Bundestagswahl CDU
Das CDU-Wahlprogramm 2025 in Kurzfassung
Kurz vor der Bundestagswahl haben wir das Wahlprogramm der möglichen Kanzlerpartei CDU und CSU unter die Lupe genommen: Was plant die Union konkret bei Lebenshaltungskosten, Mieten und Renten? Lies hier unsere Kurzfassung ihres Wahlprogramms.
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Foto: IMAGO / IPON
Wahlprogramme sind lang und klingen meistens ziemlich überzeugend. Häufig sind Details entscheidend – oder gerade das, was nicht im Wahlprogramm steht. Kurz vor der Bundestagswahl haben wir das Wahlprogramm der CDU auf die Themen abgeklopft, die Dein Leben täglich betreffen.
Was plant die CDU gegen hohe Lebenshaltungskosten?
Lebensmittel, Heizung, Miete – vieles wird immer teurer. Alle Parteien versprechen finanzielle Entlastung. Doch stimmt das auch? Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat genau nachgerechnet, wie sich die Pläne aus den Wahlprogrammen auf Deinen Geldbeutel auswirken. Das Ergebnis: Die CDU plant Topverdiener*innen am stärksten zu entlasten. So will die CDU laut Wahlprogramm für Reiche den Soli abschaffen und die Grenze anheben, ab wann Menschen den Spitzensteuersatz zahlen. Du bist Normalverdiener*in? SPD, Grüne, BSW und Linke wollen vor allem Haushalte mit niedrigen Einkommen und die Mittelschicht finanziell besser stellen.
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Die Rente im CDU-Wahlprogramm
Die Union plant laut Wahlprogramm nun doch nicht, das Renteneintrittsalter hochzusetzen und die beliebte Rente ab 63 („Frührente“) abzuschaffen. Damit weicht sie von ihrem Grundsatzprogramm ab, das eine Kopplung des Renteneintritts an die steigende Lebenserwartung vorsah. Stattdessen plant die Union, das Arbeiten im Rentenalter attraktiver zu machen, mit bis zu 2.000 Euro steuerfreiem Gehalt. Eine Festlegung auf ein fixes Rentenniveau, wie es beispielsweise die SPD fordert, lehnt die CDU jedoch ab.
Wie will die CDU die teuren Mieten senken?
Viel zu hohe Mieten, vor allem in den Städten – das Problem erkennen alle Parteien in ihren Wahlprogrammen an. Doch was tun sie dagegen? Die CDU will den Wohnungsneubau erleichtern, was kurzfristig wenig gegen hohe Mieten hilft. Die Grünen und die SPD fordern eine Verlängerung der Mietpreisbremse, die Linke plädiert für einen Mietenstopp. Zudem wollen SPD, Grüne und Linke Indexmieten und möblierte Kurzzeitvermietungen so weit wie möglich einschränken. Die CDU plant das nicht.
Was die CDU für Schulen, Straßen und die Bahn plant
Man erkennt es an maroden Schulen, der verspäteten Bahn oder der Straße voller Schlaglöcher: Die Infrastruktur in Deutschland leidet unter einem Investitionsstau. Führende Wirtschaftswissenschaftler*innen empfehlen daher, dass der Staat für solche Infrastrukturausgaben Kredite aufnehmen soll. Doch einige Parteien, unter anderem die CDU, wollen laut ihrem Wahlprogramm an der Schuldenbremse festhalten. Auch wenn sie damit den zukünftigen Generationen ein kaputt gespartes Land hinterlassen.
Was plant die CDU für Familien?
„Familien sollen es kinderleichter haben“, steht auf einem Wahlplakat der Union – doch was hält die CDU in ihrem Wahlprogramm wirklich für Familien bereit? Elterngeld und Elternzeit will die CDU zwar „verbessern“, es bleibt jedoch vage, wie genau. Eine Lohnfortzahlung für das zweite Elternteil nach der Geburt, der sogenannte „Vaterschaftsurlaub“, findet sich nur bei Grünen und SPD, nicht aber im CDU-Wahlprogramm.
Bundestagswahl 2025: Welche Partei will Dein Leben besser machen?
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Die CDU hält außerdem am Ehegattensplitting fest: eine Steuerregel, die begünstigt, dass meist der Mann arbeitet und die Frau zu Hause bleibt. Dabei fördert das Ehegattensplitting nachweislich die Altersarmut bei Frauen. Beim Kauf eines Eigenheims möchte die Union Familien durch Steuerfreibeträge unterstützen, jedoch profitieren davon nur die Familien, die sich Eigentumsimmobilien leisten können.
Will die CDU das Klima schützen?
Zwar schreibt die CDU in ihrem Wahlprogramm, dass sie am Ziel der Klimaneutralität 2045 festhalten will – doch auch hier bleibt das „wie“ offen. Denn auf eine fixe Stilllegung von Kohle- und Gaskraftwerken hat sich die CDU in ihrem Wahlprogramm nicht festgelegt. Die Wärmewende will die CDU zurückdrehen und den Verbrenner-Kompromiss kippen. In der Bilanz geht die CDU beim Klimaschutz also nicht nur nicht voran, sie will wichtige Gesetze sogar zurückdrehen.
Das CDU-Wahlprogramm im Realitäts-Check
Expert*innen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben nachgerechnet: Das CDU-Wahlprogramm weist eine Finanzierungslücke von 90 Milliarden Euro auf. Der größte Widerspruch: Die CDU verspricht zahlreiche Steuerentlastungen. Sie ist jedoch nicht bereit, die Schuldenbremse anzufassen oder Superreiche stärker zu besteuern, um das auch zu finanzieren. Der Bruch von Wahlversprechen ist bei der Union leider vorprogrammiert.
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