleibt die Situation in Berlin angespannt. Die radikalen Kürzungen im Verkehrsbereich und die hohen Unfallzahlen zeigen, dass der Druck der Zivilgesellschaft nicht nachlassen darf. Ein sicherer Straßenverkehr für Kinder bleibt das zentrale Ziel.
Hamburg: Übergabe mit Nachdruck und guter Stimmung
Auch in Hamburg war die Kidical Mass ein voller Erfolg: Am 22. September radelten 320 Kinder und Erwachsene gemeinsam für sichere Schulwege zur Petitionsübergabe im Friedrichsberger Park. Begleitet von Musik und Seifenblasen überreichten die Teilnehmenden die vom ADFC Hamburg organisierte Petition mit über 3.700 Unterschriften an Verkehrssenator Anjes Tjarks und SPD-Bezirksfachsprecherin Anja Quast. Die Forderung nach Schulstraßen in Hamburg erhielt dadurch noch einmal kräftigen Rückenwind.
Wie geht es weiter?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2023 wurden in Deutschland rund 92.000 Schulwegsunfälle registriert. Gleichzeitig wird jedes fünfte Kind mit dem Auto zur Schule gebracht – eine Verkehrssituation, die vor Schulen oft zu chaotischen und gefährlichen Zuständen führt. Verkehrszählungen zeigen jedoch: Schulstraßen senken den Autoverkehr im Umfeld von Schulen und ermutigen mehr Kinder, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu kommen. Deswegen will sich das Aktionsbündnis auch 2025 für mehr Sicherheit im Straßenverkehr einsetzen.
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